Rödes Hammer
Geschrieben von Badland Warrior am 26. März 2005 12:27:04:
Tag Leute,
ich möchte euch noch einmal mein ultimatives Werkzeug vorstellen. Dieses tat ich damals auch schon im Z-Forum, aber ich wollte jetzt noch etwas ausführlicher werden, außerdem ist es ja vielleicht was für das Wiki.
Der Maurerhammer
Der Maurerhammer ist, wie der Name schon verrät, zum Hämmern da. Es ist aber auch ein Spezialwerkzeug, mit dem man �weichere� Steine wie Kalksandstein, Ziegel oder Gasbetonstein in die gewünschte Form schlagen kann. Gerade deshalb hat der Hammer ja diese flache Stoßfläche auf der einen Seite. Dieses ist seine eigentliche Aufgabe und genau dafür wurde der Hammer konzipiert. Nun kann dieser Hammer noch viel mehr und schauen uns das mal an.Grabwerkzeug
Unser Odin konnte das begutachten, mit so einem Hammer kann man sogar graben. Klar, das Tempo ist bescheiden, aber seine wahre Stärke zeigt er bei steinigen Böden. Da haut man sich höchstens den Spaten kaputt. Also wird man im Regelfall eine Spitzhacke einsetzen. Genau, der Maurerhammer ist ein schlechter Ersatz für eine Spitzhacke, ist aber einer. Bei dem Erdkeller von Odin habe ich einen Schweller für die Tür gießen wollen. Dieser Boden war durchzogen mit Steinen, die durchaus Faustformat haben konnten. Der Raum war so eng, die Spitzhacke hätte niemals ihren Vorteil der größeren Schwungkraft ausnutzen können, der Hammer war in der Situation absolut gleichwertig. Mit dem Hammer kann man aber auch schnell mal einen kleinen Graben �schlagen�, zum Beispiel um eine Regenrinne um das Zelt anzulegen.
Spaltwerkzeug
Johannes kann sich sicher noch daran erinnern, dass man tatsächlich mit einem Hammer durchaus Brennholz spalten kann. Er nahm das Beil, ich den Hammer. Johannes hat über das Ergebnis nicht schlecht gestaunt. Die Stoßfläche von einem Maurerhammer ist natürlich stumpfer, als bei einem Beil, zudem fehlt es wieder etwas an der Schwungmasse, obwohl der Unterschied nicht mehr so gravierend ist, wie noch bei der Spitzhacke. Ein ordentlicher Hammer besitzt bereits ein Eigengewicht von 600g und dürfte damit so manchem Beil gleichwertig sein. Alles andere ist Technik und genug Kraft im Schulter- und Armbereich.
Ein Maurerhammer kann aber auch gerade im Baubereich zum Spalten verwendet werden, z.B. um vernagelte Latten voneinander zu trennen. Klar, ein Kuhfuß ist hier das effektivere Werkzeug, die Hebelwirkung ist ungleich höher, aber es geht zum Teil eben auch mit dem Hammer. Hier spielen aber auch die Kräfte des Handwerkers eine Rolle. Wir brauchen uns aber nichts vormachen, eine Frau mit einem größeren Kuhfuß wird mir, mit einem Hammer bewaffnet, bei weitem überlegen sein.
Waffe
Ja, auch zu einer gefährlichen Waffe kann der Maurerhammer mutieren. Klar, mit einem Eigengewicht von 600g, bestehend aus Stahl, da tut es schon weh, wenn man damit getroffen wird. Der Nachteil gleich vorweg (gibt aber eine Lösung): es ist keine Stichwaffe, sodass nur kurze Wege nötig wären und der Gegner kaum Zeit für Ausweich- oder Gegenmanöver hat. Es wird weit ausgeholt, eine Menge Zeit für eine Reaktion des Gegners. �Wenn� man natürlich trifft, ist der Kampf entschieden. Bei einem Tier sieht es natürlich anders aus und da kommt es schon wieder auf die Tierart an. Übrigens, wenn der Angriff auf den Schädel geht, nicht mit der Spaltseite zuschlagen, sondern mit der Hammerseite. Die Spaltseite dürfte nicht nur den Schädel aufsprengen, sondern der Hammer kann sich auch an der Schädeldecke verhaken, sodass eine weitere schnelle Reaktion für eine neue Situation nicht möglich ist.
Mal ein Trick von den Zimmersleuten: Den Stil den Hammers auf der Oberseite des Unterarmes platzieren, den Kopf des Hammers in die Hand legen und dabei das Stilende zwischen Zeige- und Mittelfinger laufen lassen. Dann: Die Hand zu einer Faust ballen. Der Stil auf dem Unterarm knallt nach vorne. Durch die Wucht kann ein kräftiger Mann sogar Kanthölzer zerschlagen. Bei dieser Technik muss eben nicht weit ausgeholt werden. Die theoretisch einzige Bewegung ist eben die Hand zu einer Faust ballen und nach unten knicken. Probiert es mal aus, aber zieht besser Arbeitshandschuhe dabei an, wenn ihr nicht selbst ein Bauheini mit dicken Fingern und genügend Hornhaut seid. Ich ziehe auch nur noch Handschuhe an, bin diese Art von Arbeit nicht mehr gewohnt.
Arten
Wir können zwei Arten von Maurerhammer vergleichen.
Zum Einen ist da die Rheinische Form.
Zum anderen haben wie die Berliner Form.Ich persönlich mag die Berliner Form lieber, weil die flache Stoßseite breiter ist.
Resümee
Der Maurerhammer kann seine eigentliche Arbeit perfekt, kann aber zur Not auch Spitzhacke, Spaten, Beil und Kuhfuß ersetzen. Dabei ist das Werkzeug wesentlich kompakter und leichter und lässt sich gut am Gürtel tragen. Üblich sind zwei Arten, um den Hammer am Gürtel zu befestigen, entweder mit einem Lederring, oder mit einer Gliederkette.
Fröhliches Hämmern
Röde Orm