Re: Indische Palmbibliotheken

Geschrieben von Hotzenwälder am 02. März 2006 18:21:

Als Antwort auf: Re: Indische Palmbibliotheken geschrieben von BBouvier am 01. März 2006 23:10:33:

Hallo, BB !!

Vor einiger Zeit verlinkte ich im Proph-Forum meinen Bericht, der
wegen Serverumzug leider z.Zt offline ist.
Für alle, die ihn noch nicht kennen, hier :

Alles begann für mich damit, daß ich vor etwa 5 Jahren bei einem Freund
ein Buch zu lesen bekam. Darin war eine schier unglaubliche Geschichte
von einem Europäer, der in Bangalore in eine Bibliothek eingeladen wurde.
Dort suchte man eine Weile, und teilte ihm dann mit, man habe hier auf
mehreren uralten Palmblättern seinen kompletten Lebenslauf, Vergangen-
heit und Zukunft, von der Geburt bis zum Tod sowie alle wichtigen Ereignisse
und Daten die in seinem Leben eine Rolle spielen würden.
Diese Aufzeichnungen habe vor etwa 5000 Jahren ein erleuchteter Heiliger
angefertigt, um Menschen, welche irgendwann in der Zukunft geboren werden,
bei der Bewältigung ihres Lebens behilflich zu sein.
Sodann wurde ihm sein eigener Name, die seiner Eltern und Kinder, sowie
alle wichtigen Stationen und Daten der Vergangenheit völlig richtig vorgelesen.
Ebenso wurden ihm seine vorraussichtliche Zukunft einschließlich Zeitpunkt
und Umstände seines eigenen Todes genannt.

Wir diskutierten über die Geschichte, ich begann zu recherchieren und reiste
schließlich bisher 2x nach Indien, um mir selbst ein Bild machen zu können.
Ich hatte schon einige Vorhersagesysteme ausprobiert, z.B. Tarot, Horoskope,
Pendeln, Handlesen aber bisher nichts gefunden womit ich im Endeffekt wirklich
wichtige und richtige Informationen über meine Zukunft erhalten konnte.
Ich war jedoch sehr neugierig, ob es - oder nicht - irgendetwas gibt, was man
auch tatsächlich praktisch anwenden und sinnvoll nutzen kann, um vielleicht
ein paar negativen Ereignissen im Leben aus dem Weg zu gehen, oder wenig-
stens sogut darauf vorbereitet zu sein, daß man sie bestmöglichst meistert.

Ein anderer Freund erzählte mir von einer Folge der Serie "phantastische
Phänomene", die vor einiger Zeit im Sat1 gelaufen sei, wo anscheinend ein
Reporterteam in Indien in einer anderen Bibliothek an einem anderen Ort
ewas ganz ähnliches dokumentiert haben soll, und daß es bei einem Test
auch wirklich funktioniert habe. Angeblich würde das bei fast jedem klappen,
der irgendwann in einer der insgesamt 12 Bibliotheken nachfrage, ob er sein
Schicksal erfahren kann.

Ich reiste also nach Indien, suchte und fand schließlich auch insgesamt 3
Bibliotheken, - ............und noch so unendlich viel mehr. Indien ist für mich
trotz aller Armut dort das schönste und interesanteste Land geworden, das
ich bisher finden konnte. Selbst das wundervolle Ägypten verblasst für mich
neben Indien, dem Land der unendlichen Möglichkeiten.

Mit über einer Milliarde Einwohner die größte und vielleicht am besten
funktionierende Demokratie der Erde, eine bunte Vielfalt der unterschied-
lichsten Volksgruppen und Religionen, die immernoch über 200 verschiedene
Sprachen sprechen, welche wiederum in zahllose Dialekte unterteilt sind.
Die Kühe und Hunde sind frei und Teil der Gesellschaft.
Ca. 60% der Inder sind mehr oder weniger strenge Vegetarier, mit einer
vorzüglichen Küche in einer Vielfalt, die ihresgleichen wohl weltweit sucht.
Unser heutiges Zahlensytem haben wir aus Indien importiert, einschließlich
des Binärsystems, welches Computer überhaupt erst möglich macht.
Die indische Ayurveda-Medizin wurde mittlerweile in globale Projekte
zur Verbesserung der Weltgesundheit integriert, mit großem Erfolg.
Nun aber zur Sache....
Also nach allem, was ich bisher herausfinden konnte, scheint mir die Theorie
von Tigo Zeyen, die in ihrem Buch "das Palmblattorakel" schreibt, die ganze
Geschichte begründe sich im Endeffekt auf ausgefeilte Astrologie, am ehesten
wahrscheinlich zu sein. Dies insbesondere deshalb, weil mir in Kanchipuram
quasi so ganz nebenbei ein indisches Horoskop erstellt wurde.
Die Lesung in Kanchipuram läuft im Prinzip gleich ab wie es auch von anderen
Bibliotheken in Colombo (Sri Lanka) und Vatisvarankoil (Indien) berichtet
wird. D.h. anhand von einem Frage und Antwortspiel werden die richtigen
Palmblätter gefunden, dazu wird immer wieder vorgelesen was dort angeblich steht, falsche Aussagen werden ausgesondert bis irgenwann das richtige Blatt
gefunden ist, auf dem dann alles stimmt. Denn aufgrund meines Daumenabdrucks,
des Anfangsbuchstabens meines Vornahmens und dem Tagesdatum hatten die
Inder 2 Bündel mit möglicherweise passenden Aussagen herausgesucht.
Z.B. wurde also gelesen : Du arbeitest in einem technischen Beruf ? Ja, richtig.
Dein Vater besitzt Land und Haus ? Ja. Du hast 2 Brüder ? nein. Neues Blatt.
Da stand dann z.B. : der Name deiner Mutter ist Marie ? nein. Neues Blatt.
Oder: Der Name deines Vaters beginnt mit einem L ? Ja. Du dast keine weiteren
Geschwister. Ja. Deine Mutter wurde mehrfach operiert. Ja. Du bist verheiratet
und hast 2 Kinder. Nein ! Neues Blatt.
Nun ist es natürlich so, daß der Palmleser auf diese Art mit der Zeit einiges an
Information sammeln kann, und irgendwann wird er dann auch in der Lage sein,
etwas zu sagen was kein "Nein" mehr enthält. Ich habe daher volles Verständnis,
daß manche Leute überzeugt sind, das Ganze sei nur ausgefuchster Betrug.
Trotzdem muß ich sagen, daß der Palmleser manches erstaunlich schnell fand,
z.B. mein Geburtsdatum. Er sagte irgendwann mal, du bist bist im Januar oder
Februar geboren. Nein. Du bist am 11. oder 12. geboren. Nein. Irgendwann
später, auf einem anderen Blatt: Du bist im April oder Mai geboren ? Ja
Nochmal 2 Blätter später: Du bist am 2. oder 3. Mai geboren. Ja, richtig!
Ich muß zugeben, daß ich überrascht war. Zuvor hatte er mal gesagt, dein
Vater arbeitet noch. Nein. Dein Vater macht was schäftliches privat. Jjaah.
Nun fragte der Palmleser, im Anschluß an das richtige Geburtsdatum, dein
Vater besitzt Land und Haus, und er macht irgdwas nebenher, er spielt
vielleicht Musik oder sowas. Ich war wirklich erstaunt, wie kann man sowas
auf Anhieb richtig erraten ? Der Name deiner Mutter ist Rosi oder so ähnlich,
und sie ist gerade krank. Ja. Der Leser nickte zufrieden, jetzt war er sich sicher,
das richtige Blatt in der Hand zu halten. Er nahm ein gelbes Heft zur Hand,
wie es jeder Besucher erhält, trug meinen Namen und das Geburtsdatum ein,
malte mein quadratisches indisches Horoskop und die Planeten in die ent-
sprechen Häuser. Er gab das Buch dem Schreiber, und las nun in Tamil
den gesamten Originaltext, der Schreiber schrieb in Tamil mit.
Dann nahm wieder der Palmleser das Heft, und sagte, er werde nun den
kompletten Text in Englisch übersetzen, dabei auf Kasette aufnehmen
und ich könne zwischenfragen, wenn etwas unklar sei.
Er sprach ein sehr schnelles Englisch und ich war froh um meinen indischen
Freund Raykumar, der immer wieder half wenn ich etwas nicht verstand.
Ich hatte ihn im Zug nach Madras kennengelernt, er kannte diese Bibliothek
und hatte mich auf meine Bitte hierhergeführt.

Nun möchte ich mir hier noch etwas Privatsphäre bewahren und daher nicht
die mir prophezeite Zukunft und die meiner Eltern hier wiedergeben. Nur so-
viel, wenn die Jungs mich nicht angeschmiert haben, werde ich es im Leben
noch zu mehr bringen, zwei Kinder zeugen und lange genug leben.
Überraschenderweise hat mir ein indischer Handleser auf der Expo 2000 in
Hannover - kostenlos - ziemlich genau dasselbe prophezeit.
Nach der Lesung wurde ich gefragt, welche der 16 Zusatzkapittel ich öffnen
will, ich entschied mich aus Zeitgründen nur für das 7. , in welchem genauere
Informationen über die Mutter dieser Kinder geschrieben stand.
Auch dieses Kapittel wurde zunächst in Tamil vorgelesen und dann in Englisch
auf Kasette aufgenommen. Insgesamt kostete mich der Spaß U$ 32.-

Zum Schluß möchte ich noch anmerken, daß der Palmleser arge Probleme
mit den Namen hatte. Ich selbst hatte ja bei der Anmeldung angegeben, daß
mein Vorname mit M beginnt, und so wurde gefragt, ob ich Martin oder so
ähnlich heisen würde. Ich sagte "nearly", und schließlich Markus, weil er
sonst nicht draufgekommen wäre. Bei meinen Eltern hatte ich irgendwann
bestätigt, daß der Name meines Vaters mit L und der meiner Mutter mit R
beginnt, und daß weitere Vokale in den Namen enthalten sind, sowie ein r
im Namen meines Vaters. Is your fathers name Lore´ or Lorar or anything
like this ? Nun, mein Vater heist Lothar, und das sagte ich dann auch, weil
ich die Herumraterei nicht länger ertragen konnte.
Es wurde aber ausdrücklich gesagt, diese Namen ständen wirklich auf den
Palmblättern, im tamilischen Text im Hefte wurden die Stellen angestrichen
und die Namen auf Deutsch darübergeschrieben. Man erklärte mir, es sei
nuneinmal sehr schweer, Namen von Tamil nach Englisch und Deutsch zu
übersetzen was ich sogar noch für einigermasen plausibel halte.
Abgesehen von den Namen wurde aber nicht genug gefragt, um sich alles
was richtig gesagt wurde aus meinen ja-nein Antworten zusammenzureimen.
Möglicherweise handelt es sich um irgendein spezielles Einkreisungsverfahren,
das aufgrund irgendwelcher Zusammenhängen zwischen den verschiedenen
Fakten funktioniert. Und für ein wirklich detailliertes Horoskop hätte man wohl
genauere Angaben über den Geburtsort und die Uhrzeit gebraucht.
Welche Rolle eigentlich der Daumenabdruck spielt, der übrigens mit einer Zahl
bewertet wird, entzieht sich meiner Kenntnis.

Bei meinen Palmlinks finden sich ähnliche Erfahrungen anderer Leute in den
Palmblattbibliotheken von Vatisvarankoil und Colombo, und die exakten
Geburtsdaten werden anscheinend in Vatisvarankoil verlangt.
In Colombo und Kanchipuram genügt der Daumenabdruck. Trotzdem arbeiten
diese 3 Bibliotheken insofern nach demselben Muster, daß es ein Grundreading
und 16 Zusatzkapittel gibt, nämlich 12 zu allen möglichen Lebensbereichen und
weitere 4 mit speziellen Dingen, wie z.B. medizinische Ratschläge.
In Bangalore und Madras wird mit anderen Systemen gearbeitet, so muß man in
Bangalore einen Fragebogen ausfüllen und in Madras Würfel über ein Mandela
werfen ?! Beide Bibliotheken haben keine festen Preise und nehmen nur Spenden.
Voranmeldungen von mindestens 6 Wochen sind zu empfehlen.
Ich selbst konnte in Bangalore leider keinen Termin bekommen und die Bibliothek
in Madras zunächst nicht finden. Daher unternahm ich einen Tagesausflug nach Kanchipuram, und wollte dann lieber nach Goa an den Strand als vielleicht noch
eine Woche nin Madras auf einen Termin zu warten. Vorher anmelden war nicht
möglich, weil ich seinerzeit nur verfälschte Daten zur Verfügung hatte.
Jedenfalls gibt es in Bangalore und Madras nur jeweils 2 Palmblätter und keine Unterteilung in Kapitel. Dafür aber noch Informationen über frühere Leben.
Auf der Expo fragte ich einen Ajurveda-Arzt, der dort Vorträge über die indische
Medizin abgehalten hat nach seiner Meinung über die Palmblattbibliotheken,
und er sagte daß er selbst in Hoschiarpur sehr zufrieden gewesen sei, über die
anderen Bibliotheken könne er nichts sagen, weil er selbst nicht dort zu Gast war.
Hoschiarpur arbeitet mit Horoskopzeichnungen, und zwar mittlerweile auf Papier
und neuerdings auch mit Computern, wie man hört. Desweiteren gab es auf der
Expo einen Handleser, der auch ein Computerprogramm hatte, welches indische
Horoskope erstellt. Die Quelle der Textbausteine kenne ich zwar nicht, aber es
wird ebenso in Perioden von mehreren Jahren unterteilt wie in den Bibliotheken.

Nun muß man wissen, daß sämtliche alten Hochkulturen Astrologie für wichtig
gehalten haben müssen, weil sie allesamt ihre Bauwerke nach den Gestirnen
ausgerichtet haben, sowohl die Ägypter wie die Inkas oder die alten Inder.
Wenn auch alle diese Kulturen zugrunde gegangen sind, haben sie doch vieles
geschaffen und hinterlassen, was uns beeindrucken muß und können also völlig
unfähig keinesfalls gewesen sein. Die Frage ist nun, inwieweit sich die Reste
dieses alten Wissens heute verstehen und sinvoll nutzen lasssen.

Hier nun die richtigen Adressen :

SRI AGATHIYAR
NADI JOTHIDA NILAYAM
D BALASUBRAMANIAM
NADI ASTROLOGER
189, PERIYAR NAGAR
KANCHIPURAM - 631 501
TAMIL NADU, INDIA
STD: 04112, Ph: 24283

GUNJUR SACHIDANANDA MURTHY
SRI SHUKA NADI INTERPRETER
"NADI GRUHA"
No.33, 5th MAIN ROAD
CHAMARAJPET
BANGALORE - 560 018 INDIA
PHONE 0091-080-6601971

R.V. RAMANI
18, ALAMALUPURAM
SELAIYUR POST
EAST TAMBARAM
CENNAI - 600 073 INDIA (Madras)
PHONE 0091 44229 0595
E-MAIL ramani.guruji@narbhavie.com
http://www.narbhavie.com (bei den anderem Links)
Diese Adresse ist ohne Gewähr, ich war selbst nicht dort !

mfG Hotzenwälder



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