Re: Vergleich (Schauungen & Prophezeiungen)

Eyspfeil, Vorort Stuttgart, Donnerstag, 05.04.2012, 16:59 (vor 4375 Tagen) @ Baldur (7887 Aufrufe)
bearbeitet von Eyspfeil, Donnerstag, 05.04.2012, 17:14

Hallo Baldur!

"Sind wir wirklich so wichtig, dass wir Anspruch auf eine perfekt-fehlerfreie Betreuung des Schicksals haben ? Oder gleichen wir nicht vielmehr einem namenlosen Vogel im Garten, der halt von der Katze gefressen wird, wenn wir mal nicht hinschauen ? Der hungert, weil wir vergessen haben, im Winter Futter nachzulegen...."

Ja, so mancher "freier Vogel", sprich Freigeist wird später von der Katze,
sprich dem Imperator gefressen.:-D

Nehmen wir an, ich kraule meinen Kater und bedränge ihn dabei ständig mit der Frage
"gibt es einen Gott, bitte, bitte sag es mir!"
Und was passiert irgendwann später? Er beißt mich.
Und warum? Wegen dem ganzen Zweifel und des Zwietrachts, den ich mit der Fragerei säe.
Ein Stück von Gott und damit der Liebe ist in mir, ein Stück davon im Kater, und
ebenso in der Streichelei.
Im buddhistischen Glauben hat ja wirklich jeder Käfer und alles was man sieht
etwas Göttliches in sich. Man muß also gar nicht katholisch dafür sein.

Ein britischer Mathematik-Professor (ich meine, der heißt Doyle) hat ausgerechnet,
daß die Wahrscheinlichkeit, daß unser Leben (also die DNA) durch Zufall
entstanden ist, eine Zahl hoch circa hundert sei.
Dazu kommen noch die zwei Geschlechter mit dem halben Chromosomensatz etc.

Vielleicht merken wir nichts von diesem Gott, weil er in Form der Liebe in
uns ist, quasi als Normalität & Alltag.

Die Frage nach der "Ungerechtigkeit in der Welt" und es deshalb keinen Gott
geben könne: Sei mal ehrlich, wenn es Dir paradiesisch ginge und Du 72
Jungfrauen zur Verfügung hättest, würdest Du Dir dann noch Gedanken um einen
eventuellen Gott machen, denn Du ohnehin weder hörst noch siehst?
Es würde im großen Maßstab weltweit angewandt jeder nur noch
(wie im untergehendenRom) faul herumliegen wie Nero und ans eigene
Vergnügen denken.

Das ist halt die Dramatik: Der eine wird mehr dazu gezwungen, an sich
und seinen Problemen zu arbeiten, und Gedanken zu machen, der andere
weniger. Der Konzernchef ist zwar steinreich und hat keine
direkten Existenzprobleme, muß sich aber um den Erhalt seiner Firma
kümmern.

Und den eigenen Status Quo zu ändern ist heute
nicht viel einfacher als im Mittelalter
(trotz anderslautender
Beteuerungen in unserer 'modernen' Demokratie).
Shakespeare sagte, die Welt ist eine Bühne,
und seine eigene Rolle könne man nicht ändern -
nur wie gut man sie spiele.

Grüße,
Eyspfeil

Mfg,
Eyspfeil


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