in den betrachteten Kriterien kein Unterschied zu Rom -Geburtenrate im alten Rom
Geschrieben von Georg am 29. Dezember 2005 19:59:13:
Als Antwort auf: Re: Das genau ist der Nerv der Sache geschrieben von Alceste am 29. Dezember 2005 15:51:24:
Hallo beisammen,
Meiner Meinung nach existiert in den betrachteten Kriterien keinerlei Unterschied zum alten Rom.
Einerseits Kultur, Technik,- und Wirtschaftsimperialismus gepaart mit ökonomischer Ausbeutung.
Auch damals übernahmen unterworfene Völker Erfindungen, Sprache, Schrift, Sitten, Kleidung, etc... von den Römern.
Auch heute stammen viele Erfindungen
z. B. Jeans, Reißverschluss, Klimaanlage, Cola, Computer in seiner Massenrealisation etc,... aus den USA.Das hat - damals wie heute - alle beherrschten Völker irreversibel verändert.
Auch das römische Bürgerrecht war bekanntlich seiner Weiterentwicklung supra-etnisch angelegt.
Aber trotzdem haben am Ende die Völker überlebt und nicht Rom.
Auch damals war der Widerstand gegen den Imperialismus in verschiedenen Regionen verschieden stark.
z. B. im Baskenland viel stärker als wie in Gallien.
Aber das heißt nicht, dass es heute keinen Widerstand
oder keine Abneigung gegen die beherrschende Macht gäbe.
Dieser Widerstand wird von den systemkonformen Massenmedien natürlich nicht gebracht (bzw. etwa im Fall des jetztigen Frankreichs recht kritisch kommentiert - z. B. ein künstlicher Eingriff in die natürliche Entwicklung der Sprache, habe noch nie funktioniert...etc), weshalb viele Menschen, wie etwa auch hier Taurec, den Eindruck gewinnen, dass dem diesmal nicht so sei.
Im Gegenteil, dann, wenn es ökonomisch immer enger wird für das Imperium kann die Abneigung über Nacht explodieren - wie jetzt gegen die USA - weil die Beherrschten die Last des Zusammenhaltens des Imperiums nicht mehr tragen wollen oder können.
Da kann dann der dadurch bedingte Schaden für andere beherrschte Völker den gebrachten Fortschritt schnell überragen.Im Zentrum des Imperiums sitzt immer ein "Gebilde" das mehr konsumiert denn selbst produziert. Da wird die Expansion zum kapitalisitsch notwendigen Unternehmen. Die Grenze hat ein Imperium erreicht, wenn das Unterwerfen eines neuen Volkes militärisch mehr kostet als es wirtschaftlich "einbringt".
z. B. Kaiser Claudius schlägt mit bereits recht großer Mühe Aufstände in Britannien nieder, ohne einen wirtschaftlichen Netto-Nutzen zu ziehen.
Bereits etliche Jahrzehnte zuvor gibt Rom das tief bewaldete Germanien wieder auf.
Übrigens, auch Rom ist es nicht gelungen die arabische Halbinsel dauerhaft unter Kontrolle zu bringen.
Der Guerillakrieg in der Wüste war letztlich für auch für Rom zu verlustreich -
genau wie jetzt womöglich bei den USA.Auch die USA dürften den Punkt, wo sich eine weitere Expansion kapitalistisch nicht mehr rechnet bereits längst überschritten haben.
Da heißt es Gutes übernehmen, aber ansonsten auch kritisch bleiben.
Ob und in welcher Form die Völker diesmal überleben wird man sehen.
Laut Gustav Ruhland soll in der Spätantike die italische Urbevölkerung Italiens fast ausgestorben sein (Krise von Landwirtschaft, Handwerk etc. in der Spätantike haben sich verherrend auf die Geburtenrate ausgewirkt,
die "kleinen Leute" wurden damals gezwungen die unrentablen Betriebe trotzdem weiterzuführen und dürften ihren Ort nicht verlassen).Die sozialisitsche (= staatskapitalistische) Planwirtschaft des Diokletian, bzw. viel früher schon die Dreikindprämie haben die Misere nicht verhindern können.
Mal sehen, wie das jetzt ausgeht.
Aber der Untergang der USA dürfte sich nicht über Jahrhunderte hinziehen.
mfGGeorg