20 Minuten (Schauungen & Prophezeiungen)

placebo, Freitag, 12.10.2012, 12:33 (vor 4186 Tagen) @ Wayne Schlegel (13506 Aufrufe)

Selbst bei einem plötzlichen Tsunami gäbe es für den Niederrhein doch eine gewisse Vorwarnzeit in Abhängigkeit von Flutwellengeschwindigkeit und Distanz.

Bei mindestens 200-300 km Küstenliniendistanz sollten dies mind. 2 Stunden sein? Oder muss man bei einer Impaktflutwelle von höheren Geschwindigkeiten ausgehen?

Ein Fluchtweg z.B. in die Eifel oder Hohes Venn könnte natürlich bei Massenpanik rasch blockiert sein. Blieben evtl. nur örtl. natürliche Erhebungen z.B. verschiedene Abraumhalden wie z.B. die Halde Norddeutschland mit 100 m über NN im Bereich Moers, Neukirchen-Vluyn, Kamp-Lintfort oder Hülser Berg im Bereich Krefeld. Leider bin ich als Zugereister mit weiteren topographischen Gegebenheiten nicht wirklich vertraut. Vorübergehende Kapazitäten für einige 10.000 Menschen wären so wohl denkbar - bis Rettung und Entsatz aus dem Hinterland (logistisch bei diesen Größenordnungen natürlich sehr schwierig) kommen kann.


Hallo Wayne.

Meiner persönlichen Einschätzung nach sind 2 Std. Vorwarnzeit utopisch.
Alleine in Deutschland wurden nach Ende des "kalten Krieges" alle Warnämter stillgelegt,
d.h. eine "laute Warnung" mit Sirenen ist nur noch auf kommunaler Ebene eingeschränkt möglich, nicht flächendeckend.

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Holland rüstet sein Netz zwar wieder auf, jedoch...:confused:

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Wie man sieht ist dort anfänglich nichts, was der Energie einer so hohen Welle im Inland Wiederstand bietet.
Hier mal der Aufbau eines Deiches.

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Auf ein funktionierendes Mobilfunksystem sollte man sich gleichenfalls nicht verlassen.
Zumal im Ernstfall alle zeitgleich telefonieren und die Funkumsetzer mit Sicherheit nicht flutungsresistend sind.
Bei der geschauten Kammhöhe ist die Welle über Holland hinweg, bevor du die Koffer gepackt und den Wagen gestartest hast.
Und dann rechne mit anderen, die das gleiche tun.

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Es bleibt wohl nur die Tatsache, den Ort über 250M/NN für sich und seine Lieben frühzeitig zu wählen.

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Dann wäre dies mathematisch der persönlichen "Gefahrengleichung" entnommen.
Alle werden, wenn es so eintritt, eh nicht schaffen und manchmal muss man im Leben Prioritäten setzen.
Eine Flutkarte von ITOma fand ich hier.

Die Menschen in Japan waren auch der Meinung, das sie es schaffen könnten.
Die ortsfesten Warneinrichtungen funktionierten anfänglich, weil die Funksirenen eine externe Akku-Versorgung besitzen und
der Katastrophenschutz dort besser aufgestellt ist, als hierzulande. Ich weiss, worüber ich schreibe.

Also, wie im Betreff bleiben dir am Niederrhein bei geschauter Höhe m.E.n. max. 20 Minuten!

Hinweiss: Das verlinkte Video ist nichts für schwache Nerven!


Gruss
placebo


"Alle sagten, das geht nicht. Dann kam einer, der wußte das nicht und hat es gemacht."


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