In Rußland erste Regale leer, in D steigt der Marx-Absatz (Schauungen & Prophezeiungen)

Eyspfeil, Vorort Stuttgart, Sonntag, 26.10.2008, 12:15 (vor 5632 Tagen) @ BBouvier (4828 Aufrufe)

Hallo!

Liege ich dann richtig in der Annahme, auch unter
den Imperatoren herrsche dann einst offenbar und
folgerichtig "Sozialismus"?
Und Er selbst sei eine Art (vergötterter) "Stalin"?
Ein Übervater?
Variante, - und nur mit anderem Etikett (!) :
Eine Art ("christlicher") Pomp-Papst?
Gruss,
BB

Der Imperator liegt noch ein wenig ferner in der Zukunft.
Derweilen geht es mit dem Vorspann allmählich los:
Da der russische Staatshaushalt auf einem Ölpreis von
70$/Barrel berechnet wird und dieser sich momentan eben
an dieser Grenze bewegt an den Börsen, kommt die russische
Wirtschaft ins Trudeln. Großbaustellen in Moskau stehen
still, erste Supermarktregale leeren sich.
Da ja dort die gesamte Wirtschaft auf Krediten läuft und
die Banken kein Geld mehr nachliefern.
1998 läßt grüßen. Die Leute sind bisher nicht
beunruhigt, da die ausschließlich staatlichen Massenmedien
versuchen, die Meldungen herauszuhalten.
zurück zur alten Leere

Paulussen:
"Das Rußland wird von einer riesengroßen Hungersnot
überschattet werden. Das Russenvolk wird zu den Waffen greifen..."

In D hat "Das Kapital" wieder Konjunktur: Der Berliner
Karl-Diez-Verlag verkaufte 2008 bisher 2500 Exemplare,
250mal soviel wie noch 2004.
Der Geschäftsführer des Verlages rechnet damit, daß der
Absatz noch steiler steigen wird.
Kann man zwar nicht vergleichen mit realsozialistischen Zeiten,
aber da wurden die Marx-Bücher schließlich von oben verordnet.
Bei den 68er-Studenten galten sie als schickes Aushängeschild
in der WG, nur wenige ganz radikale lasen sie wirklich.

'Das Buch zeigt nur ökonomische Zusammenhänge auf und
bietet keine Lösungen der aktuellen Probleme' sagt "zeit.de".
Tja, im Sinne des bisherigen Systems natürlich nicht...
Der Verlag ist denn auch vorsichtig optimistisch, auf Seite 2
des Links: "Sollte Marx wieder obligatorisch werden
an deutschen Unis, wird sich der Karl-Dietz Verlag auch
nach der Finanzkrise weiter über steigende Verkaufszahlen
freuen können."

Marx lebt

Grüße,
Eyspfeil


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