Re: Flucht im Kulturland - Gedankenspiele

Geschrieben von Röde Orm am 23. September 2004 10:58:22:

Als Antwort auf: Re: Flucht im Kulturland - Gedankenspiele geschrieben von E-Techniker am 23. September 2004 10:38:04:

Hallo Thomas

>In schwierigem Gelände, oder wenn es um unauffälliges Verhalten geht, sehe ich das ein. Aber wie willst Du das anstellen, wenn Du nicht gesehen werden willst? Größere Gebiete ohne Besiedlung gibt es bei uns ja kaum. Irgendwann ist der Wald zu Ende, dann mußt Du auf Wiesen oder Feldwegen gehen. Da triffst Du tagsüber zwangsläufig auf Landwirte und Spaziergänger. Außerdem sind fast immer Dörfer oder zumindest Höfe in Sichtweite, und Straßen wirst Du auch immer mal wieder überqueren müssen. Als Sichtschutz taugen neben den wenigen Wäldern höchstens noch Maisfelder, aber die gibt's im März noch nicht.

Diese Herausforderung ist mir wohl bewusst. Kann auch sein,
dass man während der "Wanderschaft" zu dem Ergebnis kommt
am Tage am Waldrand zu hocken und nachts über die Wiese zu
schleichen. Wer weiß. Ich finde, gerade das macht den Reiz
aus, auszutesten wie und ob solch eine Aktion überhaupt
möglich ist. Gerade in Schleswig-Holstein (da kenne ich mich
ganz gut aus, wohne hier schon 35 Jahre) ist die "Kultur"
unglaublich weit fortgeschritten und mit den endlosen
Wäldern im Bayrischen Wald nicht zu vergleichen. S.-H.
gehört mit zu den Waldärmsten Gebieten Deutschlands, was
für uns eine besondere Herausforderung darstellt.

Es wird immer wieder über Flucht vor Russen, Banden usw.
in der Theorie gesprochen. Es wird diskutiert, ob man 30km
unter ABC laufen kann, oder ob man mit 30kg Gepäck übers
Mittelgebirge kommt. Klar haben wir auch (Ex-)Soldaten unter
uns, Handwerker vom THW und Naturfreunde der härteren Gangart.
Aber wer hat schon mal probiert unbemerkt viele Kilometer
unter Kultur-Bedingungen zurückzulegen? Wer hat schon mal
auf EPA und MPE verzichtet und einfach nicht mehr gegessen?

Ich sprach davon, dass ich 25km entfernt mit Schutz und
Hilfe einer Gemeinschaft rechnen kann. Ich habe aber noch
nie probiert diese 25km auch zu laufen und zwar von der
Theorie her unter Bürgerkriegs-Bedingungen. Vielleicht
ist es mal wichtig ein Gefühl dazu zu bekommen. Lieber
jetzt Fehler machen oder zu Einsichten kommen (auch
Scheitern sollte im Test erlaubt sein), anstatt im
Ernstfalle das große Erwachen zu erleben oder zu sterben.

Viele Grüße
Röde



Antworten: