So, in etwa (Schauungen & Prophezeiungen)

RichardS, Freitag, 05.08.2011, 11:47 (vor 4647 Tagen) @ attempto (6558 Aufrufe)

Hallo, attempto!

Mit seiner Erwiderung kam mir Gerard gerade etwas zuvor. Meine Antwort hat tendentiell eine andere Stoßrichtung, weshalb ich sie auch reinstelle.

Oder wenn künstlich der Bürgerkrieg (oder Krieg ...) eingeleitet wird -

Richtig! Künstlich!
Und wie macht man das?
Richtig! Indem man die Bürger richtig böse macht.
Das macht man, indem man den Leuten zum Einen die Kaufkraft entzieht, und die Schuld dafür auf irgend eine Gruppe schiebt...
Vor 80 Jahren waren's die Juden...

Und heute? In den Augen der deutschen steuerzahlenden Bürger die Griechen, Spanier, Italiener...? In den Augen der griechischen, spanischen, italienischen Bürger die bösen Deutschen, die sich immer so zieren, das Geld herauszurücken - und wenn sie es dann tun, ihre Bürgschaften und Kreditzusagen mit verpflichtenden Auflagen versehen wollen...?
Auf die Liste der wünschenswerten Feindbilder - zwecks Ablenkung von den eigentlichen Urhebern der Bedrängnisse (= der schleichenden und offenen Enteignungen) dürfte "man" ganz oben aber folgende Spezies setzen: "Spekulanten", die nicht weiter identifiziert werden sollen, außer dass sie immer irgendwie "ausländisch", "international" sind, keinesfalls deutsch, französisch, britisch, amerikanisch... sondern eben ganz nebulös "ausländisch", "international". Und niemals sei dabei an die eigenen europäischen oder anglo-amerkanischen Großbanken, Großversicherungen und Notenbanken (Fed, BoE, EZB) zu denken, die als Stützen, als die arbeitsteilig notwendigen Komplizen der auf Verschuldung setzenden Nationalstaaten und ihrer supranationalen Bürokratien agieren. (Denn die hier von mir konkret Benannten sind ja immer die Guten.)

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Deutschland kann übrigens kein Geld mehr drucken, und buchen können wir das auch nicht mehr, seit die Währungshoheit auf die EZB übergegangen ist.

Nun, wie von Gerhard schon erwähnt: Ums "Drucken" im engeren Sinn geht's auch gar nicht (das wäre auch womöglich zuu auffällig), sondern um's "Buchen" - und auch da bedarf es des Wechselspiels zwischen den Staaten - Notenbanken - Großbanken. Das "frische" Geld wird in Form von Krediten / Anleihen neu geschaffen. Und jede der in diesem Spiel beteiligten Institutionen profitiert auf ihre spezifische Weise davon. (Dass durch diese fortlaufende und im Zuge der "Bewältigung" der Finanzkrisen eskalierende Inflationierung bestehendes Geldvermögen (= bestehende Schulden) fortlaufend entwertet wird, ist ein teilweise sogar positiver Nebeneffekt, der durch die arbeitsteilige Vorgehensweise aber zielgerichtet verschleiert werden soll; die "Täter" erscheinen öffentlich stets als die Besorgten und Bemühten im Kampf gegen...)

Die druckt (bucht) zwar fleißig, aber wir bekommen nur einen Bruchteil der neuen Euros.

Die Euros, die "wir" bereits in der Tasche oder auf dem Konto haben, werden wertloser. Das ist der erste und eigentliche gemeine Vorgang.

Längerfristig gesehen wir mit jedem neu gedruckten Euro der Wert unseres Geldvermögens kleiner.

Eben, wobei ich mit dem "längerfristig" vorsichtig wäre. Miss den Wert Deines Euro-Vermögens nicht am Wechselkursverhältnis von Euro und Dollar, sondern daran, wieviel Euro Du für ein Quantum Gold hinlegen musst (über die letzten zehn Jahre), dann kannst Du den Wertverlust Deines Euro-Vermögens in etwa ermessen.

Ein Spiel, das die USA seit über 30 Jahren spielen.

Und nicht nur die.

Meine Meinung: Sollte dieser Vertrag in kraft treten, ist nach Exekutive, Legislative und Judikative, die Finanzkompetenz an Europa abgetreten. Wer braucht dann noch eine Bundesregierung?

Die brauchen dann auch weiterhin die, die sie jetzt schon brauchen. Und selbst die (blauen) "Polit-Kommissare" der Brüsseler EU-Bürokratie brauchen die ihnen mehr und mehr untergeordneten nationalen Regierungen einschließlich der deutschen wohl weiterhin. Zur Aufrechterhaltung und Pflege eines Anscheins, einer Illusion, die gemeinhin mit dem Gedanken an eine demokratische Verfassung und Willensbildung verknüpft ist. Wer möchte denn schon offen ohne Not dagegen verstoßen?

Da fällt mir doch Taurecs schönes neues Zitat ein:

„Die Sklaverei läßt sich bedeutend steigern, indem man ihr den Anschein der Freiheit gewährt.“

Gruß,
Richard


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