Re: Mosel-Eifel

Geschrieben von HJH am 28. März 2005 01:26:51:

Als Antwort auf: Re: Mosel-Eifel geschrieben von BBouvier am 27. März 2005 23:32:19:

Mit dem Hunsrück ist es so eine Sache, BB

Nicht umsonst zählte Rheinland-Pfalz, und insbesondere der Hunsrück, als Flugzeugträger der NATO, in den Zeiten des Kalten Krieges. Und auch heute noch.
Zahlreiche US-Stützpunkte zwischen Ramstein (der größte außerhalb der USA), und Spangdalem (US-Kampfflugzeuge-von dort starteten Stealth-Fighter in den ersten Golfkrieg). Dazwischen der Truppenübungsplatz Baumholder mit mehreren tausend GI´s, der in den nächsten Jahren aufgelöst werden soll, aber wer weiß...

Zwar wird heute der damalige Militärbereich Kastellaun/Hasselbach im Hunsrück für große Musikveranstaltungen unseren wohlgeratenen Buben und Madeln zur Verfügung gestellt und genutzt, doch Überbleibsel der Nuklearbasis - damals für 96 Marschflugkörper vorgesehen, dürften in den Augen potentieller Feinde weiter eine strategische Rolle spielen. Es wird nicht nur vermutet, sondern gilt als sicher, das weiter atomares Waffenpotential auch im Hunsrück gelagert wird, für den Fall der Fälle. "Bunker Erwin" bei dem Ort Börfink gelegen, hat seit Jahren die Schotten dicht, doch galt die in einem Berg angelegte riesige Anlage einst als "Kriegshauptquartier Europa Mitte" der NATO, wurde Ende der 80er-Jahre für hunderte von Millionen DM auf Vordermann gebracht, und wäre bestimmt wieder zu aktivieren, obwohl sie noch immer zum Verkauf steht, soweit ich weiß.

In WKII starteten von geheimen Abschussrampen aus Hunsrücker Wäldern die "Vergeltungswaffen V1 wie V2" in Richtung Antwerpen und weitere belgische Ziele. Und selbst zum WKI gibt es noch die erstaunliche Wahrheit zu verkünden, das am 23.Dezember 1918, und nachdem in den Ardennen die deutschen Frontlinien zerschlagen waren, und so das Ende des Ersten Weltkrieges besiegelt war, von Trier kommend John Joseph Pershing (genannt Black-Jack, späterer Namensgeber der Pershing-Raketen), mit seinem Adjudanten George C. Marshall ("Vater" des Marshall-Planes) durch den Hunsrück nach Osten "reiste". Sie wählten die Strecke zwischen "Erbeskopf" (höchste Erhebung in Rheinland-Pfalz mit ca.816 Metern), und Kempfeld.

Der Hunsrück ist also ein militärisch geprägtes Gebiet. Zudem hat er eine raue und sehr zähe Bevölkerung zu bieten-solange sie nicht wegen Arbeitsplatzmangel in entfernte Städte ziehen musste. Also ist der Hunsrück keineswegs ein geruhsames Pflaster. Die Aggressionen nehmen auch hier, geprägt durch die allgemeine Unzufriedenheit im gesamtem Land zu! Jeder der einen Euro mehr in der Tasche hat als der liebe Nachbar, wird hier schief angesehen. Neid und Hass, Gewalt untereinander in Schlägereien zum Ausdruck gebracht, mehren sich. Zudem sind in den Höhenlagen des Hunsrück Abertausende "östliche Aus- und Übersiedler" anzutreffen, die die einst einheimische Bevölkerung rigoros verdrängt hat.

Nun denn, wer Spiel, Spaß und Spannung sucht, ist im Hunsrück nicht nur in Kriegszeiten ein willkommener Gast;-)

Und angenommen den Fall, der Franzose wird im eigenen Land eingeengt, fällt er übers Saarland durch den Hunsrück und die Pfalz hinein. Dies Szenario schilderte ich ja mal in einer meiner berühmt-berüchtigten Visionen. Aber du bist ja mittlerweile ein Mann der Tat im Forenleben geworden, BB, und die "Seher" haben ihre Pflicht erfüllt. Tja, "leider" bin ich keine Kämpfernatur, und werde auch keine werden. Aber der Begriff "Kampf" ist vielschichtig zu bewerten. Jeder hat da so seinen Kampf zu führen;-)

Nun denn, Gruß

Jörg


>
>Hallo, Henry!
>Ich riete zum Hunsrück, rechte(!) Moselseite, so 50 Kilometer
>nördlich Trier.
>Hab bis vor paar Jahren in der Ecke gewohnt.
>Aus den uns geläufigen Beweggründen.
>Land ist billig.
>Berge steil.
>Weg von der Eiffel.
>Mosel hat reichlich Mäander.
>Und alte Bergwerksschächte en Masse.
>Gruss,
>BB:-))
>
>>Hallo Wolfi,
>>warum nach Austria? Ich würde das Land hinter der Mosel empfehlen, etwa in der Nähe von Bitburg. Obwohl ich Bitburger nicht so mag, hat das seine Gründe:
>>Die Russen kommen bis zum Rhein, heißt es. Noch sicherer wäre das Gebiet hinter der Mosel, aber noch vor Luxemburg und Frankreich. Denn dort wären wir "Ausländer" und müßten in schweren Zeiten das Land verlassen.
>>Ich nehme dann das gleiche mit wie auf einer Urlaubstour mit dem Motorrad. Darauf kann ich genug packen, um rund um die Welt zu fahren. Solange die Maschine heil bleibt.
>>Von hier bis Bitburg sind es rund 400 km - das ist an einem Tag zu schaffen.
>>Natürlich muß man noch mögliche Vulkanausbrüche und Erdbeben in der Eifel berücksichtigen. Doch in diesem Fall frage ich mich: Nutzt da eine Vorbereitung überhaupt noch? Wenn der Himmelskörper kommt und die halbe Welt zerstört - dann wird unser heutiges Gerede ad absurdum geführt und erweist sich als sinnlos.
>>Ich hätte jedenfalls gerne eine Hütte und Waldgrundstück dort. Nur leider ist das ziemlich teuer, mit den neuen Bundesländern nicht vergleichbar, oder gibt es gar nicht mehr.
>>Da bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als zuhause zu bleiben.
>>Beste Grüße
>>Henry


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