Re: Kinder von Unterrichtsinhalten fernhalten - ein Beispiel aus Berlin
Geschrieben von Badland Warrior am 20. März 2005 23:01:13:
Als Antwort auf: Re: Kinder von Unterrichtsinhalten fernhalten - ein Beispiel aus Berlin geschrieben von FranzLiszt am 20. März 2005 21:58:49:
Nabbend, FranzLiszt!
Nein, ich mache keine Witze. Erstens: der Mensch kann nicht nur wahrnehmen, was er kennt. Wenn ich zum ersten Mal einem Elefanten begegne, auch, wenn ich noch nie einem begegnet bin, werde ich doch sagen: 2Oh, das ist ein komisches Tier.", denn ich kann aus vergleichsdaten etwas schlussfolgern. sonst hätte die ganze menschliche Entwicklung nicht stattfinden könnenm. Angenommen, ich baue einen Angionimator, was ismmer das ist, und lege dir das Ding auf den tisch, wirst du zwar nicht sagen: "Oh, das ist ja ein Angionimator.", sondern du wirst fragen: "Baddy, was ist denn das wieder für ein Unsinn, den du mir da vorlegst?":-))) Du wirst das Ding sehen, fühlen, eventuell auch hören können, also nimmst du es wahr, obwohl du es nicht kennst.
Erstmal dazu.
Zweitens: Kinder sind nicht blöde. Sie fragen nach. Das habe ich schon erläutert. Ich habe dir auch erläutert, wie Eltern es ihren Kindern beibringen können. Ferner: Mag ja sein, dass momentan Lesen nicht so angesagt ist (trotz Harry Potter), aber erstens kann man das nicht verallgemeinern, und zweitens wird nach dem Zusammenbruch wohl eher das Medium buch wieder zur Geltung kommen, als irgendwas anderes. Ehe du nachfragst, weshalb? Weil wir dann auf einer einfacheren technologischen Stufe sind. Ferner: Weshalb soll die Schule das versuchen, zu korrigieren, was die Eltern zu blöde sind, ihren Kindern zu erklären, gerade, wenn es um so etwas Privates wie Religion geht?
Also, ich würde meine Kinder (wenn ich denn welche hätte, jedenfalls hat mich noch niemand auf Unterhalt verklagt) nicht in einen Religionsunterricht gehen lassen, wo ihm irgendwelche Schwarzröcke irgendwas erzählen. "Du, Papa, der Pater Borgia hat uns gesagt, du wärst als Heide ein Teufelsanbeter und kommst in die Hölle. Stimmt das?" Also auf so etwas kann ich gern verzichten.Jetzt mal rein hypothetisch: Hätte ich eine Familie, würde ich meinen Kindern auch etwas über das Christentum, den Hinduismus etc. beibringen, aber ich würde sie nicht zwingenderweise dem Diktat irgendwelcher Priester jener Religion überantworten wollen. und wenn sie sich ganz anders entscheiden, dann respektiere ich das.
Und wenn Sohnemann plötzlich nicht mehr Artus, sondern David heißt, und Töchterlein nicht mehr Belisama, sondern Yogadevi, dann mag das hart sein, wegen der Umstellung der Sitten und der Ernährung auf ein kompatibles Verhältnis für alle Beteiligten, aber ich müsste das respektieren.
Selbst wenn sie - die Götter mögen mich schützen - sich taufen ließen.
Und es ist nicht zuviel verlangt, dass die Eltern oder die Religionsgemeinschaft, der die Familie angehört, auch für die religiöse Ausbildung sorgt.
Wie Starfire schon sagte, und wie ich schon untermauerte: Es gibt allgemeine Fächer, die für alle verbindlich sind, weil sie helfen, sich allgemein zurechtzufinden. Religion aber ist reine Privatsache. Da brauche ich keinen Priester, von welcher Religion oder Sekte auch immer, und auch keine Priesterin, welche in der Schule den Kindern das Hirn vermatscht. Das ist meine Meinung.Badland Warrior