Geschichtliches (Schauungen & Prophezeiungen)

Rita, Dienstag, 06.03.2012, 00:01 (vor 4433 Tagen) @ BBouvier (6392 Aufrufe)

Noch vor 1000 Jahren war der Thunersee viel größer als heute. Das Südufer reichte bis zum Rainwald in Thierachern. Als Kinder fanden wir im felsigen Gestein noch alte Haken, an denen in grauer Vorzeit die Fischerboote befestigt wurden.

Sturzfluten prägen die Geschichte dieser Landschaft bis heute. Ich erinnere an das verheerende Gürbe Hochwasser im Jahr 1990, an die schweren Sturzfluten der normalerweise unscheinbaren Zaugg, die in Steffisburg in die Aare mündet, oder an die legendäre Kanderkorrektur im Jahre 1714, als der Stollen brach und der Berg einstürzte.

In der Ebene braucht kein Tropfen Regen zu fallen, aber wenn es oben, im Eriz, oder in der Stockhornkette gewittert, sammelt sich das Wasser und es kommt zu gefährlichen Sturzfluten.

Vor der Kanderkorrektur wurde die Thuner Allmend, die Gwattebene, Allmendingen, Thierachern und Uetendorf regelmäßig überschwemmt. Deswegen findet man in der Ebene auch keine alten Häuser. Man baute oben am Hang, wo man vor Überschwemmungen sicher war. Das Ackerland in der Ebene war naturgemäß sehr fruchtbar, wenn auch steinig.

Von der einst wilden Kander ist nur der harmlose Glütschbach übrig geblieben.

Was ich damit sagen will: Möglicherweise hat die besagte Dame in ihrem Traum einen Ausflug in die Vergangenheit unternommen. Überflutungen sind in dieser Gegend seit altersher präsent. Ich nehme an, sie wohnt Richtung Goldiwil.

Falls jemand nicht nur Gruselträume, sondern auch Gruselgeschichten mag, soll er die Kirche und das Beinhaus Blumenstein besuchen. Als vor über 200 Jahren der Fallbach überschwemmte, wurde das ganze Dorf zerstört. Lediglich die Kirche und das Pfarrhaus blieben unversehrt. Die Toten wurden aus den Gräbern gespült. So sammelte man die Knochen und lagerte sie im Beinhaus.


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