Präkognition vs. "Remote Viewing" (Schauungen & Prophezeiungen)

Ulrich ⌂, München-Pasing, Donnerstag, 14.02.2013, 18:40 (vor 4088 Tagen) @ Wingman (8785 Aufrufe)

Hallo Wingman,

Danke für Deinen Einblick in das Thema.

Die Viewer von Ed Dames haben ihn sogar mal damit geärgert, das sie ihm den Weihnachtsmann viewen ließen (als kleine Racheaktion, weil er ihnen ständig nur UFO-Targets gab), und es wurde tatsächlich ein fliegender Schlitten beschrieben, der von Tieren gezogen wird und "Pakete" über Kanada und die USA abwirft (so war das Target vom Aufgabenersteller erdacht).

Jim Schnabel erzählt diese Geschichte in seinem Buch "Remote Viewers - The Secret History of America's Psychic Spies" anders:

Der Streich bestand darin, daß das "Target" allen Teilnehmern - außer Ed Dames - bereits vorher bekannt war. Es war nicht ein Terroranschlag, es war der Weihnachtsmann mit seinem Schlitten. Jeder der Teilnehmer hatte einfach die übliche Struktur einer CRV Sitzung zu durchlaufen, dabei die kennzeichneneden Attribute des Weihnachtsmannes zu beschreiben und Skizzen des Schlittens und der Rentiere anzufertigen, aber dabei die Benennung des "Targets" zu vermeiden. Die Idee war, zu sehen, wie Ed Dames die Ergebnisse interpretieren würde, wenn er mit solchen ungewöhnlichen Inhalten zu tun hat. Xenakis, der damalige Leiter des Projektes, hatte diesem Experiment zugestimmt und Dames, so schien es, ist auf diesen Scherz hereingefallen.

"...
The prank was that the target's identity had been known to the viewers all along. It was not a terrorist attack; it was Santa Claus and his sleigh. Each viewer had simply gone through the usual structure of a CRV session, describing Santa's raw attributes, and even making rough sketches of the sleigh and reindeer, but never actually naming the target. The idea had been to see what interpretations Dames would make, when presented with such unusual material. Xenakis had agreed to go along, and Dames, it seemed, had fallen right into it.
..."

Quelle:
http://www.ufowatchdog.com/ed_dames_1.htm


Deine Darstellung "und es wurde tatsächlich ein fliegender Schlitten beschrieben" trifft die Sache also nicht, denn es handelte sich ja nicht um eine "normale" Sitzung, sondern das Target war allen - außer Ed Dames - bereits vorher bekannt, es war sozusagen nur das Ritual einer RV-Sitzung.

Deshalb weist diese Episode nicht nur auf das von Dir beschriebene Problem im Umgang mit einer "fiktiven Figur" hin, sondern sie zeigt m. E. ein grundsätzliches Problem der Methode des "Remote Viewing" auf:

Vom Funktionieren der Methode, der Technik des "Remote Viewing" einmal überzeugt, ist man allzu leicht geneigt, auch die absurdesten, abstraktesten, themen-fernsten erhaltenen Informationen im Hinblick auf den eigenen Fokus des Interessengebietes um-zuinterpretieren und ... ernst zu nehmen. ;-)

Im Gegensatz zum "Remote Viewing" scheint mir diese "Falle" beim Phänomen der Präkognition weniger problematisch zu sein:
Zum Einen, weil keine willentliche Absicht mit präkognitiven Informationen verbunden ist, zum Anderen, weil offensichtlich jeweils Informationen übermittelt werden, zu denen beim Empfänger so etwas wie eine "Affinität" besteht, die Inhalte also nicht im gleichen Ausmaß wie beim "Remote Viewing" "übersetzt" werden müssen.

Gruß,
Ulrich


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