-hab das Gefühl, der Himmel schick dich uns-

Geschrieben von Harry am 26. Februar 2005 19:53:26:

Als Antwort auf: Zusätze und Anmerkungen geschrieben von Badland Warrior am 26. Februar 2005 18:50:10:

>Hallo, Harry!
>Nönö, keine Panik, sollte kein Mecker sein:-)))
>Ja, ich war ziemlich oft in Spanien, so ab meinem 7. Lebensjahr regelmäßig. Daher habe ich die Gelegenheit gehabt, in so ziemlich jede Gewohnheit, die Mentalität, und auch den spanischen Humor Einblick zu bekommen, ganz zu schweigen von der Sprache. Als "Auswärtigen" erkennt man mich da nur aufgrund meines Akzents.
>Noch etwas zur Sprache: Spanisch ist für einen Deutschen sehr leicht zu erlernen, im Gegensatz zu umgekehrt Deutsch für einen Spanier. Es gibt keine oder nur sehr wenige zusammengesetzten Hauptwörter, weniger Fälle, fast nur regelmäßige Verben, die Zuordnung von Endungen zu Geschlechtern hat nur wenige Ausnahmen, und es gibt nur zwei Geschlechter, nämlich männlich und weiblich. Auch die Ausspracheregeln sind eindeutig.
>Allerdings gibt es im Spanischen sehr viele Vokabeln, die viele verschiedene, auch widersprüchliche Bedeutungen haben, Slang und Dialekte genauso wie im Deutschen.
>Ansonsten: Man muss sich vor den Mauren in Acht nehmen, und die Hemmschwelle, auch mal handgreiflich zu werden, ist bei den hitzigen Südländern niedriger, als hier.
>Einziges Problem: Manches Wort, das als Schimpfwort benutzt wird, wird in bestimmten Zusammenhängen als kosewort benutzt, was ungewöhnlich ist, aber Alltag, besonders in der Arbeiterschicht. Wann was was ist, muss man ausfindig machen, da gibt es keine allgemeingültigen Regeln. Am besten ist, man vermeidet diese Worte, die man irgendwann kennt, und lacht, wenn man sie hört.
>Ach so: die Bildungsschichten sind weiter auseinander, als hierzulande. Es gibt eine breite Schicht von Analphabeten und funktionalen Analphabeten und Leuten, die nur eine niedrige Bildung haben, eine Oberschicht mit tiefgründiger Bildung, und dazwischen klafft ein Riesenloch. Jedenfalls war das noch Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger so. Beispiel: die spanische Ausgabe vom "Namen der Rose" von Umberto Eco enthielt hinten kein Glossarium zur Erklärung der lateinischen Begriffe, nach dem Motto: "Wer sich sowas Kompliziertes antut, der kann auch Latein." Ehe jetzt die Frage kommt, ob denn nicht Spanisch sowieso eng mit dem Lateinischen verwandt ist: Ja, es ist so. Allerdings ist das Spanische von der Grammatik und den Wortinhalten her inzwischen so weit entfernt vom Lateinischen, dass man es so ausdrücken kann: Ein alter Schweizer, der immer nur Schwyzerdütsch gesprochen hat, wird Kommunikationsprobleme haben, wenn er auf einen Ostfriesen trifft, der immer nur Ostfriesisch geschnackt hat. Oder noch deutlicher: Der Unterschied zwischen dem Hochspanischen und dem Lateinischen entspricht in etwa dem zwischen dem Hochdeutschen und Isländisch.
>Badland Warrior

Hallo Baddy,

hab`ich das richtig verstanden; Du sprichst auch noch Spanisch? Mein erster Eindruck ist: Wir sollten Dir schon mal vorsorglich die Füsse küssen.

LG
Harry



Antworten: