TK 13. Februar

Geschrieben von Tarman am 12. Februar 2006 22:05:41:

Würzburg ist überall

Ich dachte, unsere seit 15 Jahren gesperrte Silligmüller-Brücke wäre eine besondere Leistung der Oberbürgermeisterei in Würzburg. Aber jetzt berichtet die BILD am Sonntag, daß jede siebte Spannbetonbrücke bei deutschen Autobahnen oder Bundesstraßen marode sei. Für Opfer des modernen Schulsystems: 15% aller Brücken brauchen eine Reparatur. Natürlich behauptet das Bundesverkehrsministerium, daß die BamS da etwas falsch verstanden hätte. Aber selbst wenn es nur jede zwanzigste Brücke (5%) betrifft - es ist eine Sauerei!

In einem vernünftigen Staat würde der Schuldige, ein gewisser Manfred Stolpe, dafür zumindest seine Ministerpension verlieren. IM Sekretär, wie er auch genannt wurde, war bereits ein Politrentner, als ihn Schröder reaktivierte, um als Bundesminister weiteren Schaden anzurichten. Während Stolpes Portemonnaie (für Geschädigte der Rechtschreibreform: Geldbeutel) jetzt besser gefüllt wurde, leerte schon sein erster Beschluß die Bundeskasse. Er schaffte die Straßenbenutzungsgebühr für Lkw ab und erleichterte den Staat so um viele Millionen, weil sich das Mautsystem immer wieder verzögerte. Inzwischen läuft es, trotz Stolpe.

Ein Minister, der die oberste Dienstaufsicht über das Bundesfernstraßennetz führen sollte und dieses nach dem Modell der DDR verfallen läßt, ist nicht weniger unfähig als ein Oberbürgermeister von Würzburg, der (bzw. die) ebenfalls marode Brücken sammelt. Dummheit tut nicht weh, das hat der liebe Gott so eingerichtet. Aber Unfähigkeit im Amt sollte weh tun, und zwar dort, wo es die Herrschaften wirklich trifft, nämlich am eigenen Bankkonto. Oh, das geht, das ist ein uralter demokratischer Brauch. In der römischen Republik wurden Beamte, die sich in den Provinzen unrechtmäßig bereichert hatten, routinemäßig vor Gericht gestellt, um ihnen das Diebesgut wieder abzunehmen.

Das können wir doch ganz leicht übernehmen? Jeder Kanzler, jeder Minister, jeder Oberbürgermeister bekommt ein Verfahren wegen Unfähigkeit im Amt an den Hals, sobald er aus dem Amt ausscheidet. Fähige Leute haben nichts zu fürchten, aber jene, die uns derzeit regieren, müssen um ihre Pensionen zittern. Stolpes Nachfolger, wieder ein SPDler aus dem Osten, kann jetzt beweisen, ob er wirklich ein Tiefensee ist oder besser Flachpfütze heißen sollte. Immerhin, in einem Punkt können wir ihm nichts vorwerfen: schlechter als Stolpe kann er gar nicht sein.

Die Bosse von Elektrolux bieten jetzt an, das AEG-Werk in Nürnberg ein Jahr früher zu schließen. Mit einer solchen Nachricht habe ich gerechnet, seit sich Stoiber da eingemischt hatte. Einen Franz Josef Strauß hätte man in Schweden ernst genommen, einen Edmund Stoiber nimmt man nicht einmal mehr in Berlin für voll. Den Schaden haben die Arbeiter, also die kleinen Leute.

Eine fähige Regierung würde Firmen, die deutsche Arbeitsplätze ins Ausland verlegen, mit Einfuhrzöllen die Suppe versalzen. Und wenn die EU dagegen protestiert, haut man eben mal mit der Handtasche auf den Tisch und blockiert sämtliche EU-Gremien. Das konnten andere auch, wieso benimmt sich Deutschland so schwanzlos? Gegen ihre eigenen Leute kann Frau Merkel schließlich knallhart und eiskalt loslegen, noch schlimmer als Ellbogenartist Joschka.

Aber wir haben leider keine fähige Regierung, also bleibt uns nichts anderes übrig, als den Herren aus Schweden selbst die Zähne zu zeigen. Wer braucht schon Produkte von AEG? Insbesondere, wenn sie aus Polen kommen? Wenn diese Heuschrecken meinen, sie können mit uns alles machen, sollten wir ihnen zeigen, daß es SO nicht geht. Was Ihr in Polen produziert, könnt Ihr dort gerne verkaufen. In anderen europäischen Ländern funktioniert das, da ziehen die Heuschrecken regelmäßig den Kürzeren. Aber in Deutschland sind vermutlich nicht nur die Politiker schwanzlos...


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