Monarchie versus Demokratie

Geschrieben von BBouvier am 19. Januar 2006 20:45:00:

Als Antwort auf: Warum ich Monarchist geworden bin geschrieben von Tarman am 17. Januar 2006 23:29:32:

>Noch vor fünf Jahren habe ich anders gedacht. Aber inzwischen...
>Die parlamentarische Demokratie deutscher Prägung hat sich nicht bewährt. Aber womöglich bin ich auch nur ein alter Esel, der sich nach einem neuen Sattel sehnt...
>Nachdenklich
>Michael<<<<<<<<<<<


So sehr auch verständlich und nachvollziehbar,
dass ganz persönliche Vorlieben jeweils den Begriff „Monarchie“ oder „Demokratie“ adeln,
so verhält es sich doch wohl so,
dass eine jede dieser beiden Regierungsformen
ganz originär jeweils in „ihrer“ Zeit
rechtens beheimatet ist.

„Monarchie“ gehört zur Kultur,
und „Demokratie“ gehört zur Zivilisation.

Irrig wäre, anzunehmen, ein König hätte tun und lassen können,
wie und was ihm beliebte.
Da waren die Fürsten.
Da waren die Stände.
Da gab es Freie Bauern.
Und von denen war er durchaus ebenfalls abhängig.
Und da gab es noch etwas, das einschränkend wirkte:
Nämlich seine empfundene Verantwortung vor Gott.

In einer „Kultur“ ist das Leben prall gefüllt mit Menschen,
die „sind“.
Es handelt sich um bunte Originale,
vor unbändiger Kraft strotzend, die sich kühn
auf den Strassen und Märkten tummeln,
den Fährnissen des Daseins und Gottes Willen anheim gegeben.
Und sie sind viel „freier“, als wir uns das überhaupt noch
vorzustellen, in der Lage sind.
Da gibt es Götz von Berlichingen,
da gibt es den Schmied von Kochel,
da gibt es Michel Kohlhaas.
Die Menschen damals wären über Sachen wie
„Dosenpfand“ oder „Anschnallpflicht“ nur deswegen
nicht sogleich in schallendes Gelächter ausgebrochen,
weil eine derartig kleinliche Einengung ihres persönlichen Seins
noch völlig außerhalb ihres Weltbildes lag.

Bei der Demokratie handelt es sich um die Leiche des Königtums.

„Unten“ hat die Throne erobert und zelebriert pompös
die alten Riten, die jedoch mangels sakraler Weihe
und metaphysischen Hintergrundes nunmehr sinnentleert.
Fordert für sich Respekt und Gehorsam,
fordert Abgaben zwecks persönlichen Wohlergehens
und ist selbst verfallen dem „Geld“.

Geld + Technik = Zivilisation.

Die Menschen in ihr finden ihren Rang
entsprechend der Größe des bei Lebensende hinterlassenen Müllhaufens,
den sie imstande gewesen waren, öffentlich(!)
durchzuwursten.
Im übrigen sind sie austauschbare Nullen,
Abhängige des „Systems“,
behaust in sich gleichenden Schachteln, gut genährt, vollversichert,
lebend nach der Stechuhr, und im Urlaub in Rimini
(Liegestuhl Nr. 317, 15. Reihe)
angewiesen auf Animateure, die ihnen sagen,
nun seis an der Zeit für
das Ringelhüpfen mit Anfassen um 11:30 Uhr.
Sonst blieben sie nämlich passiv liegen.
Wie gewohnt, auf Anweisungen, Verordnungen und Vorschriften wartend.
Die, der Demokratie.
In einer Kultur „ist“ Jemand Arzt, Offizier,
Pfarrer, Handwerker, „ist“ Künstler.
Und nur diese Berufung füllt sein Dasein aus.
Und zwar stimmig und auch völlig.
In einer Zivilisation sucht man sich die bestbezahlte Beschäftigung.
Teils ganz unabhängig von Können und Neigung.
Von "Berufung" ganz zu schweigen.

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Wovon die Seherkünden, das ist kein König.

Der gehört nämlich zur Kultur.
Das Rad der Geschichte wird sich nicht zurückdrehen.
Es handelt sich um einen Imperator.
Um den „Augustus“.

BB




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