Re: Prophezeiungen - Szenarien - Ängste
Geschrieben von Tahca Ushte am 19. Dezember 2005 18:38:01:
Als Antwort auf: Ich hab ein paar Fragen zu deinen Szenarien geschrieben von leuchtstar am 19. Dezember 2005 16:47:10:
Ich versuche es noch einmal. Mal gucken, ich gehe jetzt mal anders heran.
>Wann wird sowas den passieren?Morgen oder in 10 Jahren, oder in 50 Jahren, oder in ...
Der Hepidanus sah“ was vor fast 1.000 Jahren. Hätten sich die Menschen schon zu dem Zeitpunkt verrückt machen sollen?
Der Lothringer hatte erstaunliche Treffer bis 45, danach tote Hose (außer die „Interpretationen“ der Wiedervereinigung, sowie die neue Konstellation: Deutschland mit Türkei und Polen gegen Russland). Vielleicht treffen die offenen Punkte noch ein, aber wann... das weiß niemand. Die Jahreszahlen nach 45 sind jedenfalls Asche, entweder weil Rill nicht richtig zuhörte, oder weil sich die Verhältnisse geändert haben. Wer weiß das schon. Die erstaunlichen Treffer bis 45 lassen fast die Vermutung aufkommen, dass die Feldpostbriefe zu dem Zeitpunkt erst geschrieben wurden, auch wenn Professor Bender diese analysiert hat.
Irlmaier sah die Ereignisse immer dichter kommen, dachte dass sie bereits 1950 eintreffen werden. Fehlanzeige. Als man ihn darauf, ansprach sagte er sinngemäß: das kommt ganz bestimmt, ich sehe es immer deutlicher. Auch hier warten die Prophezeiungsgläubigen seit 46 Jahren. Ich habe das Buch von Markus Varena (Künstlername) von 1959 (wenn ich nicht irre). Da spricht man von Irlmaier noch in der Gegenwartsform. Der WKIII wurde in dem Buch bereits 1962 erwartet und lag mit der Kubakrise nicht einmal so weit daneben. Johansson nannte das Datum glaube ich auch.
>Ist sowas überhaupt möglich?Natürlich sind verheerende Katastrophen und Kriege möglich. Was meinst, was bei der Sintflut abging (Buchempfehlung von mir: Tollmann; Und die Sintflut gab es doch). 1908 ging ein Brocken aus dem All in Sibirien nieder. Dieser war noch verhältnismäßig klein, hätte aber eine Stadt wie London dem Erdboden gleich gemacht. Der St. Andreas Graben –> früher oder später wird es zur Katastrophe kommen. Es kann auch schon 10.000 Jahre überfällig sein, aber was sind 10.000 Jahre in der Evolution? Och ja, vor fast 10.000 Jahren befand sich der Ort, wo ich jetzt diese Zeilen schreibe, noch unter einem kilometerdicken Gletscher.
Das Chaos kann auch noch in unsere Zeit fallen, zweifelsohne. Es gibt viele Vorzeichen, dass die nächsten Jahre härter werden, als wir es in unserer Wohlstandgesellschaft zu denken wagen. Gegen einen Polsprung mit deren katastrophalen Folgen wirst Du keine vernünftige Vorsorge treffen können. Da hilft nur eines: am richtigen Ort zur richtigen Zeit, und ob das dann ein Segen ist, sei dahingestellt.
Du kannst Dich aber für viele andere Eventualitäten vorbereiten, z.B. Bürgerkrieg, Nahrungsengpässe, Verseuchungen, ja sogar ein bisschen gegen die Auswirkungen eines Krieges. Auch hier: wenn Dir ne Bombe auf den Kopf fällt, dann befindest Du Dich nicht am richtigen Ort, um durchzukommen. Pech gehabt. Dann soll es halt so sein.
>Was kann man dagegen tun, ohne sich selber verrückt zu machen?Die allerwichtigste Möglichkeit ist die Aufmerksamkeit auf andere Dinge zu lenken. Das schrieb ich Dir aber schon vor Wochen, als ich wegen Dir noch nicht so aus der Haut gefahren bin und helfen wollte.
>Reicht es aus, ein guter Mensch zu sein und ein paar Vorräte zu haben?Definition: Guter Mensch? Wenn Du vor dem Handeln denkst und fühlst, sollte schon was Vernünftiges dabei herauskommen. Aber nicht immer kann man aus seiner Haut. Sind „schlechte“ Gedanken auch schon böse, und ist man deshalb kein guter Mensch? Dann hätte man ja gar keinen Einfluss darauf, ob man ein guter Mensch ist oder nicht. Jetzt wird es philosophisch:-) Ich mag gerne philosophieren, aber in Foren macht es nicht sonderlich viel Sinn, weil meist der „Glauben“ die Menschen zum guten philosophischen Umgang in die Quere kommt.
Vorräte sind niemals verkehrt. Im Ruhrpott gab es doch so ein Chaos wegen Stromausfall. Weißt noch die Verhältnisse bei der Elbe- und Oderflut? Auch dort können Vorräte doch einiges abfedern... aber wenn Du ersaufen sollst, dann ersäufst Du. Da nützen auch keine Vorräte. Und denkt an ausreichend Klopapier im Depot (kein Scherz), kann manches erträglicher machen.
>Wenn ich mir solche Szenarien vorstelle, habe ich wirklich ein mulmiges Gefühl vor der Zukunft. Da fällt es mir schwer, dieses Leben normal zu leben.Im Jahre 1.000 gab es eine große Hungersnot. Weißt warum? Weil die Leute an den Weltuntergang im Jahre 1.000 glaubten und nicht verstanden, warum sie dann noch Aussaht und Ernte betreiben sollten. Es ist anders gekommen, wie wir wissen. Viele tausend Menschen sind damals sicherlich verhungert, aber die Erde drehte sich trotzdem weiter.
Zum Jahre 2.000 hätte Ähnliches stattfinden können. Viele Propheten kündigten so etwas wie den Weltuntergang, das Amargeddon etc. an. Nur heute sind die Menschen „aufgeklärter“ oder ungläubiger? Wie auch immer, 2.000 war wieder Showdown angesagt.
Morgen kannst Du aufstehen und Dir den Hals brechen. Pech gehabt. Oder übermorgen wirst Du vom Betonlaster überfahren. Wieder Pech gehabt. In einem Jahr spült Dich ne Flutwelle weg, oder eine SS20 fällt Dir auf die Birne. Vielleicht hockst Du aber auch in 10 Jahren in irgendeiner Bude mit Frau und sieben Kindern.
Mach Dich nicht verrückt. Handele besonnen und in Ruhe.
>Wie komme ich am besten mit der Verarbeitung und Vorbereitung solcher Szenarien klar? Kann mir jemand weiterhelfen? Denn wenn wirklich so was passiert will ich darauf vorbereitet sein und zwar richtig.Ich wollte Dich ja in FFM treffen. Ich bin auf Szenario X Y vorbereitet, aber vielleicht kommt ja auch Z. Man kann sich nicht gegen alle Eventualitäten vorbereiten. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Der Glauben kann trösten, Zuversicht schaffen. Das ist doch auch was.
>Ich lebe in Ostwestfalen, vor dem Wiehengebirge (367m), wo noch das letzte Hügelland vor der norddeutschen Tiefebene (ca 100m NN) liegt. Dann kommt das Wiehengebierge und dann fängt die Tiefebene an. Reicht das Gebirge aus, kann ich mich darauf flüchten? In 2 Stunden bin ich auf dem Berg (hab ich ausprobiert).Ich wohne genau 22,5 m über NN. Na und? Wir haben so viele Vorzeichen, die uns genug Zeitvorsprung verschaffen, um sich rechtzeitig abzusetzen zu können. Nur müssen das auch unumstößliche Vorzeichen sein und keine wilden Spekulationen oder Nachrichten. Wenn Dein Ziel der Berg ist, ist es doch in Ordnung. Peile Dein Ziel an, richte Deine Vorbereitung darauf aus... vielleicht noch die Alternative X oder Y anpeilen und auch darauf die Vorbereitung richten. Und wenn doch Z eintrifft, dann soll es so sein.
Mein Ziel ist meine Wohnung.
Mein Ziel ist der Knick um die Ecke.
Mein Ziel ist ein Dorf, wo ich bekannt bin und wo ich mit Handkuss begrüßt werde.
Mein Ziel ist in Bayern, wo ich erwartet werde.
Mein Ziel ist in Österreich, wo eine Bleibe gesichert ist.
Mein Ziel ist in Australien, wo ich Familie habe.Welches Ziel das Richtige ist oder was ich zum Zeitpunkt X erreichen kann/will, steht in den Sternen. Das wird die Zukunft zeigen. Habe ich dann aufs falsche Pferd gesetzt, soll es so sein.
>Die Weser ist 30m Autofahrt von uns entfehrnt. Ist dies eine sichere Entfehrnung?Du meinst vermutlich 30km. Erst einmal muss es überhaupt eine Flut dieses Ausmaßes geben! Wer garantiert Dir, dass alles so kommt wie in den Prophezeiungen beschrieben und vor allem zu Deinen Lebzeiten? Dass alles genau so unumstößlich kommen wird, wie im festgelegten Szenario beschrieben, wird Dir kein Experte garantieren.
>Ich hatte mal einen Traum (ich weis nicht ob es ein Verarbeitungstraum oder eine Vision war, denn ich bin kein Seher, aber manchmal bekommen ja auch normale Menschen plötzlich Visionen) das ich draussen vor dem Balkon stand und eine Flutwelle auf mich zukam,aus nördlicher Richtung. Soll ich diesen Traum ernst nehmen? Immerhin war er sehr realistisch. Ich weiss sogar wie das Wetter war: Der Himmel war total grau. Vielleicht wegen dem grossen Sturm?Kann Verarbeitung sein, oder ein Bildnis Deines inneren Selbst. Ich habe viele Verarbeitungsträume. Die Kunst ist zu differenzieren. Ich kann Dir nicht sagen, ob Du Deinen Traum ernst nehmen kannst.
Versuche mit Deinen Ängsten klarzukommen, damit Du das jetzige Leben in der Gegenwart mit allen Höhen und Tiefen genießen und reifen kannst. Das Leben ist so schön.
Gruß
T.U. (mir wieder Mühe mit Dir gegeben, auch wenn Du mich wie immer mit Ignoranz strafst.