Re: Kalter Krieg kommt

Geschrieben von BBouvier am 28. Dezember 2005 16:03:25:

Als Antwort auf: Re: Kalter Krieg kommt geschrieben von BBouvier am 28. Dezember 2005 14:48:25:

>>Ob nun 2006 oder 2007 sei dahingestellt - aber ein neuer Kalter Krieg steht wohl unmittelbar bevor.
>>Wenn ich mich recht erinnere, so hieß es vor ein paar Jahren, Russland habe nur noch wenige Jahre Zeit, seine marode Industrie zu modernisieren, sonst breche sie zusammen. Mit anderen Worten: Russland muss attracktiv für ausländisches Kapital werden. Da aber spielt Putin nicht mit.
>>Soweit ich bisher verfolgen konnte, wird Putins Wirtschaftspolitik im Westen als desaströs eingeschätzt. Putin scheint eine Westorientierung aufgegeben zu habe. Den Regeln der Globalisierung nach wäre das aber der Untergang Russlands.
>>Was folgt daraus? Putin betrachtet die Globalisierung als Instrument zur Vernichtung Russlands - und will Krieg, solange Russland noch das Potential dazu hat.
>>Meiner Meinung nach sind Putins Aktionen nicht irrationale Auswüchse eines undurchsichtigen Slaven, sondern die Taten von jemand, der glaubt von Feinden umgeben und vom Untergang bedroht zu sein, einschließlich des staatlichen Zerfalls im Rahmen eines Krieges.
>>P.S.
>>Werde mal etwas Material zur russischen Ol- und Gas-Wirtschaft sammeln. Ich meine in letzter Zeit gelesen zu haben, dass auch die russische Ölförderung den Peak überschritten hat und zudem Raubbau betrieben wurde, also Fördermethoden bevorzugt wurden, die zu schnell zu viel Öl fördern, so dass sich die insgesamt langfristig förderbare Menge (Reserven) reduziert.
>
>Hallo, Berndt!
>"Putin betrachtet die Globalisierung
>als Instrument zur Vernichtung Russlands -
>und will Krieg, solange Russland noch das Potential dazu hat."
>Den ersten Teil Deiner Überlegung (=> obiger Satz)
>hielte ich für stimmig.
>Die USA scheinen mit wirtschaftlichen Hebeln
>einen "kalten Krieg" gegen Russland führen.
>Der zweite Teil ist jedoch nicht logische Folge
>des Ersten.
>Sondern eine Unterstellung.
>Russland befindet sich m.E. in einer "loose-loose" Situation:
>Wartet es ab, fällt es immer weiter zurück und wird
>letzendlich geschluckt, wird ein weiterer Vasall der USA.
>Führt es Krieg (und das wäre ein Krieg gegen den Rest der Welt!),
>dann wäre das ein völlig irrationaler Schritt,
>denn dieser Krieg ist doch nicht zu gewinnen.
>Und, - wenn mir das klar ist, dann dürfte das auch Putin
>nicht verborgen sein.
>Ich betrachte den gesehenen "russischen Feldzug" in Europa
>(der ja nach 10 Wochen ganz kläglich am Rhein scheitert,
>und was doch ABZUSEHEN! ist) als reine Verzweiflungstat.
>Siehe Japan 1941.
>Und, wie dort, keine geplante.
>Gruss,
>BB


P.S.:

Aus der Tatsache der Bilder des russischen Feldzuges in Europa
zu folgern, die Russen "hätten wohl was gegen uns",
halte ich für eine naheliegende, jedoch durchaus laienhafte
Vermutung Kurzdenker.
Im Ersten WK haben die Briten beispielsweise das neutrale Griechenland überfallen, im Zweiten die USA Island etc, etc...
Ein Konflikt USA-Russland muss nämlich ganz unweigerlich (!)
(auch ohne jegliche politischen Differenzen Europas mit Russland)
diese Region in den Krieg mit einbeziehen
und es zum Schlachtfeld werden lassen.
Dabei handelt es sich um eine schlichte Angelegenheit der Geographie nur.
Um so unverständlicher mutet deswegen die stattgefunden habende
Totalabrüstung der europäischen Streitkräfte bis hin zur Wehrlosigkeit an.
Hier ist geradezu ein derart saugendes Vakuum an Wehrlosigkeit
installiert worden, dass,
- kennte man nicht die Tagestörichtkeit der verantwortlichen Politiker -
geradezu an vorsätzlichen Verrat zu denken wäre.

BB




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