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Brief eines Bauernsohnes (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Freitag, 21.01.2011, 19:54 (vor 4816 Tagen) @ Walle (6542 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Donnerstag, 31.08.2017, 08:10

Hallo!

So liegen die Tatsachen (Gesamttext unten):
Die Begegnung fand im Dezember 1950 statt.
Der Betroffene war damals 23 Jahre alt. Er war bei der Wehrmacht und wurde dort (vermutlich!) verwundet, so daß er danach untauglich war. Deswegen und weil er das wehrpflichtige Alter überschritten hatte, wurde er sicher nicht zur fünf Jahre später gegründeten Bundeswehr eingezogen.
Irlmaier sagte, er werde nochmal einrücken, es könne aber auch sein, daß er auskomme. Damit ist die Aussage quasi wertlos.

Ich bezweifle, daß Irlmaier sich so schwankend ausgedrückt hätte, wenn er den Mann wirklich in Montur und kämpfend gesehen hätte.
1950 unterlag Irlmaier noch seiner Fehldeutung, daß der Krieg bald ausbräche, und nahm wahrscheinlich deswegen an, der Mann müsse noch einrücken. Als er hörte, daß er untauglich war, korrigierte Irlmaier die Vermutung schnell.

Gruß
Taurec

"Moosham, den 06. Januar 1986

Ich komme aus einfachen Verhältnissen. Meine Eltern waren Bauersleute. Wir hatten zu Hause einen Bauernhof, mit noch sieben Geschwistern, mit 73 Tagwerk Grund, auf dem ich bis zur Einberufung und auch nach 1945 bis 1949 arbeitete.

Habe dann als Altlehrling das Elektrohandwerk erlernt und bis November 1957 ausgeübt. Von da an konnte ich dann als Wasserwart an einer damals noch sehr bescheidenen Wasserversorgung tätig sein und bin auch als technischer Betriebsleiter heute noch beschäftigt. Nachdem ich mich vorgestellt habe, möchte ich meine Erlebnisse mit dem bekannten Alois Irlmaier, so wie ich kann, schildern.

Meine erste Begegnung mit Irlmaier war schon als Kind auf unserem Bauernhof; wir hatten immer Wassernot, und da hat halt der Alois hermüssen. Er kam auch gleich, und wir waren sehr gespannt, wie er wohl das machen wird. Ich wusste damals nichts von seinen Fähigkeiten als Helleseher, aber von der Begabung als Wassersucher. Er hatte gleich mit einer ganz einfachen Weidengabel den ganzen Hof abgesucht und auch das gewünschte Wasser gefunden. Er war auch immer zu Späßen aufgelegt und hat auch gleich übertrieben gesagt , das Wasser, das an der gesuchten Stelle hergeht, ist ein Athäser (Artesischer Brunnen). Er sagte auch so ganz nebenbei zu meinem Vater, deine Frau leider an der Leber, was stimmte; sie liegt auf einem Fluss, so nannte er es. Nach der Suche des Übels hatte er die künftige Lage der Betten angeordnet, und meine Mutter wurde kern gesund, sie erreichte dann auch ein Alter von 84 Jahren.

1950 hat Irlmaier in Freilassing ein Wohnhaus gebaut. Ich war zu der Zeit als Elektriker bei Vordermaier, Starzmühle, beschäftigt. Und wie das halt so geht, wir bekamen den Auftrag, den Neubau zu installieren. Ich war damals noch jung und hab nicht viel vom Irlmaier seinen übernatürlichen Fähigkeiten gehalten. Man hat ab und zu was gehört, aber ich hab mich nicht interessiert und war sehr gleichgültig. Also, wir haben da mehrere Tage gearbeitet und haben dabei so manches Unangenehme beobachtet. Irlmaier hatte sein Grundstück mit einem hohen Zaun eingefriedet, um die vielen Menschen, die zu ihm kommen wollten, abzuhalten. Auch ein nicht ganz freundlicher Schäferhund bewachte das Haus. Angeblich hat Irlmaier den Zaun deshalb machen lassen, weil boßhafte Menschen, und dies in der Hauptsache in der näheren Umgebung, behaupteten, Irlmaier nehme die Leute aus und könne sich deshalb das Haus bauen. Seine Frau und sein Sohn Alois waren sehr böse über solche Behauptungen. Es kamen immer wieder Leute ans Tor vorn Zaun. Es war immer dasselbe: Der Hund hat gebellt, dann kam Frau Irlmaier oder der Sohn und haben die Menschen, die am Zaun standen und mit irgendeinem Anliegen zum Alois wollten, recht unfreundlich fortgejagt. Manchmal kam es auch vor, dass Irlmaier selbst zum Tor ging, wenn grad die Frau oder der Junior nicht in der Gegend war. Da hatte so mancher Glück und konnte den Alois etwas fragen, der immer sehr freundlich war und die gewünschte Auskunft gab.

Es war etwa im September 1950 an einem Montag, ich kam zu meinen Meister, und der sagte, du musst gleich nach Freilassing fahren zum Irlmaier und die restlichen Arbeiten am Obergeschoss fertig machen. Bei dieser Eile hat mein Meister vergessen, mir den Lohn von der letzten Woche zu geben, und ich hatte leider kein Geld in der Tasche. Als ich dann gegen Mittag ans Mittagessen dachte, habe ich erst gemerkt, ich kann mit heute ja kein Essen kaufen. Was tun? Dachte ich mir. Muss ich halt als Pfand irgend etwas dort angeben in der Gaststätte, um später dann zu zahlen. Aber das war nicht nötig. Denn wie ich vom Obergeschoss nach unten kam, musste ich an der Bürotüre vorbeigehen; das Untergeschoss war schon bezogen. Kam Alois aus dem Büro und fragte mich: „ Na, was machst du jetzt?“ Ich sagte ihm so im Gehen: „Mittagessen, Mahlzeit.“ Ich ging noch einige Schritte, dann sagte er: „War a wengl!“ Ich dachte, er will mir noch etwas wegen der Arbeit sagen, aber als ich mich umdrehte, sah ich, wie der Alois den Geldbeutel öffnete und mir dann 4,50 DM in die Hand drückte. Ich wollte es erst nicht nehmen, da sagte er: „ Na, nimm´s no, dass d´da a Mittagessen kaufen kannst.“ Ich hab mich dann sehr freundlich bedankt und bin gegangen.

Ich hab dann überlegt: genau 4,50 DM, was damals ein Mittagessen mit Brot und einem Bier gekostet hat. Wie kam er dazu, mir grad an diesem Tag das Mittagessen zu zahlen? Er hat es ja sonst auch nicht gemacht. Wissen konnte er es von keinem Menschen, weil ich den ganzen Vormittag allein war. Ich was sehr froh, weil ich zu der Zeit auch nichts hatte und ans Hausbauen dachte. Ich hatte eine Freundin und einen Sohn, der eineinhalb Jahre alt war. Da mir das mit den 4,50 DM etwas seltsam vorkam, dachte ich: Wenn er das wusste, muss er mir schon mehr sagen. Gedacht, getan. Ich überlegte bei der Arbeit den ganzen Nachmittag, wie stell ich das an? Seine Frau und sein Sohn sollten nichts merken. Aber das ging leichter als ich glaubte. Den Sohn hab ich so nebenbei gefragt, was er dazu sagen würde, und der hatte nichts dagegen. Und seine Frau war grad anderweitig beschäftigt... Als ich dann mein Werkzeug aufräumte, so gegen 5 Uhr, war Alois immer in meiner Nähe. Ich war schon etwas aufgeregt; wie soll ich anfangen? Er kam etwas näher, sagte dann: „So, bist fertig?“ Ja, sagte ich. Jetzt muss ich dich was fragen. „Wie war dös heut Mittag?“ – Wie aus der Pistole geschossen kam die Antwort: „Ja, ja, i hob scho gwußt, dass d´koa Geld dabei hast.“ Ich hab dann gesagt: „Ha, wennst des gwusst hast, dann musst mir scho mehra sagn. Ich möchte ein Haus bauen und hab noch keinen Baugrund. Was soll ich tun?“ Irlmaier: „Lass dir Zeit, einer bietet dir einen Baugrund an, aber du musst noch ein wengl warten.“ Ich sagte dann: „Der wird halt so teuer sein, dass ich ihn nicht bezahlen kann.“ Irlmaier: „Den kannst leicht bezahlen, da hilft dir einer.“ .... Meine Frage dann: „Wann werde ich heiraten?“ „Im Frühjahr“, sagte er. Ich sagte: „Meinst nicht im Herbst?“ ich dachte nämlich: Im Sommer 51 bauen und im Herbst dann heiraten. „Nein“, sagte Alois, „du wirst mit dem Haus nicht fertig.“ „Was werde ich dann für eine heiraten?“ Irlmaier: „Da san zwoa, eine schwarze und eine blonde, die blonde hat ein wenig mehr Geld, aber du heiratest die schwarze.“ Er hat dann meine spätere Frau sehr gelobt. Und auf einmal sagte er: „Einrücken wist nochmals müssen.“ Ich hab dann erwidert: „Ich, einrücken? Ich bin ja gar nicht mehr tauglich!“ Irlmaier: „Kann sein, dass d´ auskommst.“ Und da hat mich dann der Mut verlassen; ich hab ihn um nichts mehr gefragt. Ich dachte, er würde mir etwas Unangenehmes sagen, was ich nicht hören wollte. Ich habe mich dann verabschiedet und hatte später keine Gelegenheit mehr, ihn zu sprechen.

Zu den Voraussagen kann ich nur sagen: sie sind alle wahr geworden. Ich konnte Baugrund günstig erwerben, und mein Vater hat ihn bezahlt. Durch den frühzeitigen Wintereinbruch konnten wir die Fußböden nicht mehr verlegen und konnten so nicht heiraten. Am 15. April, also „im Frühjahr“, wie Irlmaier sagte, heirateten wir. Und zu der Frage: welche? Wer meine Frau kennt, weiß, dass sie schwarze Haare hat. Ich habe vor Irlmaier immer mehr Respekt bekommen. Wenn die letzte Aussage von Irlmaier sich jetzt noch nicht erfüllt hat, kann ich nur froh sein. Aber ganz sicher bin ich nicht, ich bin zwar schon 59 Jahre alt, aber in einem Ernstfall könnten auch alte Männer eingezogen werden...
Nun muss ich schließen. Mit herzlichen Grüßen

Alois Kraller"


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


Gesamter Strang: