Re: Bin ich/sind wir genügend vorbereitet?

Geschrieben von Tawa am 23. August 2004 08:10:19:

Als Antwort auf: Bin ich/sind wir genügend vorbereitet? geschrieben von Beobachter am 22. August 2004 13:47:47:

Guten Morgen,

dies sind Fragen, welche wohl jeder von uns in diesen illustren Forenrunden sich schon gestellt hat. Bei manchen nehmen sie doch glatt beängstigende Züge an...

Augenblicklich haben wir keine nennenswerten Lebensmittelvorräte im Haus. Allerdings ist dies nicht nur finanziell sondern durchaus auch aus glaubenstechnischen Gründen so. Die Erfahrung des letzten Jahres hat gezeigt, daß materielle Vorsorge bei einem halbwegs vernünftigen Vertrauen gegenüber höheren Mächten nicht nötig ist. Soll nun aber auch nicht heißen, daß wir keinerlei Vorsorge mehr betreiben wollen, ich erachte es derzeit nur für wichtig, erst das Vertrauen Gott gegenüber zu stärken, bevor wir uns wieder dem Anhäufen materieller Dinge zuwenden. Seinerzeit angehäufte Lebensmittel- und Getränkevorräte brachten uns über viele Monate Dürre während und nach dem Umzug hinweg.

Ebenso verhält es sich derzeit mit dem Fluchtgepäck. Dieses ist in weiten Teilen während und nach dem Umzug verbraucht bzw. in den regulären Werkzeugbestand übernommen worden und hat seinen Zweck bereits erfüllt. Nicht genutzte Ausrüstungsgegenstände fristen derzeit ein geduldetes Dasein auf dem Speicher, bis einmal wieder Zeit und Muße vorhanden ist, alles neu zu überdenken und zu organisieren.

Die Thematik mit den Kindern ist äußerst interessant. Aus eigener Erfahrung muß ich sagen, daß unsere recht unbekümmert aber vernünftig damit umgehen. Entgegen meiner Überzeugung ließen wir sie von Kleinauf mit "Notruf" aufwachsen - seltsam, doch scheint dies tatsächlich bleibende Wirkung auf ihr Verhalten und Verständnis in Notsituationen zu haben. Unserem Großen mit seinen nun neun Jahren sind auch Begriffe wie Atomkrieg etc. nicht fremd, es bereitet ihm keine Angst, doch Respekt besitzt er sehr großen Respekt davor. Die Kinder können allesamt (einschließlich unserer Jüngsten mit ihren zwei Jahren) von Spiel und Scherz in Sekundenbruchteilen auf Notfallprogramm umschalten, indem sie entsprechend ihr Verhalten ändern und auch ungeliebte Dinge tun und/oder akzeptieren. Als seinerzeit 9/11 aktuell war, ging unser Großer gerade in die erste Klasse (Bayern). Das Geschehen war damals großes Thema im Schulunterricht der 1. Klasse. Zudem muß ich sagen, daß zwar von bösen Terroristen (Verbrechern) die Rede war, dies jedoch nicht religiös ausgeschlachtet wurde, sondern es vielmehr um das Geschehen selbst und die Aufarbeitung desselben unter verschiedensten Blickwinkeln ging.

Eine Partei gründen, um gegenzusteuern, wird uns wohl nichts bringen. Wichtig ist vielmehr, die Änderungen im Kleinen und Kleinsten bei sich selbst und dem unmittelbaren Umfeld durchzuziehen. Konsequenzen aus gewissen Umständen und Handlungen anderer und den eigenen ziehen und entsprechend das Verhalten als auch die gedankliche Einstellung ändern. Ich denke, diese allmähliche Änderung an der Basis wird nachhaltiger und effektiver wirken, statt nun mit dem Gummihammer in Form einer Organisation loszuschlagen. Aus dieser Sicht muß ich auch der Aussage, der "Exodus" ließe sich nicht verhindern, eine klare Absage erteilen. Andererseits sind Änderungen im gesellschaftlichen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen Leben unumgänglich, um Neues auszuprobieren. In dem Maße, in welchem wir uns ändern, werden es die "Oberen" entsprechend schwerer haben, ihre Vorstellungen einer Weltpolitik durchzusetzen. Wir selbst steuern die Heftigkeit der Geschehnisse letztendlich, mit denen uns diese erwischen.

Die Frage, die Liebsten zu beschützen, sollte nicht allzu heftig durchdacht werden, denn diese führt letztendlich zu einer Art Angstphobie. Im herkömmlichen Sinne lassen sich diese nicht so beschützen, wie man es gerne hätte. Es können nicht alle Eventualitäten berücksichtigt werden, da spreche ich aus bitterbös gemachter eigener Erfahrung. Akzeptiert man Unbilden des Lebens, fährt man ruhiger und vermutlich auch sicherer als anders herum.

Liebe Grüße
Tawa


Antworten: