Interessante Indizien. Frage an die Katholiken wegen des Sprachgebrauchs

Geschrieben von Badland Warrior am 16. Februar 2005 17:04:00:

Als Antwort auf: Re: Protest! geschrieben von Röde Orm am 16. Februar 2005 13:46:17:

Hallo, Röde!

Indizien sind keine Beweise, aber ich gehe mal zwei Abschnitte durch:

"[…] gestatte ich mir die untertänigste Mitteilung, dass Herr Stadtpfarrer die Taufe unseres kleinen Heinrich Samstag 13. d. M. 1 Uhr vornehmen wird […] Nach der Hl. Taufe bitte ich Sie um die hohe Ehre, Ihnen ein Glas Champagner anbieten zu dürfen […]"

Der Sprachgebrauch hat sich ja seit der damaligen Jahrhundertwende etwas verändert, ich nehme aber an, dass der Begriff Heilige Taufe eher katholisch ist. Nach dem Motto: "Die Taufe ist eh heilig, also braucht man es nicht nochmals zu erwähnen." Bei den Katholiken steht ja vor so ziemlich allem "Heilig": Heilige Messe, Heilige Kommunion, Heiliger Strohsack, warum dann nicht auch heilige Taufe? Heilige Beerdigung gibt es aber nicht, soviel ich weiß. Gut, das mag dünne sein, aber vielleicht können sich die Christen im Forum da mal näher zu äußern, speziell die Katholiken. Seine Erhwürden Hubert wüsste jetzt bestimmt die passende Antwort.
Ferner: "Stadtpfarrer". Als Pfarrer tituliert man normalerweise nur einen katholischen Priester, keinen evangelischen Pastor. Heutzutage verschwimmt das etwas im Sprachgebrauch, aber ich nehme an, dass sowohl die Bedeutung der Bezeichnungen, als auch die Bedeutung der Konfessionszugehörigkeiten, damals sehr viel schärfer getrennt waren, als heute. Aber vielleicht kann da ein Katholik mehr zu sagen.

"Heinrich Himmler wurde am 4. September 1906 in der Münchner Domschule eingeschrieben." Das klingt nach einer konfessionellen Schule. Einen Dom haben Lutheraner ja nicht, sondern nur die Katholiken (wieder: Soviel ich weiß. Ich kenn zwar die Dogmatik der einzelnen chr. Gruppen recht gut, auch, wenn ich sie nicht teile, aber bei solchen Sachen gibt es bei mir eine gewisse Unschärfe) Damals waren die Konfessionen ja noch sehr viel stärker getrennt, und ich nehme nicht an, dass unter den Umständen ein Lutheraner seinen Sohn auf eine katholische Schule gegeben hätte, wo man den "Ketzer" nur fertig gemacht hätte, oder dass er überhaupt angenommen worden wäre. Außer gegen genügend Bakschisch, äh, Aufmerksamkeiten.

Die indizien, die wie gesagt, keine Beweise sind, deuten also darauf hin oder können darauf hindeuten, dass Himmler römisch-katholisch war. Der Text gibt also mehr her, als du meintest. Ist da aber auch nicht sehr deutlich.

Baddy


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