das wort gottes (Schauungen & Prophezeiungen)

detlef, Mittwoch, 12.10.2011, 21:09 (vor 4569 Tagen) @ Gerhard (3335 Aufrufe)

moin,

... falls mit dem "Ganzen" das Buch Daniel gemeint sein sollte, so wüßte ich nicht, wie eine Textkritik hier auf dem Forum geleistet werden könnte, denn für eine solche Art der Anaylse wären nicht nur Kenntnisse in Hebräisch sondern auch in Aramäisch nötig.

gehe ich recht in der annahme, dass nach wie vor der anspruch besteht, die bibel, und zwar die ganze bibel sei wort fuer wort von gott exakt so gewollt, wie vorhanden?

wenn ja, dann teile ich deine obige aussage, deass kenntnisse im hebraeischen und aramaeischen sehr zu empfehlen sind.
ich selbst habe vor ueber vierzig jahren bei meinen insgesamt rund zweijaehrigen aufenthalten in israel hebraeisch sprechen, lesen und schreiben gelernt.
und genau DAS war der beginn meines zweifels an der bibel.
ich war naemlich in der lage, dort in museen ausgestellte texte mit meiner lutherbibel zu vergleichen.
spaeter hab ich auch die bibeln in verschiedenen anderen sprachen, die ich lernte verglichen.
die unterschiede der christlichen bibeln zu den hebraeischen urtexten sind in vielen faellen zu gross, um nur auf uebersetzungsfehler geschoben zu werden.

was soll der verstand von der vorstellung eines gottes halten, der nicht willens, oder nicht in der lage ist, seine heilige schrift an alle seine glaeubigen in gleicher fassung kommen zu lassen?

Das Buch Daniel ist ferner hochinteressant, weil mit ihm innerhalb des Judentums zum ersten Mal ganz vorsichtig der Gedanke ausgesprochen wird, dass es eine "Auferstehung von den Toten" geben könnte – zuvor war dieser Gedanke den Juden völlig unbekannt. Auch die eigenartige Vorstellung von einem „Messias“ (chiffriert als „Menschensohn“, auf den sich Jesus vermutlich bezieht) wird zum ersten Mal im Buch Daniel formuliert. ***)

auch dies ist verstandesgemaess nicht nachzuvollziehen.
warum sollte der einzig wahre, allmaechtige gott ausgerechnet seinem eigenen volk, zu deren fuehrern er noch persoenlich sprach, die hoffnung auf eine auferstehung vorenthalten, um sie dann spaeter fuer die masse der heiden zur verfuegung zu stellen.

religio mit ratio anzugehen, kann nur zu zweifeln an den dogmen fuehren.
genauso, wie andersherum die dogmen eine freie nutzung der ratio beschneiden.

wer behauptet, gottes willen zu erkennen, der ist genau so groessenwahnsinnig, wie ein zweidimensionales strichmaennchen, dass sich anmasst, die dreidimensionalitaet seines zeichners zu begreifen.

gruss,detlef


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