Re: Was ist mit den Spenden ?
Geschrieben von Bonnie am 06. Januar 2005 20:37:52:
Als Antwort auf: Re: Was ist mit den Spenden ? geschrieben von Alceste am 06. Januar 2005 11:39:17:
Hallo Alceste, das sehe ich genauso. Man hilft den einen und schadet den anderen. Nämlich denen auf dem Photo :-) Bzw. den Deutschen weit über unsere eigene Lebensspanne hinaus.
Man stelle sich einen Familienvater vor, der hoch verschuldet ist, in seinem eigenen Haushalt Sparmaßnahmen durchführen muß (es wird sogar am Essen gespart) und in der Nachbarfamilie passiert ein Unglück und jener verschuldete Familienvater nimmt einen immensen Kredit auf, um der Nachbarfamilie zu helfen.
Ist das angemessen ? Würde der Familienvater so handeln ? (Nur wenn er nicht wirtschaften kann, wovon man allerdings bei der Geschichte ausgehen kann). Normalerweise verhält sich ein Privatmann nicht so. Helfen ja, gerne, wenn man es finanziell kann und wenn man es finanziell nicht kann, dann hilft man per Arbeitseinsatz oder als Ratgeber. Etwas anderes würde man als unvernünftig ansehen.Das Problem bei angestellten Managern (Politiker sind angestellte Manager) ist, daß die Verantwortung für das Geld auf unterschiedlichen Schultern ruht. Die Politiker treffen die Entscheidungen, das Volk badet die Folgen aus. Nun kann man sagen, das Volk WÄHLT ja auch die Poltiker, von daher hat das Volk selbst die Macht.
Aber dazwischen sind vielfältige Manipulationsmöglichkeiten und 4 Jahre wahlfreie Zeit geschaltet. Und das Volk - kann es überhaupt zu seinem eigenen Wohl entscheiden ?Zurück zu dem Familienvater und dem Unglück, das über die Nachbarfamilie hereingebrochen ist. Nehmen wir an, der Vater fragt seine Familie, ob man einen Kredit aufnehmen soll, um helfen zu können. Schon alleine die Fragestellung manipuliert: Erwähnt man den Kredit, sinkt die Spendenbereitschaft sofort. Fragt man einfach: Sollen wir helfen ? kriegt man positive Antworten, weil "helfen" positiv belegt ist. Man kann die Frage noch manipulativer formulieren:
- Sollen wir den armen Nachbarn helfen ?
- Sollen wir den vom Unglück schuldlos getroffenen Nachbarn helfen ?
- Sollen wir den Nachbarn helfen, wie es unsere christliche Pflicht als Mitmenschenkinder ist ?
etc etc..Die Familie fühlt sich nicht unbedingt für die Finanzen verantwortlich. Da ist die Tochter, die sowieso keine Ahnung von Geld hat und ihr Taschengeld schon immer am 2. des Monats auf den Kopf gehauen hat, deren Freundin aber zu der Nachbarfamilie gehört. Sie will natürlich helfen.
Da ist der Opa, der sehr christlich ist und der die Schulden bestimmt nicht zurückbezahlen muß, weil er seinem Schöpfer nahe ist und möglichst mit einem riesigen Batzen Samaritergeist dort aufkreuzen möchte ..usw.
Also, ich würde schon mal bezweifeln, das Volk überhaupt fragen zu können bzw. eine vernünftige Entscheidung so treffen zu können. In der Regel trifft tatsächlich das Familienoberhaupt oder das Ehepaar als Familienoberhaupt die Entscheidung.
Liebe Grüsse, Bonnie
>Hallo Bonnie,
>mich bei beschäftigt bei dem Problem etwas anderes.
>Wenn Deutschland - ich rede jetzt vom Staat, nicht von Privatpersonen - glaubt, der ganzen Welt finanziell und militärisch helfen zu können, ist der Zeitpunkt absehbar, an dem wir nicht einmal mehr uns selbst helfen können, und anderen erst recht nicht.
>10 Millionen Arbeitslose und ein Staathaushalt der am Bankrott entlangschrammt, scheinen mir die Vorboten kommenden Unheils.
>Man kann nicht nur mit Marschmusik und Dschingderassabumm in den Untergang rennen, es geht auch politisch-vollkorrekt.
>Alceste
- Re: Tsunami aus der Sicht von H.C. Artmann Alceste 06.1.2005 22:15 (0)