TK 29. Januar 2006

Geschrieben von Tarman am 28. Januar 2006 23:37:04:

Den Welt-Holocaust-Tag haben wir glücklich hinter uns gebracht. Die Palästinenser haben ihn auf ihre eigene Art gefeiert, nämlich mit einem Regierungswechsel. Und schon schreit die ganze Welt: "Wir wollen nicht mit euch spielen!" Die Israelis fordern die Entwaffnung der Hamas, tunlichst die Selbst-Entwaffnung. Nur so könne der Frieden in und um Israel gewährleistet werden. Womöglich haben sie damit recht. Wenn Israel als ständige Bedrohung der Palästinenser sich ebenfalls entwaffnet, würde das durchaus funktionieren.

Nach einer Umfrage können 50% der deutschen Jugendlichen mit dem Begriff "Holocaust" nichts anfangen. Ja, sicher. Läuft ja nur tagtäglich im Fernsehen. Aber laut einer anderen Umfrage ist ja auch Frau Merkel die beliebteste Politikerin Deutschlands.

Nachdem wir in Deutschland so ziemlich jeder Gruppierung, die irgendwie der Ansicht ist, durch den National-Sozialismus geschädigt worden zu sein, ein pompöses Mahnmal gebaut haben, könnten wir mal eine Gedenkstätte für die nicht ganz so politisch korrekten Opfer einrichten. Also für die Ermordeten des alliierten Bombenterrors, für die 20 Millionen Vertriebenen der ethnischen Säuberungen in den ehemaligen deutschen Ostgebieten oder die 3 Millionen Hungeropfer der alliierten Besatzung Deutschlands. Es braucht ja nicht in Berlin zu sein, so teuere Grundstücke können wir uns nur für nichtdeutsche Opfer leisten. Aber auf irgendeiner abgewickelten Industriebrache der Ex-DDR wäre doch Platz dafür? Wir treiben auch keine befreundeten Staatschefs durch die Anlage, die bauen wir wirklich nur wider das Vergessen. Oder, wie unser es unser jetziger Bundespräsident ausdrücken würde, um Geschichte wach zu halten.


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