TK 27. Januar 2006

Geschrieben von Tarman am 26. Januar 2006 23:13:10:

"Nur wenn es uns gelingt, Geschichte wach zu halten, gelingt es uns auch, dem heutigen Antisemitismus etwas entgegenzusetzen." Das stammt von Bundespräsident Köhler, als Kommentar zum Welt-Auschwitz-Tag. Diesen gibt es seit neuestem, 61 Jahre nachdem das deutsche Konzentrationslager vom neuen sowjetischen Management übernommen wurde. Die haben es danach länger genutzt als die deutschen Erbauer, aber das gehört offensichtlich nicht zu jener Art Geschichte, die er Bundespräsident wach halte möchte. Es gehört auch nicht zu dieser Geschichte, daß zahlreiche KZ-Häftlinge lieber mit ihren deutschen Mördern geflohen sind, anstatt sich in die liebevollen Hände der sowjetischen Befreier zu begeben.

Die Absicht des Bundespräsidenten wäre besser so ausgedrückt gewesen: "Wenn es uns nicht gelingt, die deutsche Geschichte auf sechs Jahres zusammenzudrängen, gelingt es uns nicht, den Antisemitismus auch ins letzte Bewußtsein einzupflanzen." Die deutsche Geschichte auf Auschwitz reduzieren zu wollen, gleicht dem Versuch, die jüdische Kultur auf Paolo Pinkel zu reduzieren.

Aber schauen wir doch einmal in die Geschichte. Seit den Kreuzzügen war es in Palästina recht ruhig gewesen, jedenfalls viel ruhiger als in Europa, wo man sich ständig wegen irgendwelcher Nichtigkeiten die Köpfe einschlug. Erst als die Briten im Rahmen des ersten Weltkrieges die Araber gegen die Türken aufhetzten, ging es dort los. Zumal die Araber sich sehr darüber freuten, daß ihre britischen Freunde als Dank für geleistete Waffenhilfe das Land für sich beanspruchten. Noch mehr freuten sie sich über die zionistische Besiedelung unter britischem Mandat.

Die zugewanderten Zionisten begannen schließlich, mittels Bombenterror die Briten wegzumobben. Nach deren Abzug und der Gründung des Staates Israel wurde aus Palästina der schlimmste Unruheherd der letzten 60 Jahre. Im nahen Osten kracht es seitdem ununterbrochen. Ein Krieg jagt den anderen und der von Juden begonnene Bombenterror ist auf die Israelis zurückgefallen.

Im einst kriegsgeschüttelten Europa herrscht seitdem Frieden. Wir haben unsere Mauer abgerissen, die Israelis bauen eine auf. Natürlich kosten ständige Kriege Geld. Aber warum muß dieses Geld immer aus Deutschland stammen? Jeder Euro, der in dieses Land fließt, verlängert dort die Gewalt. Ohne die Mittel, Krieg zu führen, ist man gezwungen, sich zusammenzuraufen. Es sind Semiten, die sich dort unten bekämpfen, Juden ebenso wie Araber. Waffen und Geld in dieses Land zu schicken, ist deshalb praktizierter Antisemitimus.


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