Re: Freier Wille?

Geschrieben von Discoverer am 27. Januar 2005 19:55:28:

Als Antwort auf: Re: Freier Wille? geschrieben von Röde Orm am 27. Januar 2005 13:57:58:

Hallo Röde,


Doch ! Wir alle haben einen freien Willen! Das Problem ist nur, dass ein jeder diesen freien Willen nur im Rahmen der ihm/ihr zugänglichen Auswahl an Möglichkeiten hat, bzw. sich im Rahmen einer von Außen definierten Anzahl von Möglichkeiten bewegt. Aber innerhalb diesen Rahmens hat JEDER (!) einen freien Willen aus dem ihm zugänglichen Pool der Alternativen die ihm möglichen Handlungsalternativen frei zu wählen.

Weiteres Problem: wir alle lassen uns suggerieren, das dieser Pool an Möglichkeiten sehr klein resp. ausschließlich auf materielle Dinge und von externen Entitäten und Ereignissen determiniert und damit auf wenige Möglichkeiten reduziert ist. Wer aber mal auf die Reise nach innen geht und Dinge und Gedanken zuläßt, die er bislang nicht zulassen wollte, gegen die er sich bisher aus Gründen die in der Exosphäre begründet liegen oder von denen er meinte, das sie "nicht zulässig" sind, wird sehr schnell feststellen dass der von der Umwelt und sonstigen Einflüsterern wie der Werbung, der Politik, Freunden, Familie, sozialer Kondititionierung etc. gesteckte Rahmen nur ein Teil der Realität und damit nur ein Teil der individuellen Möglichkeiten ist.

Also trau Dich und definiere Deinen persönlichen Rahmen und damit Deine Handlungsalternativen neu ! Und wähle! Denn es ist DEINE und nur Deine Wahl !

Den Weg, und zwar Deinen ganz persönlichen mußt Du allerdings selber gehen ! Aber die Möglichkeiten sind da und Du kannst den Rahmen Deiner Handlungsalternativen und damit die Möglichkeiten weiter ausbauen.

Gruß

Discoverer


>Freier Wille ist die Bezeichnung für die philosophische Auffassung, dass unsere Handlungen letztlich uns selbst zuzuschreiben sind. Daraus folgt, dass unfreie Handlungen in irgendeiner Weise jemandem oder etwas anderem zuzuschreiben sind. Der Begriff "zuzuschreiben" ist unbestimmt, und lässt, wie der Begriff des freien Willens selbst, eine Vielzahl von Interpretationen zu. Wegen dieser Unbestimmtheit wird die Brauchbarkeit des Konzeptes freier Wille teilweise in Frage gestellt.
>Über die Sinnfälligkeit des Begriffs äußert sich z. B. Albert Einstein wie folgt:
>Ich weiß ehrlich nicht, was die Leute meinen, wenn sie von der Freiheit des menschlichen Willens sprechen. Ich habe zum Beispiel das Gefühl, dass ich irgend etwas will; aber was das mit Freiheit zu tun hat, kann ich überhaupt nicht verstehen. Ich spüre, dass ich meine Pfeife anzünden will und tue das auch; aber wie kann ich das mit der Idee der Freiheit verbinden? Was liegt hinter dem Willensakt, dass ich meine Pfeife anzünden will? Ein anderer Willensakt? Schopenhauer hat einmal gesagt: "Der Mensch kann was er will; er kann aber nicht wollen was er will."
>Quelle: Wikipedia
>Egal wo ich herumsuchte und schaute, überall wird davon ausgegangen, dass wir keinen freien Willen haben. Wenn dem aber so ist, können wir die Zukunft auch nicht nach unserem Willen beeinflussen, denn unser Handeln würde durch etwas Höheres bestimmt. Somit lässt sich auch die Zukunft nicht abändern, sofern sie fest steht.
>Dieses steht natürlich im krassen Widerspruch vieler gerade christlich geprägter Quellen im Sinne von: Du du du, böser Mensch du, ändere Dich, sonst lasse ich den Arm meines Sohnes fallen.
>Da wir uns nicht ändern können, weil wir keinen freien Willen besitzen, stecken wir in der Mühle fest. Somit lassen sich natürlich auch die Schauungen nicht abwenden. Alles wäre festgeschrieben, jedenfalls die Handlungen der Menschen.
>Ist alles vorherbestimmt?
>Das Scheitern an der Frage nach plausiblen Ursachen für die Lebensumstände hat einen Teil der Menschen, die nicht an den blinden Zufall, sondern an eine höhere Bestimmung glauben, immer wieder in eine Art Schicksalsergebenheit geführt, zu der Annahme, daß im Leben einfach für jeden alles vorherbestimmt sei.
>In diesem Gedanken treffen sich auch heute noch die unterschiedlichsten Strömungen: Wer davon ausgeht, daß unser Schicksal vom unbeeinflußbaren Lauf der Gestirne abhängt oder von Hellsehern exakt vorausgesehen werden kann, bekennt sich im Grunde ebenso zum sogenannten Fatalismus, wie viele esoterische Strömungen, wo man zum Beispiel von der Akasha-Chronik spricht, das ist eine Art Weltgedächtnis, in dem jedes (künftige) Ereignis gespeichert sein soll. Demnach wäre der Mensch nichts weiter als eine Marionette, die an unsichtbaren Schicksalsfäden baumelt, ein Spielball höherer Mächte, die längst alles vorausbestimmt und in umfassenden „Seelenchroniken“ festgehalten haben....
>... Genau dieser Punkt aber läßt die wache Empfindung, unseren inneren Wegweiser für richtig und falsch, mit Unbehagen reagieren. Denn wir alle können jederzeit erfahren, daß wir einen freien Willen haben, also die Möglichkeit, uns im Leben für eine Richtung unserer Wahl zu entscheiden. Diese Fähigkeit zur Entscheidung aber hat erstens eigene Verantwortung zur Folge – und zweitens die Tatsache, daß die Zukunft offen ist, daß sie also nicht durch höhere Mächte bereits festgelegt wurde, sondern sich durch uns gestaltet...
>... Und so denken wir ja üblicherweise auch: Wir leben in der Gewißheit, daß jede unserer Entscheidungen, sei es im privaten, politischen oder wirtschaftlichen Bereich, bedeutungsvoll ist und zukunftsgestaltend wirkt. Sind also alle Annahmen einer Vorherbestimmung des Schicksals purer Humbug? Was ist mit Prophezeiungen, Wahrträumen, Präkognition (= Erfahren eines künftigen Ereignisses)? Sollte das alles nur mystischer Unsinn sein? Und wie soll man all die Lebenserfahrungen einordnen, die uns zeigen, daß unser freier Wille gar nicht so frei ist, weil wir uns wie auf Schienen in bestimmten Verhaltensmustern bewegen, aussichtslos gegen unsere Schwächen kämpfen, spirituell nicht wirklich vom Fleck kommen? Zeigt sich darin nicht doch eine unheimliche Abhängigkeit?
>Quelle: Gral
>Ist es möglich, dass das Eintreffen von Prophezeiungen dadurch nicht abwendbar ist, weil wir uns aus unserer eigenen Zwangsjacke nicht befreien können? Oder... sind sie abwendbar, wenn wir uns endlich aus der Zwangsjacke befreien? Ich denke, ab dem Zeitpunkt, wo wir endlich mit dem kollektiven Selbstmord aufhören, können wir auf die Zukunft einwirken. Im kleinen Kreis ist das sicher heute schon möglich, global betrachtet sind wir aber noch lange nicht so weit. Vielleicht schieben wir durch unsere Handlung das Eintreffen nur auf, oder wird das Aufschieben durch eine andere Macht verursacht, da wir in Sachen eigenen Willen doch sehr eingeschränkt sind?
>So richtig lösen kann ich das nicht.
>Grüße
>Röde


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