Vermeidung von Target-Kontamination (Schauungen & Prophezeiungen)

Wingman ⌂, Freitag, 15.02.2013, 11:15 (vor 4085 Tagen) @ Taurec (8692 Aufrufe)
bearbeitet von Wingman, Freitag, 15.02.2013, 11:24

Das sind sehr wichtige Fragen! Ich habe mal einen Vortrag über das Thema gehalten, woraus dann auch ein Beitrag in einem Remote Viewing-Buch wurde.

Wie kann man ein Ziel formulieren, ohne zugleich (wenigstens unbewußt oder ohne Intention) eigene Vorstellungen zu entwickeln oder bereits gemachte alte Vorstellungen wieder hochzuholen?

Zum einen sollte der Target-Ersteller im Moment der Erstellung seinen Geist auf "Neutral" stellen. Denn meistens ist es so, das Vorannahmen zum Target nur Glaubenssätze oder Vermutungen sind, sonst bräuchte man es nicht viewen. Von solchen Vorannahmen löst man sich, indem man sich klarmacht, das man es garnicht wissen kann. Man trennt seine Glaubenssätze und Vermutungen von der eigentlichen Aufgabe. Dies allein ist schon ein Thema für sich (siehe hier: Neutralitätsprinzip).

Und wie kann ausgeschlossen werden, daß ein Proband unbewußt diese Vorstellungen des Aufgabenstellers anzapft, entweder telepathisch die Gedanken des Versuchsleiters oder ein übergeordnetes "morphisches Feld" (oder wenn man will "feinstoffliches Gedankenzentrum").

Diese Problematik ist in seltenen Fällen tatsächlich möglich, und wird TUL (telepathische Überlagerung) genannt. Allerdings zeigt die Praxis, das meistens ganz andere Eindrücke bei der Session kommen, als der Tasker oder Monitor erwartet (außer er kennt die Fakten, z.B. bei Übungstargets). Dieser Umstand zeigt, das solche telepathischen Kontaminationen extrem selten sind

Allerdings, wie schon angesprochen, kann der Tasker das Target bei der Erstellung durch eigene, mangelnde "Gedankenhygiene" bzw. Voreingenommenheit kontamnieren. Und das habe ich schonmal in der Praxis folgendermaßen erlebt:

Jemand gab mir online ein Übungstarget. Es war irgendeine Burg. Allerdings war er bei der Targeterstellung nicht ganz bei der Sache, weil er unbedingt noch in die Badewanne wollte, bevor nur noch kaltes Wasser kommt (war Abends). Was dann in der Session passierte war, das ich neben den Burg-Eindrücken schon in Stufe 1 sowas wie Schaum, Blasen und Feuchtigkeit wahrnahm. Ich schrieb es sogar als AUL "Badeschaum" raus, wurde aber erst nach der Session vom Tasker informiert, das er noch baden wollte. Im Target an sich (der Burg) gab es nichts, was irgendwie darauf gepasst hätte. Man sieht, es kann also durchaus zur Target-Kontamination kommen, wenn der Tasker nicht bei der Sache ist.

Ein weiterer Punkt ist die Targetformulierung an sich. Wenn ich z.B. bei einem Foto des Mondes formuliere "Beschreibe den Mond zum Zeitpunkt der Aufnahme!", besteht die Gefahr, das ich nicht nur den Mond an sich kriege, sondern auch alle anhängenden Informationsfelder, die der Mensch mit dem Begriff "Mond" in Verbindung bringt (inkl. aller Mythologien und Theorien). Desalb verwendet man hier die neutrale Targetformulierung "Beschreibe das Target zum Zeitpunkt der Aufnahme!". Das geht natürlich nur, wenn man ein Foto dazu hat. Bei Targets, die man nicht abbilden kann, muss man Umwege finden, um möglichst neutral zu bleiben, aber die gibt es auch.

Hier ein Auszug aus dem Artikel zu dem Thema:
RV-News: Tasking

Wie ich schon in einem anderen Post beschrieb, vermute ich eben eine derartige Kontamination bei den Zukunfts-Sessions der Amerikaner. Da unser Tasking dagegen neutral formuliert ist ("Ort zu einer Zeit"), kommen andere, nüchternere und vor allem eintreffende Ergebnisse.

Ich bezweifle, daß man solche Einflüsse vollständig ausschließen kann, selbst wenn man sich oberbewußt, mit dem Verstande, sicher ist.
Darüber hinaus vermute ich, daß man gerade durch den Versuch eine Aufgabe ohne Vorannahmen zu stellen sich durch die bloße Fixierung doch welche macht. Vielleicht vergleichbar: Versuche mal auf dem Weg zu einer Prüfungsklausur gezielt nicht an die Klausur und ihre Inhalte zu denken!
Die Technik soll ja gezielt Informationen gewinnen. Somit dürfte Vorannahmen gar nicht aus dem Wege gegangen werden können.

Und da kommt der wohl schwierigste Teil des Taskings: Um diese Neutralität zu erreichen, muss einem das Target völlig gleichgültig sein. Und das erreicht man nur durch ständige Routine, bis selbst das spektakulärste Target sich wie alltägliche Routine anfühlt. Heute gehen wir ja auch täglich ins Internet, als wäre es schon immer normal gewesen, während man vor einigen hundert Jahren vielleicht schon das Konzept allein als Ketzerei bezeichnet hätte *g*. Nikola Tesla soll ja wegen ähnlicher Konzepte damals noch von der wissenschaftlichen Gemeinschaft verlacht worden sein.

Die beste Einstellung für Remote Viewing ist tatsächlich, wenn man garkeine Lust drauf hat, und es als lästige Arbeit betrachtet. Das bringt auch meistens die klarsten Eregebnisse, was meine Ansichten zu dem Kontaminationsaspekt bestätigt. Wie bei vielen Dingen, kann nur regelmäßige Routine und Praxis einen in die Nähe dieses Optimums bringen.

EDIT: Ich finde, man sollte neben den Kursen zum Viewer / Monitor auch unbedingt mal einen Kurs für korrektes Tasking einführen. Denn das ist genauso wichtig, wie die anderen beiden Tätigkeiten.


Gesamter Strang: