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Stephan Berndts Analsye des unbekannten/zensierten Kuriers (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 25.01.2012, 15:19 (vor 4468 Tagen) (4547 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 30.08.2017, 14:44

Hallo!

Von dieser merkwürdigen Behauptung veranlaßt habe ich mir das entsprechende Kapitel in Berndts Irlmaierbuch nochmal vorgenommen:

Hallo Taurec,
Stephan Berndt entlarvt in seinem Buch (2009) über Alois Irlmaier den Autor der zensierten Vision als Fälscher.

In diesem Sinne erübrigt sich m.E. eine weitere Diskussion über diese zensierte Vision.

Beste Grüsse

Ed

Gemeint sind die Seiten 242 - 256 in "Alois Irlmaier" von Stephan Berndt, auf denen er den unbekannten Kurier vom 12. Oktober 1945 analysiert.

Es folgen die von Berndt aufgegriffenen Zitate mit meinen Gedanken zu Berndts Kommentaren dazwischen. Wem das zu viel ist, muß nur die letzten fünf Absätze lesen.

„Amerika wird ihre eigenen Präsidenten ermorden. Die Schwarzen werden die Macht bekommen, die solange im Staub waren.“

Das schreibt Berndt der Präsidentschaft Obamas zu und wäre demnach ein Treffer des Kuriertextes.
Tatsächlich geht das aus der Textstelle nicht hervor. Den ersten Satz kann man streichen, da er als Teil einer stichpunktartigen Aufzählung mit dem darauf folgenden nichts zu tun hat. Er läßt auch keine Verbindung zu Obama zu.
Wahrscheinlicher scheint mir die Deutung, daß sich der zweite Satz auf Bürgerkriegszustände bezieht, in denen sich die Schwarzen erheben, also Rassenunruhen. Obama ist nicht „die Schwarzen“, sondern nur ein einziger, ein Ausnahmefall unter den Präsidenten. Die Aussage bezieht sich eindeutig auf eine große Anzahl Unterdrückter.

„Zuerst wird die Stadt mit dem eisernen Turm sich selbst anzünden und Revolte mit der Jugend machen. der Stunk geht um die Welt.“

Das bezieht Berndt merkwürdigerweise auf die Krawalle in Paris 2005, obwohl es sich, vor allem wenn man andere Irlmaieraussagen hinzuzieht, eindeutig um ein noch in der Zukunft liegendes Ereignis handelt. Zu diesem Schluß kommt auch Berndt in seiner Analyse. Allerdings listet er die Sätze in seiner Aufstellung der Treffer des Textes auf, weil 2005 Jugendliche randaliert haben. Das ist zum einen inkonsequent, zum anderen übersieht Berndt, daß sich an Revolutionen stets die jüngeren Generationen eher beteiligen als die älteren. Im Grunde ist die Aussage also banal.

„Ich sehe die Wolkenhäuser in sich zusammenstürzen. Amerika wird im Osten dauernd Kriege führen und nie mehr siegen. Gott hat sich abgewandt.“

Berndt geht von dem Datum 1980 als aus, als Mica die Abschrift des Kuriertextes bekam und er also erstmals nachgewiesen war. Er schreibt, die Aussage würde sich eher auf den 11. September beziehen als auf irgendein Erdbeben und wertet sie als recht sicheren Treffer. Dabei vergißt er, daß der Waldviertler ein Ereignis (die Vernichtung New Yorks) beschreibt, daß sehr gut zum ersten Satz paßt. Dieses Ereignis liegt laut dem Waldviertler noch in der Zukunft. Daß sich die Aussage auf den 11. September bezieht, ist also möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich, weil ein noch viel verheerenderes, ebenfalls dazu passendes Ereignis noch nicht eingetreten ist.
Die erfolglosen amerikanischen Kriege im Osten wertet Berndt ebenfalls als mit dem 11. September zusammenhängend und als Bestätigung des ersten Satzes. Dabei vergißt er, daß die USA seit dem 2. Weltkrieg keinen Krieg mehr gewonnen haben und es also dazu keinen zwingenden Zusammenhang gibt.

„Rußlands Menschen, beten immer um Änderung, Beelzebub zieht nach China.“

Das interpretiert Berndt völlig richtig als den gerade erfolgenden Aufstieg Chinas zur Weltmacht. Hinzuzufügen wäre, daß „Beelzebub“ auf den Teufel und daher auf etwas Antichristliches verweist, d. h. auf die kommunistische Ideologie. Die Russen beten um Änderung, „Beelzebub“ ziehe nach China, bedeutet, daß die Speerspitze des Kommunismus von Rußland nach China zieht. Die Aussage enthält also indirekt den Zusammenbruch des Kommunismus in Rußland, was noch eine Spur phänomenaler ist.

„Ein Räuberfürst im Süden wird gegen Rußland antreten und großen Schaden machen.“

Für Berndt sind das entweder Tschetschenen oder Georgier. Das könnte sein, muß aber nicht. Denkbar sind noch andere, die größeren Schaden zu verursachen imstande wären, beispielsweise Israel.

„Die Großen der Welt werden schnell wechseln.“

Laut Berndt Roosevelt, Churchill und Stalin, die zwischen 1945 und 1953 starben. Meines Erachtens handelt es sich hier aber nur um eine Abwandlung des Eintagsherrscherschwarms aus dem Lindelied.

„So wird man falsche Sterne unter den echten schieben.“

Für Berndt Satelliten wie Sputnik. Könnte zutreffen.

„Prag wird viel mitzumachen haben, wie die Ungarn.“

Für Berndt der Prager Frühling 1968 und Ungarnaufstand 1956. Meines Erachtens bezieht sich die Aussage aber auf die oft genannte Vernichtung Prags. Das ist auch der Inhalt des nachfolgenden Satzes, was Berndt aber nicht aufzufallen scheint: „Prag wird aber ganz verschwinden in Rauch und Flammen aufgehen.“
Ebensowenig ist wohl der Ungarnaufstand gemeint. Bei Rocco heißt es: „Die ungarische Nation wird verschwinden.“

„Ein heiliger Papst wird kurz über die Erde gehen. Man wird alle Ordnung durchbrechen wollen.“

Laut Berndt Johannes Paul I. oder Johannes XXIII. Wahrscheinlich der erste.

„Man wird alle Planeten besuchen um zu sagen, Gott wohnt nicht dort. Doch die Planeten spucken sie aus. Denn es sieht dort aus, wie auf der Welt, bevor Gott sie schuf.“

Raumflüge und Raumsonden.

„Durch Deutschland wird ein eiserner Zaun gehen, mitten durch, wer ankommt stirbt.“

Deutsche Teilung.

„Amerika wird ihre eigenen Präsidenten ermorden.“

Laut Berndt die Ermordung Kennedys und das Attentat auf Reagan. Das letzte würde ich weglassen, weil es nicht erfolgreich war. Hängt man sich an dem Plural auf, müßte noch mindestens ein Präsident ermordet werden. (Siehe dazu auch die Aussage bei Gärtner.)

„Straßen werden gebaut und jeder Lehrling hat sein Auto.“

Stimmt.

„gegen das Ende zu, werden die neuen Häuser wie die Pilze aus der Erde schießen, aber alle werden sie leer“

Das ist wohl eingetroffen. Die Aussage ist jedoch nicht originär, sondern weitererzähltes Volksgut. Mühlhiasl: „Der ‚Hiasl’ behauptete, die Leute und die Häuser würden zuerst recht viel werden: ‚In der Stadt werden 5- und 6-stöckige Häsuer baut, überall werden Häuser baut, Häuser werden baut, wie d’Schlösser und d’Pfarrhöf. Schulhäuser werden baut wie Paläst (mit eigener Betonung fügte er dann hinzu) für d’Soldat’n.’ ‚In Lindach wird alles voll Häuser und Lehmhütten ang’schlötte. Aber nachher wachsen einmal Brennessel und Brombeerdörn zu’n Fenstern außer.’“

„Die Flüsse wird man aus ihren Betten nehmen, weil man ihre Kraft eine Zeitlang wird brauchen.“

Von der Formulierung „eine Zeitlang“ ausgehend beginnt Berndt über die Entwicklung des bayerischen Primärenergieverbrauchs zu fabulieren. Der Anteil der Wasserkraft hat ab Ende der 60er (durch Atomkraft usw.) abgenommen, um in den letzten Jahren stark zuzunehmen. Berndt stellt die Frage, ob Irlmaier den Rückgang ab den 60ern gesehen habe.
Ich halte solche Überlegungen nicht für zielführend, denn gleich, ob Wasserkraft einen großen oder kleinen Anteil an der Energieerzeugung einnimmt, gilt der Satz, daß man die Flüsse aus den Betten nehme und ihre Kraft nutze (auch wenn mit anderen Mitteln mehr Energie erzeugt wird) uneingeschränkt. Es kann sich nur um die allgemeine Aussage handeln, daß man die Wasserkraft nutzen und das irgendwann, nämlich nach der Katastrophe, wieder enden wird.
Darüber hinaus überlegt Berndt, daß es für diese Aussage einen lokalen Anlaß gegeben haben könnte, nämlich den Bau des Wasserkraftwerks an der Saalach ab 1941. Das kann sein oder auch nicht, da zu Irlmaiers Zeit schon seit einigen Jahrzehnten Wasserkraftwerke gebaut wurden.

Für Berndt ist das der Hinweis, daß der Fälscher sich in Irlmaiers Umgebung gut auskannte und recht detailversessen war. Dieser Vorwurf ist nicht haltbar, weil Berndt nur seine eigene, wenig fundierte Interpretation einem hypothetischen Fälscher als Motiv unterstellt.

Die nun folgende Arbeitshypothese Berndts ist, daß ein meisterhafter Fälscher dem Leser einen Irlmaier von 1945 vortäuschen will, der sich noch in einer „Lernphase“ befand und seine Visionen gerade erst gedanklich vom jüngst beendeten zweiten Weltkrieg zu trennen begann.

Dafür führt Berndt einige Beispiele an, die belegen sollen, daß der Fälscher Irlmaier als jemanden darstellen wollte, der 1945 einige Details seiner Visionen noch nicht verstanden hatte.

1. Beispiel:

„England wird für alles bestraft. Ich sehe ein großes schwarzes Kastl, da sitzt niemand drinnen, dann Feuer, dann Rauch und es war England.“

Berndt moniert:
- Es wird erwähnt, daß in dem schwarzen Kastl niemand sitzt, obwohl jedem klar sein sollte, der eine Bombe sieht, daß darin niemand sitzen kann.
- Die später erwähnte Flutwelle fehlt.

Ich halte das nicht für ein Indiz, daß hier jemand für eine Fälschung eine bekannte Irlmaieraussage verwandt hat. Irlmaier könnte sich einfach nicht so präzise oder anders ausgedrückt haben als in späteren Fassungen. Wie wohl jeder weiß, kommt es stark darauf an, wie die Frage gestellt wird und oft genug muß man nachfragen, um zu wichtigen Informationen zu kommen.

2. Beispiel:

„Durch Deutschland wird ein eiserner Zaun gehen, mitten durch, wer ankommt stirbt.“

Berndt bemängelt:
- Es fehlt eine präzise Angabe, ob die Teilung in Nord-Süd- oder Ost-West-Richtung verlaufe. Meines Erachtens dient mangelnde Genauigkeit nicht als Argument, daß eine Seheraussage eine Fälschung sei. Zudem war dem Zeitgenossen klar, daß die Gegensätze zwischen Osten und Westen größer waren als zwischen Norden und Süden, so daß eine solche Präzisierung überflüssig war.
- Irlmaier hat sich in späteren Veröffentlichungen nie wieder zur Berliner Mauer geäußert, sondern nur im unbekannten Kurier. Das ist ein Fehlschluß, denn die Aussage bezieht sich nicht auf die Berliner Mauer, sondern auf die innerdeutsche Grenze, die ab Gründung der beiden Teilstaaten 1949 bestand. Es gab später also keine Veranlassung mehr, sich dazu zu äußern.

3. Beispiel:

„Der Boden in Westdeutschland wird durch eine Kraft 10 Meter tief verbrannt. Aus dem Sande der Wüste Afrikas steigen die großen Vögel auf mit Todeseiern ohne Männer.“

Berndts Kommentar:
- Wie beim schwarzen Kastl wird hier erwähnt, daß in den Bomben keine Männer säßen.
- Spätere Aussagen zum gelben Strich sind genauer.
Für diese beiden Punkte gilt das gleiche wie ich zur Englandbombe schrieb.

- Der 10 Meter tief verbrannte Boden in Westdeutschland decke sich mit einer anderen Aussage Irlmaiers, daß der Strich-Kampfstoff sogar die Würmer im Boden verätze. Berndt übersieht, daß hier von Westdeutschland die Rede ist, während der Strich in den Irlmaieraussagen stets im Osten, bzw. östlich Deutschlands verläuft. Es handelt sich also um zwei verschiedene Ereignisse und dieser Satz müßte gesondert behandelt werden.
Von diesem Fehlschluß ausgehend zitiert Berndt eine Irlmaierstelle, die nur bei Alexander Gann vorkommt:

„Dann werden Dinge angedeutet, die uns an den bakteriologischen Krieg, an das 'große Abräumen' des Mühlhiasls denken lassen: 'Lauter Feuer ist am Boden…' Ein Feuer? Ob das auch wirkliche Flammen sind, weiß der Hellseher nicht eindeutig zu sagen. Er 'sieht' nur Feuer, aber er meint, daß das doch etwas anderes ist: ein verheerendes Mittel, das kein menschliches und tierisches, ja selbst kein pflanzliches Leben dort leben läßt, wo diese 'Feuer' hingefallen und aufgegangen ist.“ (Bayerische Landzeitung, 22. 10. 1949)

Laut Berndt kommt der Text nur bei Gann vor. Ich habe ihn in der Herzdame vom 18. März 1950 gefunden und auch bei Gann wird auf die Herzdame verwiesen. Diese Verwechslung sei dahingestellt. Für Berndt ist das der Hinweis, daß der hypothetische Fälscher sehr intensive Archivrecherchen durchgeführt haben müßte. Da es eine Verbindung zwischen der 10 Meter tief verbrannten Erde und dem gelben Strich meines Erachtens nicht gibt und auch die Ähnlichkeit zwischen der Herzdamenstelle und der 10-Meter-Stelle nicht groß genug ist, halte ich das für eine analytische Sackgasse.

4. Beispiel:

„In einer eisigkalten Nacht wird Donner ertönen, dann schließt Tür und Fenster, es bleibt 3 Tage finster wie in der tiefsten Nacht, die Kräfte des Himmels werden erschüttert sein. Habe ein geweihtes Licht zur Hand. Alte und Todkranke werden ihre Gesundheit erlangen wenn sie Gott entsprachen, die anderen sterben.“

Berndt schreibt, daß lediglich zwei andere Seher etwas über den Beginn der Finsternis sagten:
Jahenny (irgendwann von 1938): „Wenn während einer klaren Winternacht der Donner grollt, daß die Berge erzittern, dann schließt eure Türen und Fenster…“
Pater Pio (1942): „Die Nacht ist sehr kalt, der Wind braust, und nach einiger Zeit wird der Donner einsetzen. Dann versperrt alle Türen und Fenster und sprecht mit niemandem außerhalb des Hauses.“

Berndt vermutet, der Fälscher hätte von den beiden abgeschrieben. Allerdings mehren sich allmählich die Zeichen (in bestätigten Irlmaierquellen), die vermuten lassen, daß Irlmaier selbst von anderen Sehern wußte und sich auch bei diesen bediente (z. B. Mühlhias, das Lindelied, die Feldpostbriefe u. a.). Eine Ähnlichkeit oder Entsprechung bei anderen Quellen ist also noch kein Beweis, daß der ganze Text eine Irlmaier zugeschriebene Fälschung wäre.

„Schauet, daß eure Fenster und Türen gut schließen, denn man kann seinen besten Freund nicht einlassen sonst geht der giftige Rauch und Atem herein. Die Toten werden haufenweise davon auf den Straßen liegen.“

Diese Stelle bezeichnet Berndt als völlig unlogisch und widersinnig. Damit hat er recht, denn wenn man bereits stürbe, sobald man die Türe öffnete, könnte draußen niemand sein, der anklopfen könnte.
Seine weitere Erklärung überzeugt jedoch kaum: Weil draußen kein Freund sein könne – müsse es logischerweise ein Feind sein, bzw. kein Mensch. In mehreren Quellen (Jahenny, Pio, Kugelbeer) sei davon die Rede, daß Dämonen während der Finsternis losgelassen werden. Diese Stellen soll der Fälscher aufgegriffen und in der oben zitierten Kurieraussage als anklopfenden besten Freund quasi verpackt haben. Mir sind das zu viele Annahmen, um ein solides Argument zu bilden. Nicht nur, daß (wie bereits erwähnt) Ähnlichkeiten zu anderen Quellen nicht ausschließen, daß Irlmaier selbst dafür verantwortlich ist, scheint mir eine Ähnlichkeit in diesem Falle einfach nicht gegeben zu sein.
Naheliegender ist, daß derjenige, der diese Stelle formulierte, nicht scharf genug nachgedacht hat. Es sollte betont werden, daß schon das Öffnen von Fenstern und Türen den Tod bedeuten kann. Daß man unter keinen Umständen die Türe öffnen solle, führte er als Beispiel also sogar den besten Freund an. Es ist eine Empfehlung. Das heißt nicht, daß jemand gesehen hat, wie ein Freund oder Dämon an die Türe klopft.

Eine weitere Stelle aus dem Kurier:
„Die Bauernhäuser leer sein und das Vieh brüllen, da es niemand tränkt.“

Hierzu schreibt Berndt, daß die Kühe nur brüllen würden, wenn sie nicht mehr gemolken werden würden. Mit trockener Kehle würde niemand schreien und außerdem soll während der Finsternis die Wasserversorgung länger funktionieren als die Stromversorgung. Nicht nur, daß das nicht stimmt, weil die Wasserversorgung heute von elektrischen Pumpen abhängt: Wer hätte gedacht, daß einsame Kühe in leeren Bauernhöfen Wasserhähne bedienen können? :-D

Am Ende hebt Berndt die Leistungen seines hypothetischen Fälschers hervor:
1. Er habe keine Aussagen gemacht, die im Widerspruch zu Irlmaier nachgewiesenen Aussagen stünden.
2. Er habe keine Aussagen gemacht, die im Widerspruch zu Irlmaiers Verständnisniveau von 1945 stünden.
3. Er habe keine Aussagen aus anderen Quellen verwandt, die nicht gut belegt und daher vertrauenswürdig wären.
4. Der Fälscher müsse eine gute Intuition oder sogar selbst seherische Fähigkeiten gehabt haben, weil er den Wahlsieg Obamas und die Revolte in Paris von 2005 gesehen habe. Diese Treffer lehne ich, wie bereits erwähnt, ab.

Es erhebt sich die Frage, warum man, wenn der hypothetische Fälscher alle Qualitäten Irlmaiers besessen haben soll, dann überhaupt noch von einem Fälscher ausgehen sollte.

Und tatsächlich kommt Berndt zu dem Schluß, daß wir die Worte Irlmaiers vor uns haben, aber weniger wegen der oben genannten Gründe, sondern weil einfach kein Motiv erkennbar ist, eine Fälschung zu erfinden, die jahrelang in der Schublade aufbewahrt wird und nur zufällig in einem Internetforum landet, statt professionell veröffentlicht zu werden. Ein Fälscher ist ja auf Resonanz zu seinem Machwerk aus.

Fazit: Berndt hat zwar nicht durchgängig sauber analysiert, kommt aber im Grunde zum gleichen Schluß wie ich (aber auf verschiedenem Wege):
„Echt oder Fälschung, das war die Frage. Meiner inhaltlichen Analyse nach dürfte der Text tatsächlich die Worte Irlmaiers wiedergeben. Trotzdem kann diese inhaltliche Analyse nicht die gegenwärtig noch bestehenden Unklarheiten bezüglich der Herkunft des Textes beseitigen.“

Und da frage ich Dich, Ed: Wie kommst Du auf die schräge Idee, Berndt hätte den unbekannten Kurier als Fälschung entlarvt, wenn er gerade das doch nicht getan hat? Hast Du das Kapitel bei Berndt nicht zu Ende gelesen oder nicht verstanden?

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


Gesamter Strang: