Entmythologisieren
Geschrieben von Odin am 10. März 2006 15:54:17:
Als Antwort auf: Re: Weiss ich nicht sicher geschrieben von Marilin am 10. März 2006 14:33:39:
Hallo Marilin
Zur Ulfilas-Bibel und anderen gotischen Dokumenten
habe ich ganz schnell brauchbares Material im Netz
gefunden. War gar nicht schwer.>Hallo Odin,
>ja, die Runenzeichen als Schrift,
>nur ist es wirklich so,
>dass diese leider heute mit brauner Magie,
>und sonst etwas in Verbindung gebracht werden,
>nach dem diese "mißbraucht" worden sind.Tja der innere Kreis der Nazis war ziemlich
okkult veranlagt.>Die echten alten Runensteine würde ich auch gern mal berühren,
>ist bestimmt eine ungeheure Kraftquelle.Du wärest enttäuscht. es ist alter verwitterter
Granit, und die Zeichen musste man durch Farbe
deutlich hervorheben, damit sie noch entzifferbar
sind. Es handelt sich um Totengedenksteine, d.h.
die Steine sollen die Erinnerung an einen Verwandten
wachhalten. Oft war es jemand, der von einer Reise
(z.B. einer Wikingerfahrt) nicht lebend zurückkam.Dazu meldet das Havamál folgendes:
Sjaldan bautasteinar
standa brauto naer,
ef ekki reisar nidr at nid.Das bedeutet in etwa:
Selten stehen Runensteine
am Wegesrand,
wenn nicht der Verwandte sie
für den Verwandten aufstellt.Die Texte sind meist stocknühtern. Sie nennen
den Namen des Verstorbenen oder Vermissten,
den oder die Namen der Hinterbliebenen und
oft noch einen Segenswunsch für die Seele.
Manchmal nennt sich auch der Runenmeister,
der die Runen in den Stein geschlagen hat.Das kann etwa so lauten:
"X und Y setzten diesen Stein für Z, ihren
Vater. Gott helfe seiner Seele.">Mir fällt gerade noch ein:
>Angeblich wurde auch ein verschollen geglaubtes Judas-Evangeliums gefunden,
>obwohl sich die Gelehrten heute noch darüber streiten ob Judas überhaupt >gelebt hat.Apokryphe Evangelien mit zweifelhafter
Quellenlage gibt es wie Sand am Meer.>Über das Leichentuch von Turin streiten heut noch die Wissenschaftler ...
>usw usw usw ... also sehr vieles ungeklärt ...Immerhin hätten es Fälscher mit dem
Leichentuch nicht einfach gehabt.>Dein Bibelfund und andere Schriften wurden öffentlich integriert.
>===> Der Bericht, den ich auf dem Nachrichtensender sah,
>da muss man wie immer warten, die Zeit wird es zeigen.
>Ich fands nur komisch, dass da nur eine Seite gezeigt wurde.Von der Silberbibel sind auch nicht alle
Seiten erhalten. So alte Schriftdokumente
werden oft nur blattweise dem Publikum
vorgeführt.>Ob und wieviel Wahrheit dahinter steckt.
>Auf jeden Fall gemischt Runen + Griechisch.
>Aber wie du schon sagst: Meist mehr Geheimniskrämerei.
>Liebe Grüße MarilinUlfilas hatte wahrscheinlich gerade ganz
frisch griechisch gelernt und war froh,
auf eine etablierte Gebrauchsschrift
zurückgreifen zu können, als er versuchte
die gotische Sprache aufzuschreiben.Viele Doppellaute erklären sich daraus,
dass im Spätgriechischen Umlaute als
Doppellaute geschrieben wurden. Wenn also
im gotischen Text "ai" steht, heisst das
nicht, dass auch "ai" gesprochen wurde. Es
kann ebensogut "ae" oder "ä" gesprochen
worden sein.Noch heute hat das Griechische kein eigenes
Zeichen für den Laut "U", sondern schreibt
ihn "OY".Gruss
Odin
- Re: Entmythologisieren Marilin 10.3.2006 20:09 (0)