gedanken zur "vorbereitung" etc.
Geschrieben von Livnyak am 19. März 2005 17:40:20:
Als Antwort auf: Re: -Fluchtweg See- Unbedingt lesen! - Schiffsgröße geschrieben von Röde Orm am 18. März 2005 20:01:53:
hallo roede,
ich lese das hier alles und weiss oft nicht, was ich davon halten soll, denn nicht wenige der hier angefuehrten gedanken empfinde ich als in die falsche richtung verlaufend...
grundsaetzlich scheint die annahme vorzuherrschen, dass wir aufgrund der bekannten (und leider zu oft missinterpretierten) prophs bloss auf das eintreten bestimmter ereignisse warten brauchen, um dann zu "wissen", dass es "jetzt losgeht". genau das glaube ich aber nicht. meine gedanken dazu sind sehr komplex und ich kann das hier nur bruchstueckweise ausfuehren.
zuerst einmal glaube ich nicht, dass irgendetwas genauso eintrifft, wie wir glauben, dass es vorhergesagt ist, zum anderen glaube ich, dass selbst ein ereignis wie im folgenden beispiel nicht als solches wahrgenommen wird beziehungsweise sich dann doch noch die hoffnung durchsetzt, dass es vielleicht (oder hoffentlich) doch anders kommt...bei den buergerkriegsartigen zustaenden in deutschland beispielsweise denke ich, dass es nicht bis sonntag nur geschrei und ab montag dann ueberall strassenschlachten gibt. viel eher stelle ich mir vor, dass es allmaehlich hier und da zu krawallen kommt und wenn der buergerkrieg dann "da ist", hast du dich an diesen zustand bereits gewoehnt...
oder nehmen wir ein anderes beispiel. dazu spekuliere ich jetzt mal und sage, die amis gehen militaerisch gegen syrien vor, wozu natuerlich auch deren flotte im mittelmeer anwesend ist, die russische schwarzmeerflotte gesellt sich dazu und wir haetten die von irlmayer vorhergesagte situation, ABER selbst wenn das in den nachrichten kommt und wir das auch als solches erkennen, ist in jedem von uns immer noch die hoffnung, dass es doch anders kommt, d.h. niemand wird vorzeitig seine existenz aufgeben, um sein "fluchtziel" rechtzeitig zu erreichen...
bezueglich eines fernen fluchtortes teile ich die hier schon oefter formulierte ansicht, dass man dort im ernstfall eben nicht willkommen ist und es eben besser ist, sich am heimatort irgendwie zu arrangieren, was natuerlich beispielsweise im fall der nordlichter uebel ausgehen kann, wenn es denn nun wirklich so kommt...
am wichtigsten scheint mir aber der gedanke, dass es weniger darauf ankommt, den ganzen schlamassel zu ueberleben, vielmehr darauf, DANACH weiterzuleben bzw. neu mit dem leben anzufangen, wie vor 200 jahren und das stelle ich mir viel schwieriger vor, selbst wenn man als "ausgangskapital" 30 konservendosen hinuebergerettet hat, denn selbst 300 konserven wuerden nicht reichen, bis du einen acker gepfluegt, gesaet, bewaessert, abgeerntet hast, das korn gemahlen hast (womit auch? schnell eine windmuehle bauen? wer kann das?) und brot gebacken hast, insofern du wirklich vorbereitet bist und auch an getreide gedacht hast...an kleidung bzw. daran, wie man solche (woraus auch immer) herstellen kann...usw. usf.
summa summarum: die hoechstens 3-4 monate des krieges und der zerstoerung ueberlebt man zur not auch in der kanalisation unter einer stadt, mit etwas glueck natuerlich, aber die grosse frage stellt sich dann, wenn alles vorbei ist und du aus deinem schlupfwinkel rauskannst...was machst du dann??? und womit???
solong
livnyak
>Hallo livnyak
>Wenn ich ehrlich sein soll, hätte ich auch nicht vor mit einem Boot nun gerade die Pyrenäen anzusteuern. Das entsprang aus der Überlegung, wie man die Pyrenäen auch erreichen könnte, nicht nur auf dem Landweg. Richtig interessant wäre die Wassermöglichkeit, wenn man auch andere Ziele anpeilt. Ich muss in gewisser Weise Dirk Recht geben, bei weiteren Zielen bedarf es einer Menge Erfahrung, die ich in der kurzen Zeit einfach nicht sammeln kann. Das ist völlig unmöglich und dessen bin ich mir bewusst. Daher auch die Traum“theorie“ von Neuseeland. Interessanter wäre es für mich, wenn man der Nordcrew Orte über Wasser nennen könnte, die erstrebenswert wären. Norwegen war ein Beispiel (sicherlich auch in der praktischen Durchführung realistischer), aber wenn man den guten Birger den Johansson kennt, dürfte das auch wegfallen, denn die Roten Horden sollen auch Norwegen angreifen und große Teile davon besetzen. Island hat mir zu viele Vulkane, England versinkt im Meer, also was bleibt? Wie gesagt, von A-Bomben im Wasser, 3tF und so weiter rede ich ja gar nicht, denn dann sollte das Ziel bereits erreicht sein. Ebenso halte ich Vorschläge wie in Norwegen landen und zu Fuß Richtung Mittelschweden laufen doch arg theoretisch. Ich bin ja nicht als Alleinunterhalter auf mich gestellt, sondern habe mindestens auch noch meine Kinder im Gepäck. Alleine kann man viel schaffen, mit meinem Bruder dem Fallschirmjäger (mit entsprechender Ausbildung und Erfahrung noch mehr), aber nicht mit kleineren Kindern.
>Bei rechtzeitigem Aufbruch habe ich ja auch andere Alternativen, wie gesagt z.B. in der Orsa Finnmark (Schweden), wo ich auf dem „Stützpunkt“ nicht nur Zugang habe, sondern auch gern gesehen bin und Vorbereitungen zum Teil schon getroffen wurden (ich half ein bisschen aktiv beim Bau des Stützpunktes sogar handwerklich mit, wissen aber bis jetzt nur wenige, weil ich damit nicht herumposaunt habe). Zudem hätte ich eine Anlaufstelle südlich von München. Auch dort bin ich sicherlich gern gesehen, denn die Leute dieses Punktes kennen mich persönlich und wissen mich sicherlich nicht nur einzuschätzen, sondern meine Anwesenheit auch zu würdigen.
>Insofern bin ich mit den Plänen und deren Durchführung in vieler Hinsicht schon einigen aus dem Forum voraus. Ich bin aber auch nach wie vor sehr offen für Alternativen, z.B. Berghütte oder Alm. Man sollte nicht nur eine Option haben, denn bekanntlich kommt es dann doch ganz anders als man dachte.
>All diese Ziele sind aber nur realistisch zu erreichen, wenn die Vorwarnzeit und der rechtzeitige Aufbruch stimmt. Timing ist das A und O, sonst hat man auf Sand gebaut.
>Ich will aber auch nichts überstürzen und zu früh die Zelte abbrechen, denn noch befinde ich mich im Schutze eines sozialen Netzes in meiner vertrauten Umgebung, noch kann ich durch Arbeit und den entsprechenden Verdienst weitere Vorbereitungen treffen. Wenn das nicht mehr gegeben ist und die Vorzeichen sich zuspitzen, kann ich immer noch die Konsequenzen tragen.
>Die Bootgeschichte bietet halt eine Alternative, wenn es zu unruhig in der vertrauten Umgebung wird, also eine Zufluchtsstätte, zudem mit dem Vorteil ggf. von der Basis aus ein Ziel anzusteuern. So gelten für mich auch nicht die Argumente wie Tsunamis, A-Bomben und 3tF, denn dann soll das Ziel schon längst erreicht sein.
>Ist alles eine Frage des Timings und darin sehe ich die primäre Schwierigkeit, sowie die Frage, wie viel Zeit einem zur Vorbereitung bleibt. Das kann heute noch keiner voraussehen und bleibt reine Spekulation.
>Liebe Grüße
>Röde