Re: Flucht im Kulturland - Gedankenspiele

Geschrieben von Röde Orm am 22. September 2004 14:42:48:

Als Antwort auf: Re: Flucht im Kulturland - Gedankenspiele geschrieben von Tawa am 22. September 2004 13:15:

Hallo Tawa

Hab erst einmal gecheckt, ob die IP stimmt. Trolle müssen nicht sein:-)

>da wär ich natürlich gern dabei. Doch ob ich das hinbekäme, wage ich einmal zu bezweifeln. Und vier Kids mitzerren muß nicht unbedingt sein. Hängt alles von Urlaub der Frau ab.
>Eine Woche für 150 Kilometer ist ein guter Plan - nur leider völlig unrealistisch, wenn bereits kriegerische Auseinandersetzungen begonnen haben. Vor 30 Jahren hätte ich der Zeiteinschätzung zugestimmt. Heute ist das nicht drin. Außerdem hast Du vermutlich noch Deine Kids dabei.

Nein, nein, die 150km wäre die Planwegstrecke für das Unternehmen Übung. Im Realfall ist das natürlich immer abhängig von den Begebenheiten. Im Erstfalle kann man nämlich auch mal festsitzen, u.U. für längere Zeit. Für die Übungswoche werde ich meine Kinder nicht mitnehmen, denn es soll erst einmal für mich eine Erfahrung werden was es weißt Nahrung und Wasser draußen zu suchen, mit der Witterung klar zu kommen und eben den Test nicht entdeckt zu werden.

Wenn Du mitmachen möchtest, bist Du herzlich eingeladen. Mal sehen, vielleicht springt Wesi ja auch noch mit ins Boot / aufs Land. Viel mehr als 5-6 Mann/Frau sollten wir bei der Übung aber nicht sein, denn dann werden wir 100%ig entdeckt. Ich würde auch alleine aufbrechen, auch zur Bewusstseinserweiterung, aber eine kleine Gruppe ist auch nicht zu verachten, denn dann kommt die Übung mit der sozialen Komponente hinzu.

>Wen hättest Du auf der Flucht denn alles als Gegner aus dem Wege zu gehen?

Na erst einmal dürfte es spannend werden, ob man sich überhaupt „unsichtbar“ machen kann. Einer alten Omi würde ich im Ernstfalle nicht aus dem Wege gehen, es sei denn, sie hält mir einen roten Apfel entgegen:-)

>- Neider, die sich später erinnern könnten, Dich gesehen zu haben,
>- Frauen und Kinder, die Du als Hilfsbedürftig ansiehst und nicht allein lassen kannst (moralisch),

Kinder stellen eine potenzielle Gefahr da, auch wenn dieser Gedankengang schwer fällt. Kinder wurden im Ex-Jugoslawien als Bombenbringer missbraucht. Vorsicht ist geboten.

>- Leute, die es gut mit Dir meinen und somit behindern,
>- Leute, die sich an Dich anhängen wollen,
>- Leute, die Dich ausnutzen, berauben oder ermorden wollen,
>- kommunale Behörden, die meinen, Macht über Dich ausüben zu müssen,
>- Behörden, die Dich als Vaterlandsverräter ansehen und suchen (zwangsverpflichten)
>- eigene Streitkräfte (zu Land, zu Wasser und in der Luft),
>- fremde Streitkräfte.

Da lassen sich keine pauschalen Antworten finden. Da muss wohl die Menschenerfahrung mitspielen, sowie eine gehörige Portion Glück.

>Unterschätze die Technik nicht. Sicher haben es uns ein paar Zigeuner vorgemacht, auch heute noch verborgen bleiben zu können in unserer Kulturlandschaft, doch für das Gedankenspiel mußt Du in jedem der aufgeführten Bereiche mit massierten Kräften rechnen. Polizei ist berechenbar, ebenso ein einzelner Tornado mit Wärmebildkamera etc., doch im Krisenfall kommst Du keine 200 Meter weit, erst recht nicht, wenn Du von zu Hause weg bist.

Wichtig wäre ja überhaupt erst einmal zu testen, wie sich das anfühlt alleine und unterwegs zu sein mit meinen Anforderungen. Ich versuche bei der Übung keine Kriegsspiele, denn diese sind wirklich albern. Eine Flucht kann auch schon bei bestimmten Bürgerkriegs-Szenarien Sinn machen. Da werden die Wenigsten mit Nachtsichtgerät und Panzer unterwegs sein. Im Falle des Russenszenarios werde ich eh nicht mehr in Schleswig-Holstein sein, denn wenn ja, brauche ich mir in Sachen Flucht keine Gedanken mehr machen.

Diese Übung ist also nicht nur eine „Flucht“übung, sondern schließt andere Dinge mit ein.

Viele Grüße
Röde



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