Re: Kreative Eigentumsumschichtung in Krisenzeiten
Geschrieben von Hunter am 27. März 2005 20:23:45:
Als Antwort auf: Re: Kreative Eigentumsumschichtung in Krisenzeiten geschrieben von Harry am 27. März 2005 19:14:52:
Och Harry,
so kannste das auch nicht sagen, ein gewisses mehr an diversen gütern kann doch nicht schlecht sein.
Obwohl ich das nicht als plündern bezeichnen möchte :-)))
Frohe Ostern wünscht dir
Hunter
>>Zusammenfassung Plündern
>>Plündern? Aber pfui, das tut man doch nicht, sagt jetzt der eine oder andere. Hm, im Prinzip nicht, wie Radio Eriwan sagen würde. Es ist verboten. Solange Gesetze ihre Gültigkeit haben. In der zeit des Chaos aber wird es wohl kaum Staatsanwälte, Richter, Polizei geben, jedenfalls nach der Anfangsphase. Da wird jede Gruppe ihre Warlords oder Warladies haben, und jeder zusehen, wie er durchkommt. Oh, in dem verlassenen Haus steht ein Kellerfenster offen! Der hat ja Dosen gebunkert. Alles meins! Oder das Lager der Lebensmittelfirma nebenan liegt genau in dem Rückzugsgebiet, wo man mit einem Haufen Leuten untergekommen ist, und die schieben Kohldampf. Kalli, wo hast du denn DAS her? Egal, die Leute haben Hunger. Ruckzuck ist die Laube klar, und die Mägen voll.
>>Und so weiter. Es wird in schlechten Zeiten wohl kaum jemanden geben, der sich einfach in die Ecke setzt und verhungert, weil er damit der Einheit der Menschheit und dem kosmischen Bewusstsein was Gutes tun will. Und wenn doch: Ein Esser weniger. Wenn an dem noch gut was dran ist, äh, das ist ein anderes Thema (würg!)
>>Wie dem auch sei, wir müssen uns klar machen, dass wir dann nicht einfach beim ALDI an der Kasse stehen, sondern dass manchmal auch „kreativ Eigentum umgeschichtet“ wird. Macht man selber es nicht, macht es der andere. Und dazu schrieben einige Foris schon einiges, was ich jetzt zusammenfasse:
>>Selbst das Plündern eines Tante-Emma-Ladens dürfte dort einen Vorrat an mindestens 1 Monat Lebensmitteln ergeben. (abgesehen von sonstigen Gebrauchsgegenständen wie Zigaretten, Kerzen, Batterien, Papier, Feuerzeuge usw..).
>>Du solltest Dir mal ein Lager (Speditionen, Lebensmitteldiscounter,...) anschauen, was dort Palettenweise alles gebunkert ist. Ich habe mal in einer Pizza-Fabrik gearbeitet, dort kamen die 'Rohstoffe' tonnenweise per LkW an.
>>Das ausplündern von Tankstellenshops darf nicht mit Beute eines vollen Diesel-Lastzugs oder der 'Sicherung' der Produktionsvorräte diverser Industri-Betriebe verglichen werden.
>>Auch wenn es nicht ganz legal ist, wer im Zeitpunkt des Zusammenbruchs im richtigen Moment zugreift hat den Grundstock seines Vermögens für die nächste Aufschwungsphase geschaffen. (Diverse Erfahrungen aus dem Zusammenbrüchen des real existierenden Sozialismus vor 12 Jahren dürften genüg praktische Beispiele geben).
>>Das funktioniert aber wohl nur wenn drei Faktoren zusammen treffen:
>>1. Es muß einen Tante Emma Laden geben.
>>2. Dieser muß gefüllte Regale haben.
>>3. Du mußt der einzige Plünderer sein!!!
>>Du solltest Dir mal ein Lager (Speditionen, Lebensmitteldiscounter,...) anschauen, was dort Palettenweise alles gebunkert ist. Ich habe mal in einer Pizza-Fabrik gearbeitet, dort kamen die 'Rohstoffe' tonnenweise per LkW an.
>>Das Ausplündern von Tankstellenshops darf nicht mit Beute eines vollen Diesel-Lastzugs oder der 'Sicherung' der Produktionsvorräte diverser Industriebetriebe verglichen werden.
>>Du hast zwar Recht, wenn du schreibst, daß in solchen Lagern weit mehr zu holen wäre, als z.b. in einer Tankstelle oder im Supermarkt, nur frag ich mich, was realistischer ist... Das organisieren eines vollen Einkaufswagens im nächsten Supermarkt oder die Entführung einer Monats- oder Jahresproduktion aus einem kilometerweit entferntem Lager...
>>Oben gesagtes gilt natürlich nur im Falle eines totalen Zusammenbruches sämtlicher Regierungen und Verwaltung samt ihrer Übergangslösungen!
>>Wichtig ist die Betrachtung der Umschlagshäufigkeit, vollkommen richtig. Bei Aldi und Penny ist schnell alles leer, genauso wie bei den Tanken. Im Großhandel sind dort andere Maßstäbe angesetzt und solche Läden gibt es auch ländlich gelegen. Gute Kontakte sind dann aber wichtig.
>>Thymos warf ein:
>>ich denke mal, daß es in den großen Nahrungsmittelfirmen auch nicht viel anders zugeht, als wie beim Penny-, Aldisystem. D. h. mehrmals wöchentlich/monatlich kommen Grundstofflieferungen, die dann gleich verarbeitet werden. Natürlich sind immer viele Paletten vor Ort, aber eben nicht soviele, daß man eine Bevölkerung länger versorgen kann.
>>Gehen wir von einer Stadt mit 100.000 Einwohnern aus und einem einem Kalorienverbrauch von 1.500 Kalorien pro Tag.
>>Selbst wenn dort in der Fabrik 100 Paletten stehen, kann man sich vorstellen, wie schnell die weggeputzt sind.
>>Sprichwörtlich wie der Tropfen auf einem heißen Stein
>>Ich hab vor kurzem mit D. und N. über "Lebensmittelvorräte bei der ländlichen Bevölkerung" geredet. Ein paar Überlegungen dazu:
>>Durch Kriege und Krisen (30 jähriger Krieg ..., Ernteausfall ....) haben sich früher die Bevölkerungen immer Vorräte behalten.
>>Durch die Wohlstandsgesellschaft (Leben im Überfluß) ist dieses Bewußtsein fast völlig verschwunden. Z. B. kommt es immer wieder mal vor, daß die Nachbarn kommen und nach 1 kg Zucker fragen .... . N. fragte mal Ihre Mutter und die hatte auch nur ein paar Packerl Nudeln auf Vorrat.
>>Natürlich wird sich die ländliche Bevölkerung leichter tun und würden über die Runden kommen, wenn da nicht die Stadtinger aus reiner Not und Verzweiflung aufs Land fahren würden.
>>Ein weiteres Problem ist, daß viele Nahrungsmittel durch Tiefkühlung auf Lager liegen (ob im privaten oder im kommerziellen Bereich). Ein Stromausfall würde es nötig machen, diese Lebensmittel innerhalb von Tagen zu verzehren.
>>Meine Ergänzung: Es gibt diejenigen, die halt das nehmen, was da ist, und andere, die auch das nehmen, was da ist, wenn andere es brauchen. Das gehört sich nicht, aber man sollte bedenken, dass es auch solche Situationen gibt. Und wenn man sich irgendwo eingeigelt hat, kommen bestimmt auch weniger nette Zeitgenossen zu Besuch.
>>Badland Warrior
>
>Hallo Ihr Lieben,
>meine Meinung (und Hoffnung) zum Plündern ist, dass wir Foris zur Zeit des Plünderns in sicherer, ruhiger Umgebung sitzen. Wenn nicht, dann haben wir unseren bis dahin jahrelangen Job schlecht gemacht.
>LG
>Harry