Das gab es einst schon mal...... (Schauungen & Prophezeiungen)

Wintermond, Freitag, 04.03.2011, 22:16 (vor 4801 Tagen) @ detlef (5728 Aufrufe)
bearbeitet von Wintermond, Freitag, 04.03.2011, 22:34

Ich weiß nicht, irgendwie machen mir diese Aussichten keine große

Freude.


Gruß
ITOma


Darüberhinaus bedient sich sich die Reichsführung wohl
völlig pragmatisch mittels eines Rückgriffes auf die geistigen

Grundlagen

des "christlichen Abendlandes" dieser als stabilisierende "Klammern",
was insofern den Reformen des Augustus gleicht.

Gruss,
BB

nur zu protokoll (damit nachher nicht alle ueberrascht sind)

nach meinen schauungen gibt es nachher nur sehr lokal begrenzte
gesellschaften.
gesehen habe ich gang/bandenherrschaft mit versklavung wehrloser und mit
rassistischen zuegen. (georgetown)

sippen/klan herrschaft mit menschenhandel (dakar)

merkantilistisches puritanertum - allerdings mit menschlichen zugtieren
(us-mittelwesten)

davon ausgehend moechte ich mal annehmen, dass die "Reichsfuehrung" zu
anfang ueber ein recht begrenztes reich herrschen wird.
zu fuss kann man kein grosses reich vereinen. selbst holzlanzen nuetzen
wenig, wenn man keine pferde hat.
(was sagte angeblich Einstein uebern vierten weltkrieg?)

holzvergaser und dampfmaschinen werden geschmiedet oder manufakturiert
werden, nicht in großserien fabriziert.
(es bildet sich doch wohl hoffentlich niemand ein, dass "nachher" noch oel
aus arabien fliesst?
mit glueck habt ihr nachher noch ein oder zwei atomkraftwerke, die die
noetige energie fuer einen lokalen wiederaufbau liefern.)

wo soll bei einem flickenteppich duennbesiedelter, lokaler repopulationen
eine grossflaechige politische oder religioese einheit herkommen?

gruss,detlef

......und auch damals folgte es unmittelbar auf eine Phase allgemeiner Verwüstung und totaler Desorientierung.

Karl der Große war der erste Cäsar seit dem Untergang der Cäsaren, auch wenn das Wort zu seiner Zeit nicht mehr gebräuchlich war. Karl konnte nicht lesen noch schreiben, besaß aber genug Genie um intuitiv zu begreifen, dass man ein Reich von der Größe Mitteleuropas nur am lockeren Zügel führen kann. Das Chaos einzudämmen, nicht zu beseitigen, genügt um Erfolg zu haben.

Er zog mit Hofstaat und Leibgarde von Provinz zu Provinz, von Burg zu Burg. Es gab Hauptresidenzen, wo er regelmäßig zu finden war, aber grundsätzlich galt: Wo der Kaiser gerade ist, dort wird Recht gesprochen. Wo er nicht ist, dort regieren seine Hausmeyer (ja, von denen stammt das Wort ab) nach eigenem Gutdünken. Das hatte recht unterschiedliche Qualität, mutmaßlich ganz ähnlich wie im heutigen Russland, wo manche Provinzgouverneure intellektuelle Reformer sind, während andere den Laden wie jungsteinzeitliche Warlords verwalten.

Es funktioniert. Ganz oben steht ein Putin, und wo er ist, wird Recht gesprochen. Die Anderen halten ungefähr den erwünschten Kurs, denn sie wissen: Einmal im Jahr kommt Putin vorbei um über die Staatsgeschäfte zu reden, und wenn die Provinz dann in einem allzu desolaten Zustand ist, dann heisst es "Rübe ab". Nebenbei kann man als Gouverneur-auf-erwünschtem-Kurs reich werden. Das ist ein vernünftiges Arrangement.

Karl der Große glaubte an Gar Nichts. Aber er war begabt genug um die Bedeutung von Religion für den trotteligen Pöbel zu erkennen. Seine Ausrottungs-Kriege gegen die Heiden im eigenen Reiche sind legendär. Er begriff präzise, dass man den Menschen etwas zu fürchten geben muss, sonst werden sie übermütig. Nach der Weltenwende wird niemand mehr an Osama und ähnlichen Schwachsinn glauben. Also werden die Meinungsmacher Altbewährtes aus der Mottenkiste holen. Ohne Furcht geht es nicht.

Es ist unbedeutend, ob die Menschen den peinlichen Schwachsinn glauben, den ein Papst verzapft. Wenn sie diesen Schwachsinn fürchten, dann hat er seinen Zweck erfüllt.

Mit besten Grüßen
Wintermond


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