Probleme

Geschrieben von Odin am 26. August 2004 09:58:09:

Als Antwort auf: Aussagen über die Zukunft geschrieben von Thymos am 25. August 2004 09:34:12:

Hallo

>Hi Foris,

>Die meisten Prognosen passieren auf den derzeitigen Istzustand (dazu gehört >auch der derzeitige Wissenstand) und rechnen den einfach hoch (lineare, >progressive, ... Zu- oder Abnahme).
>Z.B. werden neue bzw. zukünftige wissenschaftliche Erneuerungen nicht in diese >Berechnungen eingearbeitet. Ist auch ein wenig schwierig, allerdings spielten >in unserer Geschichte (vor allem in den letzten 150 Jahren) diese eine >wesentliche Rollen.

Gut, die bahnbrechenden Erfindungen und ihre Auswirkungen
auf die volkswirtschaftliche Entwicklung waren auch früher
nicht absehbar.

Aber wenn wir mal sehen, wann die Industrialisierung eingesetzt
hat (und mit ihr die Massenfertigung), dann landen wir etwa
in England zwischen 1750 und 1800 und in Westeuropa, Japan und
Nordamerika etwa 50-100 Jahre später.

Der erste entscheidende Beitrag war dabei die Verbesserung
der Dampfmaschine von Newcomen durch James Watt.

In Folge entstanden dann rasch technische Lösungen zur
Nutzung dieser neuen Dampfmaschine z.B.

- in der industriellen Fertigung (Spinnereien, Webereien)

- im Transportsektor (Eisenbahn, Dampfschiff)

Diese Neuerungen setzten wieder eine Nachfrage nach noch
einfacheren Antriebsprinzipien frei. Diese führte zu der
raschen Erforschung des Elektromagnetismus, der Stromerzeugung
und der Stromnutzung (Elektromotor) sowie zur Erfindung der
Verbrennungsmotoren für energiereiche flüchtige Flüssig-
brennstoffe (Benzin, Dieselöl) sowie der Gasturbine.

Diese Neuerungen wiederum führten zu noch mehr Industrie-
produktion und zu leichteren und dezentral nutzbaren
Transportmitteln (Autos, Luftschiffe, Flugzeuge).

Parallell lief die ständige Weitererforschung in Physik
und Chemie und daran gekoppelt die Bereitstellung neuer
Werkstoffe (z.B. Aluminium), ohne die vieles nicht
denkbar gewesen wäre. Z.B. ohne Aluminium keine modernen
Flugzeuge.

Aber aus was baut die ganze Entwicklung auf ?

Auf der Nutzung und Verschwendung von immer mehr
Primärenergie, die in fossilen Energieträgern gespeichert
liegt (Kohle, Erdöl, Erdgas).

Zugegeben hat man parallell auch gelernt regenerative
Energieträger anders und besser zu nutzen als vorher:

Wind - moderne Windräder statt alte Windmühlen

Wasser - grosse Stauseen und Wasserkraftwerke

Wasser - Gezeitenkraftwerke (wo Tidenhub vorhanden)

Sonne - modernere Nutzung der im Sonnenlicht gespeicherten
Energie als Strom (Photovoltaik)

Pflanzen - besser Nutzung von Holz- und anderen Pflanzen-
abfällen (z.B. in Heizwerken)

Abfall - Nutzung der in unserem Müll gespeicherten
Verbrennungsenergie

Aber das sind alles Nischentechniken, die sich nicht
etablieren können, weil die nötigen Energieströme
dezentral (überall verteilt). die Techniken, die im
Grosdsen funktionieren (z.B. Müllverbrennung), gelten
vielen als "anrüchig".

>So könnte eine neue Art Energie zu gewinnen, nicht nur die zu erwartende >Ölkrise wesentlich abschwächen, vielleicht könnte Sie durch die >Implementierung zu einem neuen Wirtschaftsboom führen (bitte jetzt keine >Verschwörungstheorien).

Auf Dauer (nachhaltig) steht uns nur die Energie zur
Verfügung, die unserer erde ständig von der Sonne
geliefert wird. Egal ob wir sie direkt nutzen oder
in umgewandelter Form (Wind, Wasser, Pflanzen).

Alle anderen Energien bauen auf Raubbau an Lagerstätten
(egal ob Kohle, Erdöl, Erdgas oder Uran), die endlich
sind und sich nicht (Uran) oder nur gaaaaanz laaangsam
(Erdöl, Erdgas, Kohle, Torf) regenerieren.

Wir haben uns in den mehr als 150 Jahren der Energie-
verschwendung eine Lebenshaltung angewöhnt, die weder
auf die gesamte Menschheit übertragbar ist noch selbst
uns Privilegierten im reichen "Westen" weiterhin auf
Dauer zur Verfügung stehen wird.

Einige Rochaden sind möglich, solange wir das Ungleich-
gewicht der globalen Ressourcenverteilung aufrecht-
erhalten können (also den Armen nix abtreten), aber
auch hier ist das Ende der Fahnenstange absehbar oder
zumindest berechenbar.

>Wann ändert sich der Mensch? - Dann wenns weh tut. Und deswegen glaube ich >auch, daß in 10 Jahren, wenn die dt. Bevölkerung vielleicht nur mehr 75 statt >82 Millionen Einwohner hat, dies in den Wahlen eine Hauptrolle spielen wird.

Sind "noch mehr Esser" wirklich die Lösung, wenn global
eher ständig neue Esser "produziert" werden ?

>Und eifrig Erlasse und Gesetze durch den Bundesrat gebracht werden, die das >Thema betreffen. Ich kann mir Angie Merkel im Schoße Ihrer Kinderscharr gut >vorstellen ;-)) . Momentan geht man mit Einbürgerung sowie weitgehende >Ignorierung noch den einfachen Weg. Aber irgendwann wird das Problem zu groß >sein, um es zu ignorieren oder nur zuzupflastern.

Vielleicht wäre Einwanderung und Einbürgerung sogar
eine gute Lösung, wenn sie mit einer Verpflichtung
der Eingewanderten zu einer Mindestakzeptanz der
Wertvorstellung den bereits vorhandenen Bevölkerung
einher ginge.

So nach dem Motto:

Eingewanderte Muslime müssen nicht Schweinefleisch
essen, Alkohol trinken und den Sonntag feiern,
aber sie müssen akzeptieren, dass die bereits
heimische Bevölkerung Schweinefleisch isst, Alkohol
trinkt und den Sonntag (manchmal noch) feiert.

Gruss von mir

Odin



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