Wizards Ausrüstung

Geschrieben von Badland Warrior am 25. März 2005 11:56:31:

Wie ich schon bei Wolf geschrieben habe, werde ich mit einer Gruppe unterwegs sein. Es geht also alles mal 5, zumindest für die Familie. Ist also das Meist identisch, was Reparaturen erleichtert.
*Nebensächlichkeit aus*

Bei uns sind es BW-Rucksäcke neues Modell (habe bei eBay 5 Fabrik neue zum Preis von einem geschossen) und zwei alte Gestellrucksäcke mit Außengestell (Kraxe oder wie das heißt). Die BW-Teile sind für die Notausrüstung am "Mann" und die Gestellrucksäcke für sonstigem Kram und werden am Fahrrad bzw am Anhänger befestigt. Sie dienen später auch zum leichteren Transport von Feuerholz und ähnlichem.

>Eine Auflistung aller Kleinigkeiten erspare ich mir, möchte nur einen Überblick bieten über eine mögliche Zusammenstellung der Fluchtausrüstung.
>In den Rucksack habe ich nun gefüllt: Schlafsack, Wäsche in Sofakissengröße, 3 Handtücher, Mini-Zelt, Biwaksack, Tarp, Seil 15m, Tarnnetze - mehr paßt nicht rein -
>In den vier Außentaschen: Sanitätsbox und Kulturbeutel (bzw. das Wichtigste für Erste Hilfe und Zahnbürste/Zahncreme und diverse Dinge für die Körperpflege), Flasche 500ml Spiritus, Flasche 500ml Getränk.

Sieht ähnlich aus wie bei uns, allerdings ohne Tarnnetz. In jedem BW-Rucksack befindet sich an stelle des Trap eine BW-Zeltplane und ein BW-Poncho (beides vielseitige Verwendung). Auf den Gestellrucksäcken ist noch je ein Zweimann.Igluzelt, in denen aber auch je 4 bis 5 Personen schlafen könnten wenn es sein muss (schon mehrfach getestet). In den Zelten ist noch je ein Haumesser (Machete) eingewickelt. Zusätzlich zum Spiritus sind noch 2 Packungen Esbit als Reserve und an Stelle des fertigen Getränks aufbereiteter Tee (Tee mittels elektr. Kaffeemühle zu Staub zermahlen, mehr Tee bei gleicher Packgröße und mann muss ihn nicht mehr unbedingt durch einen Filter gießen). Außerdem hat jeder noch ein kleines Sortiment an Gewürzen, Salz, Zucker und Pflanzensamen (Kräuter, Gemüse, Obst etc. für später). Eine klappsäge hat auch jeder dabei und zum Werkzeugsatz der Gruppe gehört bei uns noch eine Bügelsäge mit Ersatzblättern. Und wir leisten uns den "Luxus" statt Isomatte eine Lustmatraze zu nehmen. Natürlich die guten. Die sind zwar schwerer als eine Isomatte, haben aber den Vorteil, dass man darauf bequemer liegt und dass man mit ihnen notfalls ein Gewässer überqueren kann (Ausrüstung liegt drauf, notfalls in Etappen).

>In der "Kleinen Kampftasche" (Brottasche) kommt der Minikocher (Spiritus) und diverse Kleinigkeiten sowie den Hobokocher. Notkekse werden über das ganze Gepäck verteilt.
>Brenner, Gestell, Topf, Besteck, Brett - mehr braucht man nicht als Minimalausrüstung. Den restlichen Platz sollte man für Nahrung freihalten.

Dito, allerdings ohne Brett, zusätzlich 3 m Schnur, 3 m Draht, kleiner Schreibblock, Bleistift, Anspitzer (mit zwei öffnungen [groß / klein]), außen drauf die BW-Feldflasche (die nur mit Wasser befüllt werden sollte) und ein Fahrtenmesser (Matrosenmodell, nicht rostfrei).

>Eine Fototasche benutze ich als Feuertasche: Gesammeltes Holz, Zunder, Feuerzeuge, Streichhölzer etx.

Halte ich für überflüssig.
Feuer ist eh im Rucksack, in der kleinen Kampftasche und noch im Brustbeutel verteilt. Dafür ist übrigens unter Anderem auch der Bleistiftspitzer. Holz muss man nicht mitschleppen, das findet man genug, wenn man es braucht. Im Gegensatz zur Landläufigen Meinung brennt auch Nasses Holz, wenn man weis wie es geht (z. B. Schwedenfeuer). Allerdings hat bei uns jeder eine Köcherähnliche Tasche die am Rucksack befestigt wird. Inhalt: Zerlegbarer Recurvebogen, Ersatzteile, nötiges Werkzeug und Pfeile. Die Bögen sind übrigens bei Jedem das gleiche Modell, nur mit unterschiedlich starken Wurfarmen. Einer hat allerdings ein linkshändiges Griffstück. Im Gruppengepäck (an den Fahrrädern und Anhängern verteilt) befindet sich unter Anderem auch Werkzeug um Pfeile und Bögen selber herzustellen.

Erstklassige Tipps hierzu unter:

http://www.fletchers-corner.de/portal/include.php?path=start.php

>- Wird evtl. noch geändert, bin am Ausprobieren -
>Die Isoliermatte von Evazote packe ich in einen Ortlieb-Packsack, diesen befestige ich unter oder über den Rucksack - dafür muß ich noch eine Befestigung basteln oder etwas neues kaufen.

Jo, das mache ich auch schon seit Jahren und finde immer noch was neues :-)

>Eine kleine zusammenlegbare Feuerschale benutze ich um ein kleines Lagerfeuer zum Aufwärmen zu machen. Den Hobokocher um zu kochen und um zu wärmen. Beides muß ich noch ausprobieren.

Bei so einer Feuerschale bin ich noch am überlegen. Momentan ist da auf einem der Anhänger noch eine Feuerschale von einem kleinen Grill.

Kleiner Tipp von mir, probier mal ein Schwedenfeuer. Richtig gemacht, hinterlasst es nichtmal einen Brandfleck auf dem Boden. Das könnte mal wichtig sein.

>Zuerst wollte ich noch mehr Sachen mitnehmen, den ganzen Trangia-Sturmkocher, eine Decke, mehr Wäsche - doch aus Platz- und Gewichtsgründen muß ich darauf verzichten. Auch die Größe des Rucksackes belasse ich so. Für die Wasserbehälter muß ich mir noch Platz suchen. Vielleicht auf dem Kopf?

*grins*
Man kann auch Ausrüstungsgegenstände an den Beinen oder Armen befestigen. Einige von meiner Gruppe können oder wollen beim Bogenschießen nicht auf den Unterarmschutz verzichten. Einer kam auf die Idee, gleich für jeden Arm einen zu machen und die dann auch noch zu "Panzern". Wir beratschlagen noch, ob die Idee für alle Sinn macht. Grundgedanke, zwischen zwei Lederschichten eine 2 mm Aluschicht und außen drauf eine Messerscheide.

>Es geht um eine Ausrüstung für eine "Flucht", die höchstens eine Woche dauert. Für eine längere Wanderung kreuz und quer durch die Wälder oder sogar einen dauerhaften Aufenthalt im Wald über Monate oder einem Jahr muß man einen (sehr großen) Rucksack von 70 Litern und mehr sowie mehrere Umhängetaschen mitnehmen - oder aber auch mehrere Personen, um die Last zu verteilen.

Eine Woche halten wir für Minimum. Da haben wir lieber erst mal zu viel mit, als zu wenig. Ist die Dauer kürzer, ist es nicht schlimm. Notfalls kann man sich unterwegs auch noch von Dingen trennen. Wirklich schlimm ist es, wenn man nur für max. eine Woche geplant hat und einem dann was fehlt.

>Ich packe zusätzlich noch einen zweiten Rucksack für eine zweite Person. Außer ihrer eigenen Dingen (Schlafsack, Wäsche, Biwaksack) kann diese Person noch einige "Luxus"-Dinge mitnehmen, um die Flucht ein wenig komfortabler zu gestalten. Oder mehr Nahrung mitnehmen, Wasser - es gibt viele Möglichkeiten.

Jep, die Vorteile einer Gruppe. In einer Gruppe hat man auch die Möglichkeit der Arbeits- und Wachteilung.

>Für Hunde gibt es jetzt größere 18-Liter-Taschen.

Wir haben zwar keinen Hund dabei, aber da würde ich selber machen enpfehlen (wenn man es kann). Es bietet sich da auch die Mäglichkeit eines kleinen "Anhängers" an. Ein Hund kann meist besser ziehen als tragen.

>Für Kinder gibt es schon eine große Auswahl an Rucksäcken und Bekleidung.

Achtung, grade bei Ausrüstungen für Kinder wird viel Schund angeboten.

>Statt Spiritus kann man natürlich auch Benzin nehmen.

Ja, kann man. Benzin stinkt aber und wird schnell gerochen (besonders von Wild) wenn es brennt. Außerdem, wenn der Behälter kaputt gehen sollte, stinken die Klamotten fast auf ewig. Mal ganz davo abgesehen, dass Benzin viele Dinge angreift. Sowas kann einem leicht große Teile der Ausrüstung kosten.

>Ich habe erstmal alle Dinge genommen, die ich besitze ohne neu kaufen zu müssen. Einige Teile muß ich noch kaufen.
>Fazit: 1 Rucksack - 2 Umhängetaschen - 1 Isomattenbeutel - oder aber einen größeren Rucksack, das ist die Frage. Im Rucksack befinden sich die wichtigsten Dinge, ...

Die wirklich wichtigsten Dinge sollten unmittelbar am "Mann" sein, alte Pfadfinderweißheit. Siehe AZB.

>... in den Umhängetaschen die nicht so wichtigen, so daß man diese im Notfall wegwerfen kann. Das ist die Überlegung dabei. Außerdem muß man den Rucksack nicht ständig öffnen, um ein Feuer zu machen oder etwas zu kochen und zu essen.

Immer im Auge behalten, dass man das auch alles tragen muss. Bei uns sind wir zu der Übereinstimmung gekommen, dass es besser ist möglichst alles am "Mann" bzw. am Rucksack zu haben.
Unsere Staffelung sieht so aus:

Super Schnell (selbst mitten in der Nacht in max. 10 Min. Abmarsch), jeder greift sich nur den Gürtel (kleine Kampftasche, Messer, AZB klein, Kompas) und im Losrennen noch die Frettchen. Treffpunkt zweiter oder dritter Sammelpunkt.

Etwas mehr Zeit (max. 20 Min.), Jeder zieht sich die dafür vorgesehenen Klamotten an und greift sich noch den Rucksack. Die Frettchen landen im Transportkasten. Treffpunkt zweiter oder dritter Sammelpunkt.

Mehr Zeit (max. 30 Min.), die Fahrräder werden beladen. Treffpunkt erster oder zweiter Sammelpunkt.

Noch mehr Zeit (max. 1 Std.), die Anhänger werden beladen. Treffpunkt erster oder zweiter Sammelpunkt.

Ganz viel Zeit (halber bis 1 Tag), sammeln bei mir zu Hause.

>Am besten halte ich die Vorbereitung auf die Teilnahme weiterer zwei oder drei Personen. Ist das Kind erst mal in den Brunnen gefallen, wollen plötzlich alle abhauen. Da kann man also nun doch den Bruder samt Verlobte mitnehmen - aber was sollen die schultern, wenn man nicht schon selbst alles vorbereitet hat?

Da gelten bei uns ganz klare Regeln. Alle wissen vorher was kommen kann (ich "predige" ja nicht umsonst seit Jahren). Wer nicht ein absolutes Minimum vorweisen kann, der kann sehen wo er bleibt. Gibt allerdings auch Ausnahmen, wenn jemand zwar keine ausreichende Ausrüstung hat, aber was anderes vorweisen kann. Möglikeit wäre z. B. ein LKW oä. wo alles und alle drauf passen und man schnell die ersten 50 / 100 oder mehr km hintersich bringen kann oder besonderes Wissen/Fähigkeiten. So ganz ohne nix gibt es schlimmstenfalls nett gemeinte Streicheleinheiten mit der Axt. Schließlich hat man selber ja Geld und Freizeit geopfert, wärend der Andere sich lieber einen neuen Fernseher gekauft und davor herumgesessen hat. Allerdings bin ich da nicht so Herzlos und hinterlasse beim Abhauen nichts. Im Haus befinden sich neben extra für diesen Zweck eingeschweißte Bücher und einer Menge Vorräte die wir nicht mitnehmen können auch noch eine nicht unerhebliche Menge an Ausrüstung die wir z. B. weil veraltet nicht mitnehmen können/wollen. Da kann sich noch mancheiner mit dem Nötigsten eindecken. Und wenn er schnell genug ist, kann er sogar mitkommen. Die Eingeschweißten Bücher sind übrigens alle für die "Zeit danach". Da findet sich fast alles um neu anzufangen.

>Wirkliche Einzelgänger könnten zumindest für eine zweite Person packen - mit dem alten Schlafsack, der ausgeleierten Isomatte und sonst alle Dinge zweiter Wahl. Im Ernstfall will überraschend der alte Freund mit, und dann?
>Bekleidung und sonstige Ausrüstung folgt in weiteren Postings.
>Ebenso detaillierte Angaben zu verschiedenen Einzelthemen.
>Eure Meinung?

Bestens, so gefällt mir das.
Keine ellenlange Debatten über alle möglichen oder unmöglichen Katastrophen, oder das Für und Wieder von Solarenergie und ähnlichem.

Harte Fakten, klar auf den Tisch.
Wenn es knallt, ist es relativ egal ob nun irgenwo ein Vulkan ausgebrochen ist, ein Asteroid eingeschlagen hat oder ob in China ein Sack Reis umgefallen ist. Es geht darum, wenn etwas passiert ist, was ist dann zu tun. Flucht, wenn ja wo hin und was mitnehmen. Ich schätze mal, jeder hier kenn die drei Teile von Mad Max. Mir gefallen vorallem die ersten beiden Teile. So kann es aussehen und wird es vermutlich auch.

Kleiner Lesetipp von mir "Luzifers Hammer".
Geht da um den Impakt und ist sehr gut beschrieben was danach los ist.

MfG

Wizard


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