Kontamination - 2

Geschrieben von Otto am 10. März 2006 14:14:42:

Hallo Freunde !
Am 26.Januar 2006 habe ich Euch über meine Probleme mit RADON informiert .
Inzwischen habe ich meine Mineralien und andere mögliche Radonquellen aus dem Keller entfernt und beobachtete auch sofort einen deutlichen Rückgang der Gamma-
Strahlendosisleistung auf ca 0,16-0,20 Mikrosievert/Stunde ("Gamma-Scout").
Die Wischtests am Fernseher aber habe ich beibehalten und möchte sie Euch einmal kurz beschreiben: Ihr nehmt ein Stück Clopapier , feuchtet es schwach an, faltet es mehrmals bis Ihr ein ca 1-2 Quadratzentimeter großes Stück habt.
Mit diesem Stück reibt Ihr Euren Fernsehapparat (Röhrengerät!) vorne die Bildröhre ab und beobachtet sicher einen grau-schwarzen Belag! (Aber nicht vorher abstauben!)
Diese graue Fläche bringt Ihr möglichst nah an ein Geiger-zählrohr (möglichst mit Glimmer-Fenster oder Glaswand also Beta-empfindlichkeit) oder auf die Folie einer Ionisationskammer oder (vornehm) Kontaminationsmeßgerät und beobachtet einen deutlichen Ausschlag des Meßzeigers bzw. kräftiges "Knattern".
Dieses kommt von den Tochterzerfallsprodukten des RADONs , das Ihr sicher auch kräftig habt. Bei mir zeigt das Meßgerät immer noch Werte von (ungeeicht) ca 1mrem/h an.
Im Boden befindet sich relativ viel Uran238 dieses hat eine Halbwertszeit von 0,45 Milliarden Jahren und zerfällt über Thorium234 (HWZ24,1Tage)Proactinium234 (HWZ1,14 Minuten) Uran234(HWZ 267tausend Jahren)Thorium230 (HWZ 80 000Jahre)
Radium226 (HWZ 1590 Jahre) zu Radon222 , einem Edelgas , das chemisch träge und sehr beweglich versucht sich aus dem Boden heraus zu bewegen , z.B. indem es sich in Grundwasser löst und aus Quellen herauskommt ,oder indem es in Spalten im Gebirge oder in Hohlräumen von Erde herumdiffundiert bis es an der Oberfläche herauskommt . Dabei hat das Radon222 eine HWZ von fast 4 Tagen, dann muß es heraussein, sonst zerfällt es weiter zu Schwermetallen (Polonium,Blei,Wismut,Thallium,... bis es endlich zum stabilen Blei 206 wird.
In der Bodenluft (Loch bohren und mit Pumpe Luft aus dem Boden absaugen) haben wir so hohe Radonkonzentrationen (10000 bis über 500000 Bq /Kubikmeter Bodenluft) daß dort Meßgeräte deutlich ansprechen. In der Luft über dem Boden liegen dagegen die Meßwerte der Alphaaktivität von Radon 222 nur bei ca 10-100 Bq/m hoch3.Höhere Werte findet man im Keller....Es sei den Ihr meßt in Thüringen,Menterschwand...
Ihr braucht aber gar kein Alphastrahlengerät , sondern Ihr sammelt die Zerfallsprodukte von Radon222 auf Eurer Bildröhre (diese sind Beta-und leichte
Gammastrahler) und die könnt Ihr, da Ihr sie von ca 2000 cm hoch2 (Fernsehfläche) auf ca 1 cm hoch2 "angereichert" habt leicht nachweisen.
Probiert es einmal.
Dann wird Euch auch klar , warum das Radon für über 60% der jährlichen Strahlenbelastung der Deutschen verantwortlich ist.
Gruß Otto.


Antworten: