Re: Papst wird flüssig ernährt

Geschrieben von Hinterbänkler am 26. März 2005 12:40:33:

Als Antwort auf: Re: Papst wird flüssig ernährt geschrieben von Johannes am 26. März 2005 01:36:01:

>Aber wenn Du stattdessen die Nachrichten der letzten Jahre auch nur etwas beachtet hättest, dann wüßtest Du, daß der Papst eben kein Problem mit Zittern hat, denn Parkinson gibt es in verschiedenen Formen.
>Nein, ich werde das jetzt nicht erläutern, obwohl ich den Krankheitsverlauf beim Papst sehr gut kenne.
>Weißt Du eigentlich, was ich über solches Lästern denke?
>Nein, ich schweige lieber.
>Johannes

Lieber Johannes,

tatsächlich weiß ich nicht, was Du darüber denkst. Ich hab diesbezüglich eine Ahnung. Wegen mir brauchst Du Dir keine Zurückhaltung antun und musst nicht schweigen.

Eine meiner wichtigsten persönlichen Übungen ist, über mich selbst zu lästern und - noch wichtiger - andere lästern zu lassen oder mich beleidigen zu lassen. Das ist Teil meiner Methode, mich selbst weniger wichtig zu nehmen, bzw. meiner Egozentrik den ihr gebührenden Platz anzuweisen. Sollte ich mal Parkinson haben, dann hoffe ich zutiefst, daß ich auch dann über mich lachen werde. Das halte ich für die klügste Art, mit solchen Problemen umzugehen. Trübsalblasen, Mitleidschinden und besonders das Achtung-vor-dem-grauen-Haupte-Einfordern halte ich dagegen für schlichte sozialisierte Dummheit.

Aber diese Philosophie ist weit jenseits der überkommenen christlichen Vorstellungen. Und ich fand bisher wenig Menschen hier im Abendlande, die das nachvollziehen könnten oder wollten.

Bezüglich des körperlichen Zustands des Papstes: Ich habe schon reichlich Bilder gesehen, auf denen er sehr stark zitterte. Ich bin überzeugt, daß er sich in letzter Zeit - womöglich einige Jahre schon - nicht selbst mit dem Löffel ernährt hat.

Bezüglich des Geisteszustands des Papstes: Ich bin überzeugt, daß dieser Mann großen Humor hat. Eine seiner größten Leistungen wird vielleicht sein, daß er sich den Humor bis in seine schwere Krankheit hinein bewahrt hat. Ich habe sehr viel Erfahrung mit alten und kranken Menschen. Humor und Selbstrelativierung ist da sehr selten, wenn überhaupt, zu finden.

Viele Grüße
Hinterbänkler


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