TK 28. Dezember 2005
Geschrieben von Tarman am 27. Dezember 2005 23:36:21:
Die Koalition hat gut begonnen, sagte Franz Müntefering, einer der Architekten dieser Koalition - und als Vizekanzler auch noch einer ihrer Profiteuere. Natürlich hat er Recht, denn ihm geht es besser als zuvor. Obwohl... jetzt hat er zehnmal mehr Arbeitslose am Hals als zuvor SPD-Mitglieder. Aber Arbeitslose sind fügsamer, sie sind es gewohnt, herumgestoßen zu werden, und sie haben keine "Landesfürsten", die überall hineinreden wollen. Da zählen auch fünf Millionen nicht.
Susanne Osthoff möchte in den Irak zurück. Ich käme mir irgendwie blöd vor, wenn ich an einer Menschenkette teilgenommen oder wenn ich für ihre Freilassung unterschrieben hätte. Gut, sie ist ein freier Mensch und sie darf tun, was immer sie will. Aber sollte sie noch einmal entführt werden, laßt uns bitte in Ruhe. Sie ist da, wo sie sein wollte, also laßt sie dort. Allah sei mit ihr, aber nicht die deutsche Regierung oder gar das Geld des deutschen Steuerzahlers.
Laut einer neuen Studie sollen die Hartz-Reformen ihr Ziel verfehlt haben. Außer den Ich-AGs, aber die sollen nächstes Jahr abgeschafft werden. Tja, da stellt sich die Schuldfrage. Ob es daran gelegen hat, daß jene Reformen vom obersten Vergnügungswart des VW-Konzerns entworfen wurden? Oder haben die Politiker, die nicht auf VW-Kosten ins Bordell gehen durften, die Vorschläge aus lauter Neid verwässert? Jedenfalls sind die privaten Vermittler teuerer als die des ehemaligen Arbeitsamtes und letztere bringen nichts mehr, weil sie mit Hartz-Bürokratie derart zugeschüttet worden sind, daß sie zu nichts anderem mehr kommen.
Ein Herr Edison hat das Wort von dem einen Prozent Inspiration und den 99 Prozent Transpiration geprägt. An diese Vorgabe hält sich die deutsche Politik streng. Ein Prozent Inspiration holt sie von außen, die 99 Prozent Transpiration überlassen sie den niederen Beamten. Dafür hätten sie zu gerne 100 Prozent der Ehre und des Ruhmes, aber nur dann, wenn es Erfolg haben sollte. Im Falle des Versagens waren es immer nur die anderen. Die hatten entweder zu wenig Inspiration oder wagten es, nicht genug Transpiration aufzubringen.
Ja, so ist sie nun mal, unsere geliebte Führung. Geliebt? Sicher! Auch Nordkoreas Kim Jong Il ist schließlich ein geliebter Führer. Und der kleine schwarze Hund im Weißen Haus liebt sein Herrchen George W. Bush heiß und innig. Wenn man intensiv genug sucht, findet man auch für unsere Politiker jemanden - oder etwas. Leider nicht mich. Wenn Leute, die Ideen von außen zukaufen müssen, dieses Geld für schlechte Ideen verpulvern, ist das für mich wirklich kein Grund, solche Leute zu lieben.