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Re: Instantan, usw. (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Samstag, 28.01.2012, 00:21 (vor 4444 Tagen) @ Gerhard (3216 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Samstag, 28.01.2012, 00:30

Hallo!

Du gebrauchst die Formulierung "Beschleunigung von gerade mal + 8 km/h". Das ist schon ein großer Fortschritt gegenüber der naiven Vorstellung von Taurec, der einfach "mal so" das gute Deutschland mit 14km/h dahinwandern lässt. Nehmen wir mal an, diese Geschwindigkeit verursache nicht mehr als das Rütteln in der Postkutsche (was aber wirklich so nicht ist ... siehe dazu unten), so bleibt immer noch die Frage: innerhalb welcher Zeitspanne bringt Taurec die heilige Mrs. Germany vom Trab in den Galopp? Beschleunigung ist die Änderung der Geschwindigkeit innerhalb einer bestimmten Zeit.

Wo ist denn bitte der gravierende Unterschied zwischen 8 und 14 km/h?
Hätte ich statt mit drei Tagen mit fünfen gerechnet (was gleichermaßen hypothetisch ist) oder wie Ulrich mit Winkeln gerechnet, wäre ich auch bei 8 gelandet. Also wirklich.

Nehmen wir einen Apfel und versuchen wir, die Haut gegen das Fleisch zu verdrehen. Erstens müßte Taurec angeben, wo geanu die Grenze zwischen Haut und Fleisch sein soll. Denn an diesem Punkt entscheidet sich die Rechnung, wieviel "Reibung" überwunden werden muss. Hinzu kommt, dass man nicht nur Deutschland bewegen, sondern die gesamte Apfelhaut verschieben muss. Wie kommen wir nun bei der Apfelhaut von der Geschwindigkeit x auf die Geschwindigkeit x + 14?

Man merkt, daß Du Dich mit diesem Thema noch nicht auseinandergesetzt hast.

Der Übergang ist die Mohorovičić-Diskontinuität in ca. 30-50 Km Tiefe sowie die Asthenosphäre in 60 bis 200 Km Tiefe.
In der Theorie (ich habe gerade weder Lust, noch Zeit, das in mehr als zwei Sätzen darzulegen) wird diese Schicht durch das Erdmagnetfeld gewissermaßen stabilisiert (ähnlich wie sich Quecksilber im Magnetfeld verfestigt) und verankert die Erdkruste an Ort und Stelle am Erdmantel. Ohne Magnetfeld werden diese Bereiche dünnflüssiger und Bilden eine Gleitschicht, auf der die Erdkruste durch relativ geringen Impuls bewegt werden kann. (Je nach Auffassung reicht dazu bereits die Unwucht der Polkappen, die zum Äquator treiben.)

(Wenn man diesen Strang weiterverfolgt, müsste man sich überlegen, wodurch das Magnetfeld zum Einsturz gebracht werden könnte.)

Sollen wir da einen Impakt wirken lassen? Ein Streifschuss mit dem Spatzengewehr vielleicht?

Vielleicht die Gezeitenkräfte durch einen vorbeiziehenden (durch Schauungen sehr gut belegten) Himmelskörper? Oder Offtopics Vulkanausbrüche?

Damit wäre es aber nicht getan. Wir müssen diese beschleunigende Kraft über die gesamte Verschiebdauer aufrechterhalten. Woher soll diese Kraft kommen?

Durch die Anziehung des sich wenige Tage in Erdnähe befindenden Himmelskörpers.

Denn wenn sie nicht bleibt, wird durch die Reibung (der Kruste auf dem Untergrund) der ganze Schiebprozess wieder abgebremst.

Reibung ist minimal, bzw. entfällt durch Verflüssigung der Grenzschichten.

Als der Diskussion nicht angemessen finde ich dagegen ein Bildchen von Nördlingen (ich war mal auf dem Kirchturm dort, man kann den Rand des Impaktkraters wahrscheinlich nur bei bestem Wetter sehen) oder eine Bemerkung über dünne Erdkrusten (das Bohemicum hat eine auffällig dicke Kruste, bis zu 14km Granit!). Und natürlich auch nicht diese Deutschlandfahrt.

Woran mißt sich denn, was angemessen ist? An dem, was Du Dir vorzustellen gewillt bist? (Davon abgesehen, daß Du den Humor in den Beiträgen über Nördlingen nicht erkannt zu haben scheinst.)

Das alles ist natürlich hochgradig spekulativ und durch meine Kürze werden wohl mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Aber wenn man, wie Du, Spekulation und Phantasie zur Auslotung des Unbekannten hochzuhalten gewillst ist, sollte man das zumindest zu respektieren wissen. ;-)

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


Gesamter Strang: