Antibiotika, Evolution (Schauungen & Prophezeiungen)

Heron, Montag, 09.04.2012, 05:03 (vor 4394 Tagen) @ Rita (7858 Aufrufe)

Hallo Rita,
erlaube mir deine Ausführungen etwas zu differenzieren.

>...Durch Antibiotika wird jeder Selbstheilungsversuch erfolgreich unterdrückt. Da es sich um keine natürliche Heilung handelt, schleicht sich die Krankheit weiter durch den Körper und macht sich später durch ein noch ernsthafteres Symptom bemerkbar.

Du verwechselst möglicherweise Infektionskrankheiten mit sogenannten Zivilisationskrankheiten. Antibiotika sind der Natur abgeschaute Wirkstoffe, die gegen Bakterien, also parasitäre Mikroorganismen eingesetzt werden. Das Antibiotikum selbst heilt nicht, es tötet nur die Parasiten und meistens leider auch die symbiotischen Mikroorganismen. Das durch die Parasiten zerstörte Gewebe und die toten Mikroorganismen müssen von den Zellen des Immunsystems abgebaut werden, damit anschließend neues Gewebe gebildet werden kann. Bei natürlicher Heilung, ist der Verlauf bei vielen Infektionskrankheiten sehr schwer und nicht selten tödlich. Besonders schwer trifft es Kinder, deren Immunsystem noch nicht voll ausgebildet und trainiert ist, ebenso Menschen, die ein geschwächtes Immunsystem haben. Ich bitte zu bedenken, das gerade Antibiotika und Impfungen die Kindersterblichkeit entscheidend gesenkt haben.
Es ist natürlich auch klar, dass man alles missbräuchlich einsetzen kann. Der massenhafte Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung z.B. sowie vom Arzt als Vorbeugemaßnahme bei geringstem Verdacht.

Herz- und Kreislauferkrankungen, Krebserkrankungen und in neuerer Zeit vermehrt psychische Erkrankungen können nur selten durch Bekämpfung eines Erregers behandelt werden. Es ist richtig, dass oftmals nur die Symptome eingedämmt werden können, weil dem Körper hier die Möglichkeit zur Regeneration fehlt. Sei es aus altersgründen oder durch unangepasste Ernährung oder durch genetische Defekte.

Letztlich fehlt aber immer das Wissen, wie die Erkrankung genau den Körper verändert und wie man das rückgängig machen kann. Die medizinische und pharmazeutische Forschung kümmert sich eben zuerst um erfolgversprechende und lukrative Behandlungsmöglichkeiten. Die Grundlagenforschung dazu bringt kein Geld in die Kasse und wird dementsprechend sparsam unterstützt. Ich gehe auch mal davon aus, das insbesondere bei psychosomatischen Krankheiten der Körper nicht als Biomaschine betrachtet werden kann, weil bei solchen Problemen die physischen Vorgänge viel zu komplex sind um tatsächlich verstanden zu werden.

> Man könnte Angst auch durch Vertrauen ersetzen, falls man es schaffen sollte, sich der Gehirnwäsche der Massenmedien zu entziehen. Eigentlich ist es absurd, der modernen Medizin zu glauben, unser Körper hätte nur Böses vor mit uns. Warum sollte er uns mit sinnlosen Schmerzen belästigen? Wenn wir ohne moderne Medizin nicht überlebensfähig wären, dann hätte die Evolution versagt. ...

Selbstverständlich hat die Evolution versagt, denn sie ist ja niemals fertig. Für die Evolution reicht es, wenn genügend fertile Nachkommen entstehen. Erst wenn die Nachkommenschaft ausbleibt, wird ein Merkmal oder auch gleich eine ganze Art durch die Evolution ausgemerzt. Der Evolution ist es vollkommen egal ob wir unter Schmerzen gebären oder im Schweiße unseres Angesichts schuften müssen, um über die Runden zu kommen oder uns gar durch schreckliche Kriege umbringen. Wenn es genügend Nachkommen gibt, stört das die Evolution gar nicht.

Ich habe deshalb so ausführlich und offtopic geantwortet weil ich klarmachen wollte, dass die Naturwissenschaft bei aller Begrenzung sehr nützlich ist, um zu erklären, was sich untersuchen läßt. Sie ist gleichermaßen schädlich, wie alles andere auch, wenn sie nicht zum Gemeinwohl eingesetzt wird.

Da hier im Forum Phänomene behandelt werden, die sich nicht gut mit wissenschaftlichen Methoden untersuchen lassen, muss man, so meine ich, aufpassen, dass man die Terminologie der Naturwissenschaft auch nur für den eingeschränkten Geltungsbereich verwendet, für den sie geschaffen worden ist. Ich möchte davor warnen Begriffe wie Evolution im Zusammenhang mit der "Vorsehung" oder der "Schöpfung" zu verwenden.

Gruß Heron


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