Re: Thema Wirtschaft und Beständigkeit..Freiheit und Gleichheit

Geschrieben von Aurora am 20. Januar 2005 11:14:44:

Als Antwort auf: Re: Thema Wirtschaft und Beständigkeit..Freiheit und Gleichheit geschrieben von BBouvier am 19. Januar 2005 20:17:18:

>
>"""Und danach, Röde? was haben wir für "danach" für Ideen?
>>Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit :)
>>Naja, hier sind etliche, die von Wirtschaft mehr Ahnung haben als ich. Ich spreche jetzt nur so von den Grundzügen und eher schüchtern.
>>Aurora"""
>Hallo, Aurora!
>Mir ist nicht ganz klar, ob die Kommunisten, die die
>Französische Revolution seinerzeit durchgezogen haben,
>mit soviel Verstand gesegnet gewesen waren, um zu erkennen,
>dass in einer Gesellschaft es ja gar nicht gleichzeitig
>Freiheit und Gleichheit geben kann.
>Bei Freiheit unterscheiden sich binnen Kürze
>die Menschen in jederlei Hinsicht.=>Keine Gleichheit.
>Und "Gleichheit" erreicht man dann nur mit drakonischen
>Zwangsmassnahmen.
>Weil sich Faule und Dumme nun mal auch nicht mit Zwangsmassnahmen zu
>Fleissigen und Intelligenten machen lassen,
>bleibt nur, das Ziel: "Gleichheit" im Auge,
>die Möglichkeit, den Fleissigen jeglichen Anreiz und
>jede Möglichkeit zu nehmen, sich zu betätigen,
>sowie Intelligente auf das Niveau von Dummen hinunterzustossen.
>Wobei selbstverständlich es dann keine Freiheit mehr gibt.
>Falls das Dir irgendwie bekannt vorkommen sollte,
>so liegst Du völlig richtig.
>Gruss,
>BB

*
Hallo BBouvier,

nachdem gestern am späten Abend auch noch eine zweite Fassung hopps ging, hier die Kurzfassung der Kurzfassung und noch ein paar zusätzliche Gedanken -

Es ist sicher ein historisches Mißverständnis, dass Gleichheit vor allem in etwa materieller Gleichheit zu sehen ist oder sich in der Annahme gründe, die Menschen seien gleich. Die Menschen sind vor dem Gesetz gleich und vor Gott :)
Sie sind sicherlich auch gleich in ihren Bedürfnis nach Frieden, gesicherten Grundbedürfnissen und Gemeinschaft. Sie unterscheiden sich aber im Wesen, einmal qualitativ, das heisst im Wesen ihrer Intelligenz (es gibt viele gleichberechtigte Formen von Intelligenz), und zum Anderen in Bewusstheit, Bildung und damit einhergehend in ihrer Verantwortung.

Ohne jetzt die politischen aktuellen Begriffsbestimmungen zu kennen, da bin ich einfach nicht mehr ganz auf der Höhe, ist Freiheit sicherlich Freiheit vor allem in der Selbstbestimmung. Das gilt für Individuen und für Gemeinschaftswesen (Staaten) gleichermaßen. Unter der Einhaltung oder notwendigen Beschränkung durch einen kategorischen Imperativ selbstverständlich, denn Freiheit ist zum einen wie auch Gleicheit und Gerechtigkeit ein IDEAL, d.h. etwas Absolut Gesetztes und Lebendiges, im Konkreten ist allein Annäherung möglich - und dies auch nur unter einem voraussetzenden Postulat, dass Freiheit nicht in der Beschneidung der Freiheit Anderer liegen kann.
Einem Verständnis von Gleichheit haben wir insofern rein theoretisch uns angenähert, wenn wir sie als Gleichheit in den Eingangsvoraussetzungen für Bildung, Chancengleichheit und Gerechtigkeit definieren und dieses Verständnis ausdehnen oder vertiefen. Aktuell ist die Konkretisierung ja eher rückläufig, Dies geschieht aber zumeist vor einem Durchbruch. Der Durchbruch könnte darin liegen, dass die Ausweitung auf einer umfassenderen Ebene stattfindet.

Soweit gehen wir vielleicht konform? Nato? dann mach ich mich hier sowieso hübsch lächerlich :)

Ein geeignetes Zukunftstmodell ist wohl noch nicht entwickelt, und entwickelt sich erst durch gemeinschaftliche Denkprozesse. Dabei ist nicht das Outcome ausschlaggebend, sondern die gemeinsame Ausrichtung des Denkens. Das Outcome wird sich schon irgendwo konkret darstellen. Auch hier gilt, ein Modell zunächst zu er-denken, um überhaupt geistige Möglichkeitsräume zu erschliessen. So ein Forum kann dafür sehr unterstützend wirken.

Ein kurzer Ausflug zum Thema Globalisierung:
Meiner Auffassung nach liegt in jeder äusseren Herausforderung eine "Innere" immanent. Wenn wir diese "Innere Aufgabe" nicht wahrnehmen und uns ihr annehmen, führt dies unter Umständen zu der Erfahrung, von dem Umständen überrollt zu werden. Dies ist ja schon der Fall, durch die wirtschaftliche Vernetzung und ihre Folgen sind allenthalben Ohnmacht und Unsicherheit zu verzeichnen. Die "Innere Aufgabe" könnte meines Erachtens in einem Erkenntnisschritt liegen, der einen grossen Sprung im Bewusstsein der Menschheit bedeuten könnte.
Für mich muss jedes Zukunftsmodell auf der Einheit der Menschheit basieren.
Ich bin davon überzeugt, dass die Einheit der Menschheit IST, wir alle der gleichen Quelle entspringen als einzelne Lebensströme und diese Wahrheit erfahrbar oder zumindest als Postulat denkbar sein muss für jeden Einzelnen.

Es ist nicht möglich, sein Glück dauerhaft auf dem Unglück Anderer aufzubauen. Kollektiv führt die Leugnug dieses geistigen Gesetzes zu äusserer Verteilungsungerechtigkeit und Not, persönlich münden sie in die Erfahrung von Unglück, unegeachtet der materiellen Lebensumstände. Jedes Modell, dass als Eingangsvoraussetzung die Halbierung der Menschheit vorschlägt, würde ich daher ablehnen (schon aus Selbstschutzgründen, denn unabhängig von persönlichen Mitgefühl erlebt man als sensitiver/verbundener Mensch eine Katastrophe wie den Tsunami am eigenen (feinstofflichen) Körper und in seiner Psyche, die nicht von der Einen Psyche/Seele getrennt ist). Ich setze bei solchen Überlegungen wie bei Baddy auch nicht Bösartigkeit voraus - im Gegenteil, sondern in diesem besonderen Fall eine gute Ausrichtung und Streitlust.

Was könnten die Grundlagen eines globalen Zukunftsmodells sein?
Man verabschiede die Utopien, die Erkenntnisse daraus sind integriert und verinnerlicht. Man beginne mit dem was IST.

Auf der Grundlage der gedachten Einheit der Menschheit könnte man zu differenzieren beginnen. Welches sind die Qualitäten einzelner Kulturen und Völker? Dieses in voraussetzender Anerkenntnis von Existenzrecht, Einzigartigkeit und Vielfalt zu erschliessen. Welches sind die Qualitäten, die Deutschlang einbringen kann? Wo sind die Hürden zu ermitteln und wofür stehen sie symbolisch?
Weitere Zukunftsfragen: Wie kann die Partnerschaft der zukunft aussehen?
Wie kann ein Gottgewahrsein und /oder Einklang mit der Natur UND den geistigen Gesetzen erzielt werden?

Und so weiter halt... :)

Würde die begriffe Freiheit und Gleichheit gerne vertiefen.

lieben Gruss und danke für die guten Wünsche -
Aurora



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