Re: Das verbogene Kreuz

Geschrieben von Starfire am 26. März 2005 09:40:59:

Als Antwort auf: Das verbogene Kreuz geschrieben von Hinterbänkler am 24. März 2005 15:22:12:

Deine Art, zu schreiben und die Kraft von Symbolen zu erklären ist sehr plastisch und deutlich. Man kann sich sehr gut reinversetzen und nachvollziehen.

Danke für die Blumen. Ist allerdings nur meine eigene Erfahrung. Die teile ich zwar mit einer Menge anderer Leute, aber das muß nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluß sein.

Wenn man bedenkt, welche Kraft heute noch das Hakenkreuz hat! Ganze Völker, Gemeinden, Schulen werden hysterisch, wenn irgendwo so ein Ding auf'kreuzt'.

Das "Ding" ist international eigentlich ein heidnisches Glückssymbol bei den Asiaten,, den Germanen, den Indianern, auch in alten jüdischen, arabischen und südamerikanischen Tempeln zu finden ... eigentlich überall auf der Welt. Das ist das beste Beispiel dafür, wie man etwas, das für Glück, Zufriedenheit und Reichtum steht, pervertieren kann.

Eine amerikanische Freundin von mir ist Heidin und hat eine Swastika auf den Unterarm tätowiert. In Amerika kein Problem, aber in Europa wird man da böse angefeindet.

Und mit dem anderen Kreuz ist es ähnlich (Nicht nur die Kruzifixdebatte!)...
Es ist wirklich eine sehr interessante Frage, warum sich die Nachchristen (im Gegensatz zu den Urchristen) den Gekreuzigten bzw. das Kreuz als Symbol genommen haben. Warum wird überall in der Christenheit der Schmerz, das Leiden, die Folter, die Vergewaltigung... betrachtet und erhöht (an erhöhte Positionen angebracht)? Teilweise ist das so pervers, da es mit Wohlwollen und positiven Gefühlen betrachtet wird - "Wie schön das Kreuz doch dort ist...". Wie weit ist der Mensch gekommen, daß er das abscheulichste und abscheuungswürdigste Symbol ehrt? Wahrlich ein Verbiegen des Kreuzes! Das arbeitet im Unterbewussten und führt nicht zuletzt nach Abu Greib und Guantanamo.

Ich schiebe das auf die schwarzen Hexenmeister in Rom. Das was die da als Glaubens- und Lehrgebäude aufgebaut haben, hat mit Christentum, so wie ich es begreife, nichts zu tun. Ich habe eine sehr große Abneigung gegen das paulinische Christentum, da es aus Versatzstücken vieler anderer Religionen zusammengestückelt ist und mit der Urlehre vermutlich nicht mehr viel zu tun hat. Das Urchristentum dürfte sehr viel näher am jüdischen Glauben anlehnen, als an dem, was Paulus draus gemacht hat.

Es gibt einige wenige "gute" Christen, die ihren Glauben in Demut und echter Nächstenliebe leben. Das sind aber Leute, die die Lehre nicht blind nach Dogma leben, sondern die haben darüber nachgedacht und sie auf das reduziert, was sie eigentlich ausmacht. Solche Leute haben meinen höchsten Respekt, vor allem, weil sie meinen Glauben respektieren und nicht missionieren. Sie leben dagegen ein gutes Beispiel vor, etwas was ich mir von anderen Leuten, die sich ebenfalls "Christen" nennen, wünschen würde.


StarFire


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