Tsunami / Flutwelle
Geschrieben von Tarman am 16. Januar 2006 00:23:54:
Als Antwort auf: Re: lesenswerter link! geschrieben von BBouvier am 15. Januar 2006 23:41:35:
Hallo BB,
die 500m hohe Welle, welche die amerikanischen Ostküsten überspült, ist nur ein Wunschtraum. Die Rechnung ist relativ einfach.
Stellen wir uns die Welle mal auf glatter See vor, als Rechteckwelle. 1m Durchmesser, 1000m hoch, angeordnet auf einem Kreis mit Radius 1 km. Das heißt, wir haben 6.283m Kreislinie x 1m Dicke x 1.000m Höhe = 6.283.000 m³ in dieser Welle.
Verdoppeln wir den Durchmesser, haben wir eine Kreislinie von 12.556m Länge, also die doppelte Länge - und folglich die halbe Wellenhöhe.
Hat der Kreis einen Durchmesser von 3.000 km, also einmal über den Atlantik, sinkt die Welle auf 1/3.000, also auf 33cm.
Jetzt zu einer realen Flutwelle: auf offener See wird die nicht bemerkt, weil sie kaum einen Meter hoch ist - und eine Wellenlänge von Kilometern hat. Sie bewegt sich mit 500 - 800 km/h über den Ozean.
Was also VOR New York ankommt, ist nur ein paar cm hoch. Dann aber staut sich das an der abflachenden Küste auf - aber bestimmt nicht auf 500m Wellenhöhe, sondern eher auf die veranschlagten 25m. Die knallen aber trotzdem ganz übel rein und reißen so einigen Wolkenkratzern die unteren Stockwerke weg.
Bei Deinen Sintflut-Impakten war die Ausgangswelle weitaus höher, da bei dem Einschlag mehr Material herunterkam - und das mit bedeutend höherer Geschwindigkeit. Der auslösende Erdrutsch wird bestenfalls ein paar hundert km/h aufbringen, während ein Himmelskörper mit 30 km/sec einschlägt (oder nocht schneller).
Viele Grüße
Tarman