Vielen Dank für die Texte, Taurec! (oT) (Schauungen & Prophezeiungen)

Elfe, Freitag, 04.03.2011, 22:38 (vor 4773 Tagen) @ Taurec (5692 Aufrufe)

Die Ekstatische von Tours
(1872 - 1873)

In Tours lebte eine Frau, die 1872 und 1873 in Ekstase eine Anzahl
Vorhersagen machte. Diese wurden erstmalig 1884 in den „Annales du
Surnaturel“ veröffentlicht.

Anmerkung v. Taurec: Einen ziemlichen Anteil mach religiöses Geschwafel
aus. Dann scheint sie - als Französin verständlich - einen Hass gegen
Preußen zu haben, der allerdings sonst jeder seherischen Grundlage
entbehrt. Man könnte ihr noch zugestehen, daß die Eroberung im zweiten
Weltkrieg irgendwie untergemischt wurde, allerdings stimmen die
Zusammenhänge nicht wirklich. Eine andere Möglichkeit wäre, daß sie wie
Antonius von Aachen Russen und Preußen vermischt hat und es sich um eine
Art von Rußland organisierter roter Revolutionsherrschaft handelt.
Der Rest stimmt mit der Grundlinie der französischen Schauungen überein:
Revolution, Kirchenverfolgung, großer Monarch, Kirchentriumph.
Alles in allem nur eine eingeschränkt brauchbare Quelle, die ich zitiert
habe, weil ein Konzil erwähnt wird, was mit anderen Quellen übereinstimmt.

Es ist aufgrund der schlechten Quellenlage auch nicht klar, ob die Frau
wirklich existiert und gesehen hat, oder ob ihr nur nach Mühlhiaslmanier
zeitgenössische Prophezeiungen aus der Volkssage und zeitgenössische
Erwartungen zugeschrieben wurden (der große Monarch ist ja ein Motiv, das
in europäischen Prophezeiungen seit dem Mittelalter vorkommt).

Quelle:
San Miguel, Melito: De Laatste Zegels. Hoboken 1992.

Von 1872:
„Jesus hat mir gesagt, daß, wenn Frankreich sich bekehrt hat, wenn es
die Hand Gottes erkannt hat, die es 1870 und 1871 schlug, ihm dann die
schrecklichen Bußen erspart bleiben, an welchen es bald Teil haben soll.
Diese Bußen werden so schrecklich sein, daß sie auch auf dem entferntesten
Erdteile vollzogen werden und man glaubt, die Welt gehe unter…

Jesus hat mir gezeigt, daß die Sünden, die ihn in die größte Wut versetzen,
die Beleidigungen sind, welche er durch Eucharistie ertragen muß und durch
die Entweihung des Sonntages.
Er hat mir auch gezeigt, daß er wegen einer großen Schar seiner Priester
leiden muß. Es muß auch die Geistlichen strafen, die nicht nach seinem
Herzen leben; die Geistlichen und Priester, die keine guten Priester sind,
werden in der kommenden Katastrophe untergehen. Auch gute Priester gehen
unter, denn er will geläuterte Opfer, um seine Gerechtigkeit zu mildern.

Jesus hat mir gezeigt, daß er die Guten schonen möchte, um eine neue Welt
zu formen. Doch sollen viele zu Grunde gerichtet werden. Allerdings werden
so viele Schlechte sterben, daß man allein die Guten zählen kann.
Die Guten, noch die Schlechten, Gott wird niemanden von der Pest und der
Hungersnot verschonen. Die Ernte wird mißglücken; jedoch werden so viele
Menschen sterben, daß die Überlebenden genug zu essen haben werden.

Die Vorhersagen von La Salette haben sich nur zur Hälfte bewahrheitet, nun
sollen sie sich ganz erfüllen. Ehe diese Ereignisse eintreten, werden am
Himmel Zeichen erscheinen und die Erde wird beben. Gegen Ende der
Ereignisse wird sich eine vollkommene Finsternis ereignen.

Der Zorn Gottes wird durch das ganze Universum fegen. Kinder werden in
großer Anzahl krank werden und sterben. Selbst im Augenblicke der
Katastrophe werden viele krank sein. Viele werden vor Angst in diesen
unglücklichen Zeiten sterben. Beinahe alle Schlechten werden untergehen;
viele werden sich bekehren, weil sie die Macht Gottes in diesen Ereignissen
erkennen werden.“

Von 1873:
„Dann, wenn alle den Frieden hergestellt wähnen, wenn wir es am
wenigsten erwarten, werden die großen Ereignisse beginnen. Die Revolution
in Italien bricht fast gleichzeitig aus wie bei uns. Auch in England
herrscht viel Unruhe. Die Revolution breitet sich über alle Städte
Frankreichs aus. Es wird ein enormes Gemetzel. Diese Revolution wird nur
ein paar Monate dauern, allerdings schrecklich sein: überall wird Blut
fließen, denn die Bösartigkeit der Schlechten wird auf die Spitze getrieben
werden, unzählbare Opfer wird es geben.

Die Kirchen werden geschlossen werden, allerdings nicht lange. Mehrere
Bischöfe und viele Priester werden getötet. Der Erzbischof von Paris wird
getötet, auch werden viele Priester in Paris ermordet werden, weil ihnen
die Zeit fehlt, sich zu verstecken. Wir werden einige Zeit ohne Papst
sein.

Die Revolution wird sich über alle Städte Frankreichs ausbreiten; wo
allerdings Gott beleidigt wurde, wird das größte Unheil geschehen. Paris
ist die schuldhafteste aller französischen Städte. Jesus hat mir gezeigt,
daß es Jerusalem ähneln soll, wo kein Stein auf dem anderen geblieben ist.
Paris soll fast vollständig verwüstet werden. Nur ein paar religiöse
Monumente werden bewahrt werden, da den Schlechten nicht genug Zeit bleiben
wird, sie zu vernichten. Paris und seine Einwohner werden vernichtet. Nur
jene, die rechtzeitig die Stadt verlassen können, werden gerettet werden.
Der Krieg mit unseren preußischen Feinden wird von neuem beginnen. Sie
werden neuerlich nach Frankreich eindringen. Ich habe sie alle Städte auf
ihrem Wege in Brand stecken sehen. Sie werden nach Paris kommen und es in
Brand stecken. Nicht alle Preußen werden dann in Paris sein, sondern es
werden sich viele in den Süden Frankreichs zerstreut haben. Sie werden vor
allem die geistlichen Häuser anfallen.“

Von 1873:
„Bei den ersten Unruhen werden die Preußen neuerlich nach Frankreich
einfallen. Wir werden noch kraftlos und wehrlos sein. Der Feind wird sich
zu unserem Meister machen, wie man sich von einem Sklaven zum Meister
macht. Er wird mit uns verhandeln wollen und uns eben jenen als König
geben, der von Gott bebraucht wird, um sein Volk zu strafen. Allerdings
werden wir ihn nicht wollen.

Alles wird Kopf stehen. Wir werden alles verloren wähnen, das Blutbad wird
schrecklich sein. Diese ganze Zeit bleibt die Kirche geschlossen und die
Priester verborgen. Alle Männer werden weggehen, allerdings für eine kurze
Zeit. Allerdings kehren nicht alle heim, denn viele werden in den Gefechten
getötet werden.

Jene, die am Kopfe der Revolution stehen, sind gewappnet, stark und
mächtig. Unsere Feinde sind zahlreich. Niemand mächtiges wird Frankreich zu
Hilfe kommen: Es kann nur durch ein Wunder gerettet werden.

Unsere Feinde, die Preußen, haben geschworen, uns zu vernichten. Wenn sie
sehen, welches Elend die Revolution gebracht hat, wenn sie sehen, daß
Frankreich kein Heer mehr hat, keine Streitmacht mehr, um sich zu
verteidigen, werden sie denken, daß sie ihr ruchloses Vorhaben ausführen
können, denn der böse preußische König hat nur einen Wunsch: sich zum
Herren über Frankreich zu machen, nach Paris mit seinem Heer einzudringen
und das Volk seinem Reiche zu unterwerfen. Er wird mit dem Führer der
Revolution Freundschaft schließen. Dieser böse König will Frankreich völlig
erobern und uns als König den Sohn des Mannes geben, welcher uns in seine
Hände überliefert hat. Wir werden einige Zeit unter der Macht des Feindes
bleiben, der falsche König wird allerdings nur kurz regieren.

Wenn die Preußen die Herren sein werden und wir alles verloren wähnen, wird
Gott seine Macht geltend machen und die Jungfrau Maria sich als unsere
Beschützerin erweisen. Dann werden die Franzosen den guten König wollen.
Sie werden ihn suchen gehen, dem vorbestimmt ist, König von Frankreich zu
werden. Dann, am Ende allen Elends, wird es sein, daß der Retter kommen
wird, den Gott für Frankreich vorgesehen hat; der König, den man jetzt
nicht will, weil er nach dem Herzen Gottes handelt. Er wird den Thron
besteigen, die Kirche befrieden und den Papst in seine Rechte setzen.

Der König von Preußen wird mit seinem Heere nach Paris kommen, aber er wird
zurückgestoßen. Mit unserem König, mit der weißen durch das Herz Christi
verzierten Flagge, welche die unseres Königs ist, im Namen der unbefleckten
Jungfrau, werden wir gerettet werden. Wir werden das Elsaß und Lothringen
erobern und das Land bis zum Rheine.

Die Preußen und ihr König werden vernichtet werden. Die Rasse dieses bösen
Königs wird gänzlich ausgerottet werden. Die an der Spitze der Revolution
standen, werden im letzten Gefechte getötet. Es wird ein enormer Kampf
sein, denn alle Männer werden ausziehen. Und dann wird man rufen: Es lebe
der weiße König! Frankreich wird durch ein Wunder gerettet werden. Beinahe
alle Preußen werden mit ihrem König im Kampfe fallen.

Der gute König wird erst nach dem Elend kommen. Weil wir derweil in der
Macht des Feindes sein werden, werden wir uns aus dem Elend zu Gott wenden,
der den Sündern gerecht und barmherzig ist. Und erst nach dem Elend wird
der König zu unserer Rettung kommen. Er wird Frankreich wieder so groß wie
einst machen. Er handelt nach Gottes Herzen. Die Flagge Frankreichs wird
weiß sein und geziert werden durch das Herz Jesu.

Das große Konzil wird nach dem Siege beginnen. Zu dieser Zeit werden die
Menschen zu Gehorsam gezwungen werden. Es wird nur eine Herde geben und
einen Hirten: Die Menschen werden den Papst als universellen Vater
erkennen, den König des Volkes. Das Menschentum wird wieder auferstehen.

Die schrecklichen Ereignisse werden dank der Gebete der Guten viele Male
aufgeschoben; denn Gott ist so gut, daß er uns in seiner Barmherzigkeit
warnt, ehe er losschlägt. Nach diesem großen Elend wir man Gott erkennen
und lieben. Jedoch wird das Elend groß sein. Darum will man es nicht
glauben, als ob man es sich lieber nicht traute, daran zu denken. Und doch
wird es geschehen, bald.“


Gesamter Strang: