Deutscher Instinkt (Schauungen & Prophezeiungen)

Berserker, Mittwoch, 29.10.2008, 13:36 (vor 5630 Tagen) @ Taurec (4522 Aufrufe)

Hallo

Es sind noch genügent vorhanden die solch ein System fürerstrebenswert erachten. Nur sind diese nicht bereit es Öffentlich zu zeigen.
Du wirst Staunen wie in schlechten zeiten das Volk näher zusammenrückt.
Und wie in den wirren des Bürgerkrieges/Krieges viele aufstehen und besinnen.
Die Wenigen werden den Rest der Bereit ist führen von oben nach unten eben. Und die entarteten werden sich selber die Köpfe einschlagen oder eben vom Rest dahingerafft.
Im grunde Schlafen sie nur, und warten das jemand sie Führt !
Da nützt auch alle Probaganda nichts, es muss erst Knallen damit hier was passiert, weil niemand Diffamiert werden will.
Und ohne siegerStaat der einen Erdrückt, ausraubt und Zensiert da wird wohl einiges aufkommen.
ganz nach "die Kraft die Böses will und doch das gute schafft."

MFG
Berserker

Hallo!


Spengler erwartete für Deutschland eine Art Sozialismus, die jedoch nicht
mit dem bekannten Sozialismus oder dem Nationalsozialismus zu verwechseln
ist, wenngleich sie in den Grundzügen durchaus dem letzten entsprechen
dürfte, wenn man Hitler mit seiner naiven Ichbezogenheit und die
materialistische Rassenlehre abzieht. Darin zu leben, dürfte sich
vermutlich ähnlich "anfühlen".

Der Grund liegt im Charakter oder dem Instinkt des Volkes, hier im
Vergleich sind die drei herausragenden Nationen Europas:

Der englische (und somit auch US-amerikanische) Instinkt ist: "Die
Macht gehört dem Einzelnen. Freier Kampf des einen gegen den andern;
Triumph des Stärkeren: Liberalismus, Ungleichheit."

Das ist genau, was wir jetzt haben: Die Starken beherrschen die Schwachen,
Umverteilung nach oben, Jeder gegen Jeden, da jeder nach oben will,
Ellenbogengesellschaft. Das ist im Grunde gänzlich undeutsch,
unkameradschaftlich.

Der französische Instinkt ist anarchisch: "Die Macht gehört niemandem.
Keine Unterordnung, also keine Ordnung. Kein Staat, sondern nichts:
Gleichheit aller, idealer Anarchismus, in der Praxis immer wieder (1799,
1851, 1871, 1918) durch den Despotismus von Generalen oder Präsidenten
lebensfähig erhalten."
(Den lasse ich im folgenden aus, weil er
eigentlich keine Rolle mehr spielt.)

Der deutsche, genauer preußische Instinkt ist: "Die Macht gehört dem
Ganzen. Der einzelne dient ihm. Das Ganze ist souverän. Der König ist nur
der erste Diener seines Staates (Friedrich der Große). Jeder erhält seinen
Platz. Es wird befohlen und gehorcht. Dies ist, seit dem 18. Jahrhundert,
autoritativer Sozialismus, dem Wesen nach illiberal und antidemokratisch
[...]. Es ist aber auch klar, daß der preußische Instinkt antirevolutionär
ist."

Die Völker wurden dabei von ihrer jeweiligen Lage innerhalb Europas und
ihrer Geschichte geprägt.
Deutschland als in der Mitte Europas gelegen und daher allzeit von allen
möglichen Einflüssen betroffen mußte natürlicherweise einen Instinkt
entwickeln, der auf den Zusammenhalt des Volkes und die strenge
Organisation des Staates abzielt, da seine verschiedenen Teile ansonsten
jeder auf sich gestellt nicht in der Lage sind, sich zu behaupten
("...wenn es stets zum Schutz und Trutze brüderlich zusammenhält..."). Wie
die Geschichte zeigt, war Deutschland Jahrhunderte lang ein Flickenteppich,
der als Großmacht keine Rolle spielte. Erst mit der Gründung des Reiches
war es dazu in der Lage und ist seitdem den wiederholten Angriffen der
anderen Nationen ausgesetzt, wieder zerstückelt und zerkleinert zu werden.
Der in jeder abendländischen Nation vorhandene seelische Drang zur
Expansion konnte sich im deutschen Volk auf politischer Ebene nie zum
Höhepunkt ausleben.
Somit, so Spengler sinngemäß, hat diese Benachteiligung im Kampf um
Geltung in der Welt dafür gesorgt, daß in den Deutschen vorhandenes
Potential in diese Richtung nicht ausgeschöpft wurde und daher noch immer
latent vorhanden ist, während die anderen Nationen bereits Weltreiche
errichtet und wieder verloren haben und nun müde und erschöpft sich auf
ihre Stammländer zurückziehen, wo sie leise untergehen.
Durch den als Folge nachlassenden Druck werden sich die Deutschen erstmals
in ihrer Geschichte vergleichsweise ungehindert entwickeln können. So müßte
es eigentlich der deutsche Instinkt sein, der sich letztlich prägend auf
die Zivilisation der Abendlandes auswirkt und zu einer endgültigen
Lebensauffassung auch der anderen wird, wenn deren Kraft nachläßt.
Spengler meint, zu einem Goethe würden wir Deutschen es zwar nicht mehr
bringen, aber zu einem Cäsar!

Der deutsche Instinkt hat im dritten Reich eine extreme Ausprägung
erfahren, die wohl einen Ausblick bietet, womit grundsätzlich zu rechnen
ist. Danach wurden wir im Westen gewaltsam in ein vom englischen Instinkt
geprägtes System gezwungen. Das Machtmittel dieses Systems ist Demokratie
und uns im Grunde wesensfremd. Damit sind wir selbst nicht in der Lage,
diese Regierungsform für uns vorteilhaft einzusetzen. Die Demokratie führt
dazu, daß wenige Reiche der zusammenhanglosen Masse ihren Willen diktieren,
nämlich jene Hochfinanz, die in England und den USA die Zügel in Händen
hält. Somit ist das deutsche Volk mit seiner großen Leistungsfähigkeit zum
Hauptfinanzier eines Systems geworden, das ihm eher schadet.

Dieses System bricht jetzt zusammen. Aus diesen Wirren geht Deutschland
oder seine Überreste am Ende auf lange Sicht mit gestärkter Position
hervor.
Ich halte es daher für ziemlich wahrscheinlich, daß der Imperator
Deutscher ist, nicht Franzose.
Die Schauungen geben zwar nur wenige Hinweise darauf. Was gesagt wird,
scheint das aber zu bestätigen: Laut Rocco sind alle deutschen Länder
vereinigt. Laut Wüstenrufer ist die Grenze dann wieder im Osten, Moskau
deutsch besetzt und Deutsche geraten in Sibirien mit den Chinesen
aneinander.

Das System, das wir bekommen, trägt im Idealfall womöglich folgende Züge:
Der Kaiser steht als erster unter gleichen (als erster Diener des Staates)
an oberster Stelle und befördert kompetente und begabte Leute in die nächst
niedrigeren Positionen, die dann von oben das gleiche tun und die jeweils
darunterliegende Stufe organisieren.
Ein Aufstieg ist allein durch Leistung möglich. Rechte und Pflichten sind
nicht gleichverteilt, sondern leistungsgebunden. Wer nicht arbeiten will
oder mangels Begabung zu höherer Leistung nicht in der Lage ist bleibt
unten. Es ist nicht mehr möglich, dem Staat auf der Tasche zu liegen. Wer
nichts tut, obwohl er könnte, bekommt nichts. Jeder wird entsprechend
seinen Fähigkeiten in eine passende Position gehievt. Es herrscht Treue
und Pflichtbewußtsein. Niemand will mehr sein, als er ist. Man findet sich
mit seiner Stellung im Ganzen ab und tut, was man kann.
Die Wirtschaft ist an die Weisungen des Staates gebunden. Anders als jetzt
bestimmen nicht Interessen der Wirtschaft, wer politische Positionen
einnimmt, sonder maßgebliche Posten in der Wirtschaft werden von
Staatsbeamten eingenommen, während sich das Wirtschaftsleben auf ähnliche
Weise wie der Staat von oben nach unten durchorganisiert. Kapitalismus
gibt es nicht mehr.

Ein Problem dabei ist, wer den Kaiser bestimmt. Erbrecht wäre ungünstig.
Denkbar wäre, daß schlichtweg alle eine Stufe nach oben rutschen oder daß
der Kaiser bereits zu Lebzeiten einen Nachfolger bestimmt, bzw. einen
entsprechenden aufbaut und ausbildet, wobei auf Mechanismen zu achten ist,
die bestimmen, was passiert, wenn der Kaiser vorzeitig ablebt, um zu
verhindern, daß der Staat in Bürgerkrieg versinkt.

Die Menschen werden wahrscheinlich durch einen "Kaiserkult" (den es
übrigens in jeder Zivilisation gab) nach oben ausgerichtet, der allmählich
pseudoreligiöse Züge annimmt. Das ist womöglich auch der Grund, warum es
nachher keinen Papst und keine Kirche in der heutigen Form gibt. Es ist
undenkbar, daß jemand als separate Macht neben dem Kaiser steht und ihm
Schäfchen klaut. Statt dessen wird das Christentum wohl Staatsreligion in
dem Sinne sein, daß der religiöse Führer zugleich Oberhaupt des Staates
ist.

Allein die Frage, die sich mir dabei stellt, ist, ob solche Annahmen noch
zeitgemäß sind. Spengler hat seine Bücher in den Zwanziger und Dreißiger
Jahren geschrieben. Seitdem sind rund 80 Jahre vergangen, in denen die
Gesellschaft weitgehend entartete. Es fragt sich, ob der deutsche
Volkscharakter in der damaligen Form noch irgendwo vorhanden ist oder ob
wir durch den zweiten Weltkrieg und die anschließende Umerziehung der
Deutschen und die forcierte Zersetzung der Gesellschaft durch
unkontrollierte Einwanderung und Vermischung mit Ausländern aus anderen
Kulturen, derart seelisch ausgezehrt, geschwächt und gebrochen wurden, daß
es kaum noch jemanden gibt, der sowas aus innerlicher Empfindung erstrebsam
findet, so daß das Ergebnis durchaus anders aussähe, weil es nichts mehr
gibt, woraus der Kaiser seine Schöpfung aufbauen kann.

Gruß
Taurec

(Literatur dazu:
http://www.zeno.org/Philosophie/M/Spengler,+Oswald/Politische+Schriften)


Gesamter Strang: