Re: Von Blut ist die Rede

Geschrieben von Diana am 29. März 2005 14:14:12:

Als Antwort auf: Re: Von Blut ist die Rede geschrieben von Bonnie am 29. März 2005 13:25:12:

Hallo, ihr zwei :-)

>>Ich denke, keiner von uns ist HIV positiv oder hat Gelbsucht.
>>Kann man es wissen?

Nee - im Grunde nicht wirklich...

>>Jetzt einmal ernst:
>>Ist Blutgruppe "0 Re. negativ" wirklich so selten?
>>Mir hat mal jemand erzählt, daß es die häufigst anzutreffende Blutgruppe ist.
>>Wenn o. a. Blutgruppe selten wäre, dann hätte ich ein Problem. :(

Null negativ ist meines Wissens eine der seltensten Blutgruppen. Vielleicht verwechselst du es auch - Null positiv gibt es wie Sand am Meer. Mit Rhesus negativ bist du immer in der Minderheit - und du kannst KEINE Transfusion von Rh-positivem Blut kriegen! Ist absolut unverträglich - umgekehrt geht's: wer Rh-positiv ist, kann Rh-negatives Blut bekommen. Das dürfte aber unwahrscheinlich sein. Denn die wenigen Rh-negativen Reserven (wegen Minderheit) wird man kaum an Rh-Positive "verschleudern".


>Hallo Tecumseh, 0 ist zwar häufig, aber Rhesus negativ ist selten.
>Verhältnis in Europa (evtl. noch Nordamerika):
>A und 0 ca. 40 %
>B 15 %
>AB 5 %
>Rhesusfaktor:
>positiv: 80%
>negativ: 20%
>Das war jetzt nur aus dem Gedächtnis, wenn jemand eine Quelle findet, ist es bestimmt genauer.
>Das gilt aber nicht für Asien und andere Kontinente ! Da sind andere Verteilungen.

Nicht nur die Verteilung der Blutgruppen kann auf anderen Kontinenten anders sein - sondern auf anderen Kontinenten sind auch noch ganz anderer Blut-Untergruppen vorherrschend (deren gibt es wiederum etliche...). Inwieweit sich da "global" was mit wem verträgt, weiß ich aber nicht im Detail.

Hier herrscht wohl ein bisschen "Blut-Gläubigkeit"... Ich glaube nicht, dass jemand ALLEIN (!) aufgrund Blutkonserven-Mangel sterben wird - denn wie gesagt, man kann den Masseverlust auch mit schnöder Flüssigkeit ausgleichen, was sicher auch getan wird, wenn grad keine passende Blutkonserve da ist.

Bei anderen Krankheiten, wo es WIRKLICH um die BLUTbestandteile geht, ist eine Transfusion meist ohnehin nur eine palliative Maßnahme, leider.

Dass die Medizin trotzdem regelmäßig panisch zum Blutspenden aufruft - wobei ich in den letzten Jahren festgestellt habe, dass sie hauptsächlich fast nur noch zum PLASMAspenden aufruft! - dürfte mehr geschäftlicher Natur sein. Und dazu ist das Plasma viel wertvoller - weil man daraus viele schöne medizinische Präparate herstellen kann, womit man prächtig verdienen kann (ich sage nur "Gerinnungsfaktoren"...)

In unserer Stadt wurden in den letzten Jahren ZWEI große Plasmapherese-Zentren aufgemacht. Die Spender erhalten für jede Plasmaspende um die 15 €. Und Plasma kann man jede Woche (!) spenden. Das zeigt schon, wie schnell der Körper den Verlust wieder ausgleicht. Für eine Vollblutspende gibt es nur einen Imbiss... Vollblutspenden sind bei weitem nicht so profitabel wie das Plasma. Vollblut muss viel schneller an den Mann gebracht werden, ist nur sehr begrenzt haltbar. Plasma ist viel länger haltbar, kann zu allem möglichen verwendet und verarbeitet werden - und die Tatsache, dass man dafür den Spendern sogar freiwillig ein bisschen Geld zahlt, zeigt mir nur, WIEVIEL man damit WIRKLICH verdienen kann... Diese 15 € sind ein Köder, um an das Plasma heranzukommen. Und soweit ich gehört habe, ist das Angebot an Plasma-Spendern bei uns SO groß (Hartz IV lässt grüßen - denn das gilt als "Aufwandsentschädigung" und wird nicht angerechnet...), dass man jetzt "aus Spargründen" diese Entschädigung sogar schon gesenkt hat. Also, nach meinem Empfinden steckt hinter diesem Barmherzige-Samariter-Gebaren wieder mal knallhartes finanzielles Kalkül.

Liebe Grüße

Diana


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