Re: Flucht im Kulturland - Gedankenspiele

Geschrieben von Evi am 23. September 2004 17:44:07:

Als Antwort auf: Flucht im Kulturland - Gedankenspiele geschrieben von Röde Orm am 22. September 2004 12:41:22:

aber, aber meine Herren,

wer soll denn eigentlich unser Vaterland verteidigen, wenn alle abhauen?

Bei Forentreffen haben wir uns über dieses Thema schon mehrfach unterhalten...
ich denke, daß im Ernstfall jeder der noch 2 Beine hat sofort auf der Matte steht um Frau und Kinder zu verteidigen und auch die Frauen werden die Streitaxt zur Hand nehmen. Es ist einfach unrealistisch, daß alle das Löffelchen abgeben, sich ihr Ränzlein umschnallen und sich auf den Weg nach Schweden machen, wo Johannes und Odin mit voll gedecktem Tisch im Bunker auf Euch warten. und andere wollen ja mit Duftstöchen über die Karpaten ziehen..

Einfach ein Schmarrn, weil es für uns alle ums nackte Überleben geht.

Viele Grüße

Evi


>Tag Leute
>Letztens überlegte ich mal wieder die praktischen Voraussetzungen einer Flucht. Dabei folgendes Gedankenspiel:
>1. Ich breche bei mir (West-Schleswig-Holstein) auf.
>2. Ich will entweder Richtung Nord-Ost Schleswig-Holstein, z.B. Glücksburg, oder Ost-Schleswig-Holstein, z.B. Lübeck.
>3. Strecke ca. 150km bzw. 90 km.
>4. Wie lange brauche ich, wenn ich es vermeiden möchte gesehen zu werden?
>5. Wie komme ich über den Nordostseekanal? – Gefährlich- Welche Bedingungen/Ausrüstung ist notwendig?
>6. Wie komme ich ungesehen durch die Kulturlandschaft Schleswig-Holsteins? –macht mir wirklich Sorgen-
>7. Wie vermeide ich Häuser/Dörfer/Städte? –überhaupt möglich-
>8. Nehme ich Micropur für die eine Woche mit, oder doch lieber ein paar Liter Wasser?
>9. Wie finde ich ggf. geeignetes Wasser, z.B. Quelle?
>10. Faste ich? Kann ich bei den Mühen überhaupt auf Nahrung verzichten? Was nehme ich mit, wenn denn Nahrung?
>11. Kann ich auf ein Zelt verzichten? –Unterstände im Wald oder Abbruchhäuser-
>12. Topographische Karten sind nötig, um eben Ansiedlungen schon weitsichtig zu vermeiden.
>13. Messer ist Ausrüstungsgegenstand Nr. 1
>14. Ich muss ein Fernstecher mitnehmen, um mich eben möglichst unauffällig fortbewegen zu können
>15. Mein Fernglas taugt nicht viel, bräuchte was Besseres, möglichst gute Lichtempfindlichkeit und Spritzwasser geschützt
>16. Wie weit komme ich am Tag? Dazu müssen Auen und Flüsse überwunden werden, schweres Gelände (um Kontakt zu vermeiden), Suche nach Essbaren oder Wasser?
>17. Ich will ein Buch über essbare Pflanzen mitnehmen
>18. Ich bräuchte noch wasserdichte Tüten verschiedener Größe, um. ggf. die Ausrüstung heil durchs/übers Wasser zu bringen.
>19. Feuchtigkeit ist ein super wichtiges Thema, z.B. bei Flucht Oktober/November; Februar/März. –kam mir einfach so beim Gedankenspiel-
>20. Handy, falls ich mir unterwegs ein Fuß breche, oder vor Erschöpfung aufgeben muss –natürlich nur für die Übung, aber sicher dafür wichtig-
>21. Wenig Gewicht mitschleppen, alles aufs Nötigste reduzieren –Plan, Fluchtdauer eine Woche-
>22. Schaffe ich in einer Woche 150km zurückzulegen mit gegebenen Umständen? Ich schätze, 25km am Tag sind realistisch.
>23. Meine Hobokocher müssen mit –alternatives Feueranmachen wäre gut zu wissen, aber nicht nötig-
>Soweit meine ersten Gedanken. Will zufällig jemand mitlaufen?:-) November oder März bei Mistwetter? Ich denke, die Herausforderung wird es für mich nicht sein eine Woche draußen durchzumachen, sondern gerade in einem Kulturland unauffällig vorwärts zu kommen.
>Mal sehen, aus Gedankenspielen entwickelt sich zumindest bei mir meist auch was Reelles. Wäre auf jeden Fall eine interessante Erfahrung, denn Übrung macht den Meister. Außerdem mit sich und der Natur für eine Woche (fasten?) dürfte für uns Gesellschaftsgeschädigten auch bereichernd sein.
>Röde


Antworten: