Von Beobachtern und Hinterbänklern
Geschrieben von Hinterbänkler am 07. März 2005 17:50:59:
Als Antwort auf: Re: von Hamstern und Ruderern geschrieben von Tecumseh am 07. März 2005 14:18:55:
>Hast Du Lösungsvorschläge?
>T.
Lieber Tecumseh,für die aktuelle Situation sehe ich keine Möglichkeiten. Die Zeit für Revolutionen ist vorbei. Ich glaube nicht an die Wirkung irgendwelcher politischen Manöver. Der letzte Hoffnungsschimmer für die Menschheit (1989 Mauerfall) war schon kräftig am Abbröckeln, als mit dem 11. September 2001 mit einem Schlag jede Hoffnung bewußt und endgültig vernichtet wurde.
Politisch haben wir keine Rezepte mehr. Die Demokratie ist für Leute, die sehen, sowas von out. Vom Sozialismus träumt keiner mehr. Nirgendwo gibt es einen wirklich neuen Ansatz, wie wir uns selbst verwalten/organisieren können.
Kulturell befindet sich die Menschheit ebenfalls in einer Sackgasse. Nach den letzten oft atemberaubenden Entwicklungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (musikalisch, bildnerisch, architektonisch, theatralisch...) sind keine großen neuen Strömungen mehr zu erwarten. Alles wird nur wieder und wieder aufgebrüht (z.B. 'die neuen Wilden' in der Kunst) oder neu kombiniert, kann aber nicht mehr den originalen Geschmack bringen.
Was soll es nach der Phase des uneingeschränkten Pluralismus denn künftig noch geben können? Wer will ernsthaft zurück in irgendwelche eingeschränkte Welten?
Momentan sehe ich nur einen konstruktiven Ansatzpunkt für die Menschheit: Die prophezeiten Umwälzungen mit der dreitägigen Finsternis und einem sich daraus entwickelnden neuen Bewußtsein.
Viele Grüße
Hinterbänkler