Zur "Türkeisache", "Besetzung Mitteldeutschlands" usw. (Schauungen & Prophezeiungen)

RichardS, Dienstag, 05.02.2013, 16:22 (vor 4097 Tagen) @ Taurec (5560 Aufrufe)
bearbeitet von RichardS, Dienstag, 05.02.2013, 16:35

Hallo!

Guerreros unklare "Türkeisache" zum Ausgangspunkt zu machen für eine Spekulation darüber, in welcher zeitlichen Reihenfolge einige der aus der Schauungsliteratur uns bekannten Ereignisse ablaufen könnten und in welchem möglichen logischen Zusammenhang diese stehen könnten, wirft knifflige Fragen auf, die ich hiermit zumindest zum Thema mache.

1. "Türkeisache". Wer agiert hier gegen wen und warum? Guerrero, der uns über seine Schau informierte, weiß das selber nicht so genau. Nur das: "Alle haben mitgemacht, nur wir nicht, wurde gesagt." Und dass die Sache mit der Türkei "im Dezember" war (also ungewöhnlich kurz!) und "3 Wochen später ... dann die Russen" kamen - nach Deutschland, das bei der Sache mit der Türkei nicht mitgemacht habe.
Überlegungen:
a) Falls Russland, wie auch Guerrero als Möglichkeit annimmt (unter Verweis auf Parravicini), die Türkei attackiert und im weiteren zu vermuten ist, dass "alle anderen" (Europäer, USA, usw., nur nicht Deutschland) pro Türkei und gegen Russland eingreifen, dann wäre es doch überraschend, wenn nur wenige Wochen später - wiederum aus kriegerischer Absicht heraus? - Russland die Hand zumindest nach Teilen Deutschlands streckte. Zumindest dann, falls "alle anderen" die russische Attacke gegen die Türkei erfolgreich abgewehrt hätten, die Russen sich als eine blutige Nase geholt hätten und entsprechende Sanktionen der vereinten "allen anderen" erwarten müssten, wollten sie Teile Deutschlands sich wieder unter den Nagel reissen. Sollte eine Verteidigung der Türkei diesen "allen anderen" aber nicht gelungen sein, dann wäre die "Türkeisache" nur der militärische Auftakt für diverse - im Grunde gleichzeitige! - russische Attacken Richtung Süden / Südwesten, Westen (und vielleicht auch Nordwesten). Aber so, als eine offene miltärische Aggression seitens Russlands, klingt Guerreros Schau im Grunde nicht - denn er schreibt: "Ich hatte den Eindruck, daß sie (= die Russen) da (in - Teilen von? - Deutschland) waren, um die Ordnung zu erhalten oder als ‚friedliche’ Besatzung."
b) Eine andere Wiederlegung, die auch Guerrero wiederum selber anstellt, geht dahin: "Die Türkei greift z. B. Griechenland an (es soll dazu Voraussagen geben). In beiden Fällen wäre die Nato gefordert." Ja, richtig: Die Nato wäre gefordert, den heutigen Nato-Partner Griechenland gegen den heutigen Nato-Partner Türkei zu verteidigen. Und Russland? Mit seinen kulturell-religiös engeren Beziehungen zu Griechenland - verteidigte es zusammen (!) mit der Nato Griechenland gegen die Türkei? Sodass Russland gar nicht als Aggressor in Erscheinung träte in dieser "Türkeisache", sondern als Ordnungskraft wie die Franzosen, Briten, Italiener, Spanier oder US-Amerikaner? In diesem Fall erschiene es mir im Übrigen plausibler, dass die "Türkeisache" nur ein kurzes Ereignis wäre, im "Dezember" irgendeines Jahres (und die üblichen Verdächtigen im Nahen Osten sich wegen einer Konfrontation zwischen der Türkei und Griechenland nicht unbedingt einzumischen genötigt sähen). Aber: Dann hängt ein logischer Zusammenhang zwischen der "Türkeisache" und dem Auftauchen der russischen Streitkräfte in Deutschland erst recht in der Luft. Denn Russland wäre in der "Türkeisache" ja gerade Teil der sog. Vernünftigen und Willigen gewesen (und dass Deutschland durch Russland im Einvernehmen mit den westlichen Allierten nun zu bestrafen sei, weil es in der unklaren "Türkeisache" nicht mitmachte, behauptet im Moment unserer Diskussion wohl noch niemand).

Fazit: Ich erkenne nach wie vor keinen inneren (logischen) Zusammenhang zwischen den in Guerreros Schau (nur!) zeitlich nah miteinander gekoppelten Ereignissen zwischen der "Türkeisache" und dem plötzlichen Auftreten russischen Miltärs in deutschen Landen als Ordnungskräfte bzw. "'friedliche' Besatzung". Nach wie vor geht meine Spekulation eher dahin, dass ein russisches Miltär (durchaus vorausschauend die günstige Gelegenheit nutzend) dann in deutschen Landen sich als Ordnungskraft quasi friedlich bzw. "helfend" festsetzt, wenn hier in Deutschland ein wie auch immer gearteter Katastrophenzustand herrscht. Dessen Spezifik könnte natürlich im Spektrum wirtschaftlicher / finanzieller / sozialer Zusammenbruch liegen, genauso (und ich vermute das nach wie vor eher) könnte es sich aber auch um eine Naturkastrophe handeln, wobei hier globale Beben und Überflutungen (weiter Teile des nördlichen und nordöstlichen Deutschlands) am nahe liegendsten wären. Bei einem solchen Szenario ließe sich auch das erklären, was weiter oben auf Basis von BBs Schau über den Abfall Mitteldeutschlands als "Putsch Leipziger Militärs" umschrieben wird. In einer Notsituation, in der die gewöhnlichen Kräfte aufgrund der Dimension der Katstrophe oder aufgrund der bereits vorhergehenden Schwäche der staatlichen Ordnungsmacht nicht mehr genügen, wie gewohnt, Land, Leute und Infrastruktur wenigstens notdürftig zu schützen, und in der sich die Restbestände der staatlichen Ordnung (hier: Leipziger Miltär) von den poltischen Eliten und zivilen Hilfseinheiten in Stich gelassen fühlen mögen, mag der Ruf nach bzw. das dankbare Akzeptieren von Hilfsangeboten aus dem Osten nur folgerichtig sich einstellen (vielleicht durchaus begleitet von sonstigen 'freundschaftlichen' Querverbindungen zum ehemaligen Bruderstaat UDSSSR und dessen Nachfolger). Ein solches Szenario beantwortet mir als einziges auch die Frage, wie es sein kann, dass russisches Miltär - sagen wir: - in Mitteldeutschland Gewalt ergreift und mit seiner Präsenz sich als Ordnungsfaktor festsetzt, wenn zwischen diesem Gebiet Deutschlands und dem Heimatland der neuen Besatzer doch so "freie" Staaten wie Polen, die baltischen Staaten, Tschechien usw. liegen, die der Westen, der Natoraum eindeutig als sein Gebiet definiert. Müssten diese Länder nicht alle schon vorher "besetzt" worden sein oder zumindest gleichzeitig "besetzt" werden? Und wären sie vorher "besetzt": Ohne dass der Westen dagegen vorgegangen wäre? Ohne dass ein solcher hypothetischer Akt - die Besetzung wesentlicher Teile des ehemaligen Ostblocks - es undenkbar erscheinen ließe, dass Russland in der "Türkeisache" möglicherweise doch mit (!) der Nato die Türkei in die Schranken weist? Und ohne dass eine vorhergehende Besetzung auch wesentlicher Teile des ehemaligen Ostblocks es undenkbar erscheinen ließe, dass trotzallem der Eindruck entstehen könnte (siehe Guerreros Schau), die russische Ordnungsmacht in Deutschland wäre eine friedliche, quasi helfende. - Das alles fügt sich vor meinem geistigen Auge nur in dem Fall in etwa harmonisch zusammen, wenn ich unterstelle, dass Ausgangspunkt des "Abfalls Mitteldeutschlands" eine (Natur-)Katastrophe ist, der Deutschland aus seinem eigenen Inneren, seiner eigenen Kraft heraus nicht mehr alleine Herr wird (und die möglicherweise auch seine östlichen Nachbarn betrifft, denen ebenfalls von Russland "geholfen" wird bzw. die - auch von den westlichen Ländern unbeanstandet - den Russen den Durchzug / die Benutzung der eigenen Territorien gestatten, um den Deutschen zu "helfen"). Nur in einem solchen Szenario - welches also eine offene Konfrontation Russlands mit den USA & Co ausschließt - kann ich mir auch folgende Facette in der Schau von Guerrero vorstellen: "Die Leute waren nicht einverstanden, daß sie hier sind. ‚Warum tun die Amis nichts’, wurde gefragt und, ‚heute Nachmittag spricht der amerikanische Präsident’, und alle waren gespannt was er wohl sagen würde." Die Medien senden und berichten demnach von dem, was der in Übersee weilende amerikanische Präsident mitzuteilen gedenkt... Noch scheint die Zentrale der einzigen Wahrheit trotz russischer Miltärpräsenz nicht Moskau zu sein (in Guerreros Schau).

2. Sollte meine Spekulation in etwa manches treffen, dann hätte in Taurecs Liste auch irgendein Ausbruch von Unruhen in Deutschland vor dem "Militärputsch" in Leipzig und insbesondere (!) vor (!) "revolutionären" Unruhen in Frankreich usw. nichts zu suchen. Unruhen in Deutschland weit vor Unruhen in Frankreich stellten jedenfalls jede historische Erfahrung auf den Kopf (was kein schlagender Gegeneinwand ist, aber doch ein zu beachtender Hinweis): Seit Jahrhunderten gibt es das Bonmot, dass Frankreich die Hand, Deutschland der Kopf ist, die Deutschen philosophieren, interpretieren, grübeln, zaudern usw., der Franzose, der Romane etc. aber der Praktische ist, also auch handelt. Und entsprechend war auch 1968 wie bei den letzten Unruhen vor einigen Jahren stets zu beobachten, dass in Paris schon längst gezündelt wurde, bis die Welle in deutschen Landen (bzw. Städten) ankam und begeisterte oder klägliche Nachahmer fand. Das ist eine Frage unterschiedlicher Mentalität / Kulturen der jeweiligen nationalen Charaktere. Innere Unruhen, die zu einem Leipziger Militärputsch führten, der wiederum das russische Miltär ins Land holte - rein theoretisch ist natürlich alles denkbar. Wahrscheinlicher ist aus allem oben von mir Angeführten aber in meinen Augen, dass der Leipziger Miltärputsch und das Auftreten der russischen Streitkräfte in einer anders gearteten Groß(!)Katstrophe ihren Ausgangspunkt hat - und "Unruhen" in Deutschland, wie üblich, erst im Nachklang zu Unruhen in den romanischen Ländern auftreten (wie ich mich auch zu erinnern glaube, dass in Schauungstexten sogar diese Reihefolge angedeutet wird, wie auch, dass dass Ruhrgebiet (!) dann insbesondere "brennen" wird, nicht ausgerechnet Städchen wie Leipzig, Dresden, Weimar usw.)

Gruß, Richard


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