Re: Zwang zum Wirtschaftswachsum? (auch @NoPasaran)

Geschrieben von detlef am 03. Februar 2005 13:13:06:

Als Antwort auf: Re: Zwang zum Wirtschaftswachsum? (auch @NoPasaran) geschrieben von Bonnie am 03. Februar 2005 10:24:42:

>Exakt, Detlef.
>NoPasaran schreibt: Der Clou ist nun, daß in diesem Kontext die Tatsache Verzinsung bedeutet, daß Du insgesamt mehr Kraft zurückgeben mußt, als Du erhalten hast -
>SEIN blinder Fleck, den er partout nicht sehen will, ist, daß derjenige, der Geld verleiht, ja auch vorher Kraft zurückbehalten hat. Und auch für die Zeit des Verleihens die "Kraft" SEINES Geldes nicht nutzen kann. Er will eine Ungerechtigkeit etablieren, nämlich Zinslosigkeit. (die sich sowieso nicht durchsetzen wird. Ich behaupte, daß sich in jedem zinslosen System ein Schwarzmarkt-Zins bilden wird)
>Nehmen wir mal das geschlossene Wirtschaftssystem mit 100 Individuen und einer Bank. X spart, Y braucht mehr Geld, als er hat (entweder für Konsum oder für Investition), Y leiht sich von der Bank Geld gegen Zins, das X vorher gegen Zins dort angelegt hat. Jetzt hatte X Konsumverzicht geleistet, um das Geld sparen zu können. In der Folgezeit wird Y Konsumverzicht leisten müssen, um das Geld inkl. Zins zurückzahlen zu müssen. In der Zwischenzeit kann er aber das geliehene Geld nutzen. Das System ist nicht nur gerecht, es beinhaltet auch keinen Zwang zum Wachstum.
>Der Zwang zum Wachstum entsteht ERST, wenn die Bank Kredite vergibt, die NICHT durch Spareinlagen gedeckt sind, denn dann ist zusätzliches Geld auf dem Markt, das nicht durch die Güter, die sich im Umlauf befinden, abgedeckt ist. Die Geldmenge wird ausgeweitet - Inflation - Zwang zum Wachstum.
>Es funktioniert so: Das im Umlauf befindliche Geld ist Spiegelbild der Waren und Dienstleistungen. Wenn die Geldmenge erhöht wird, entsteht Inflation - die Waren werden also teurer. Um die teureren Waren bezahlen zu können, müssen die Menschen mehr Geld erwirtschaften, um den gewohnten Lebensstandard aufrechterhalten zu können. Das ist der Zwang zum Wachstum. Was haben denn die höheren Lohnforderungen der 70iger Jahre bewirkt ? Doch nur, daß die Lebenshaltungskosten gestiegen sind. Was ist denn der Unterschied zwischen einem teuren deutschen und einem billigen polnischen Arbeiter ? Doch nur die Unterschiede in den Lebenshaltungskosten. Verfrachte einen polnischen Arbeiter nach Deutschland und er will schon nach kurzer Zeit, sobald er die ersten Wohnungen besichtigt hat und sich der Preise bewußt geworden ist, den deutschen Lohn haben.
>Liebe Grüsse, Bonnie

hallo,

halt, stop it! runter vom fahrrad!

du schreibst von inflation, ohne das wort staat zu erwaehnen.
auch wenn du die spezialistin bist, und ich nur ein alter bauer...
eine inflation, die nicht ausschliesslich vom staat gemacht wird, solltest du mir erst beweisen.
ich lebe hier rund 20 jahre in einer inflationaeren wirtschaft.zwischen 15 und 35% pro jahr)
bedeutet: das geld (schuldscheine) des staates verliert mal schneller mal langsamer an kaufkraft.
(fast) alle benutzten "paralellwaehrungen" bleiben stabil. die rindfleischwaehrung, die erdnusswaehrung, etc. (einzige ausnahme, der dollar, der ist selber auch leicht inflationaer.

ich komme mit dem system einigermassen klar, indem ich immer dann, wenn in mengen frisch gedruckte geldscheine hoeherer werte auftauchen, sofort alles guthaben in verbrauchswaren umtausch. normalerweise dauert es nach ausgabe neuer scheine ca. 3 wochen, bis alles teurer wird.
(das ist zwar nict sehr wissenschaftlich, aber erfolgreich)

also, bitte erklaer mir, wie du auf die moeglichkeit einer nicht vom staat/zentralbank verursachten inflation kommst.

gruss,detlef
http://fc1.parsimony.net/user355/cowboy.gif


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