Re: Kinder - unsere Zukunft
Geschrieben von Susi am 06. Januar 2005 18:19:20:
Als Antwort auf: Kinder - unsere Zukunft geschrieben von Röde Orm am 06. Januar 2005 15:35:47:
Hallo Röde,
ich denke, dass sich die Kinder wohl viel besser umstellen und auf andere Situationen einstellen können, als wir denken. Trau deinen und natürlich anderen Kindern ruhig etwas mehr zu. Sie wachsen an ihren Aufgaben.
Ein kleines Beispiel:
Ich war vor ca. 2 Jahren mal ganz kurz ausser Haus, als unser Keller bei einem Regenguß und defektem Rückschlagsventil ca. 50 cm voll Wasser gelaufen ist. Wer hat in dem Moment alles gemanaget: meine Tochter, die zu dem Zeitpunkt grade mal 7 1/2 Jahre alt war. Als ich nach Hause gekommen bin, hatte sie schon bei meinen Eltern und der Feuerwehr angerufen und war dabei, den Keller leerzuschippen.Ich weiss, das Beispiel passt nicht ganz - aber ich wollte versuchen, klarzumachen, dass Kinder mit Sicherheit in der Lage sind, der Situation entsprechend zu handeln. Hätte man mir vorher erzählt, dass meine Tochter dort unten im Keller in Unterhose steht und Wasser nach oben in den Garten schleppt, hätte ich wohl an seinem Verstand gezweifelt.
Wie Du weißt, hat unsere 11jährige Tochter aus Sicherheitsgründen ein Handy (natürlich nicht das Neueste) und ja, sie, Ihr Bruder und auch wir, geniessen schon mal ganz gerne den Luxus in einem netten Hotel an einem Traumstrand und natürlich auch noch anderen Luxus. Nur eines weiß ich sicher: unsere Kinder können auch anders. Beide sind bei den Pfadfindern, wo sie auf Fahrten wirklich manchmal -wenn die Vorräte nicht gereicht haben - sich Essbares aus der Natur suchen müssen. Beide Kinder haben schon für ihre Verhältnisse Hunger schieben müssen. Gut, auf Fernseher, Spielzeug, etc. mußten sie auf Fahrten nur ca. 14-20 Tage verzichten, aber es hat ihnen nicht gefehlt, wie sie uns später berichteten.
Sie können mit einfachen Planen Unterstände im Wald bauen, wissen wie sie Feuer machen, lernen besondere Knoten, wie man einfache Werkzeuge herstellt, was man in der Natur essen kann etc.
Meine Meinung: laß unseren Kindern ruhig den Luxus so lange wie möglich geniessen. :-)) Wieso jetzt schon verrückt machen?
Viele Grüße
Susi
PS: Konntest Du eigentlich Deine Kollegin für den nächsten HH-Stammtisch gewinnen?
>Hallo
>Auch wenn einige nicht den Prophezeiungen Glauben schenken, andere dort aber ihren Schwerpunkt sehen... auch wenn hier Survivalisten schreiben, andere noch nie im Zelt übernachteten... auch wenn hier Geistarbeiter schreiben, andere bis jetzt nicht mal ein Buch gelesen haben (ist ein Witz)...
>Völlig egal. Wir alle sind uns sicherlich einig, dass uns die Zukunft noch einiges abverlangen wird, egal auf welchem Gebiet.
>Weil das so ist, möchte ich ein Thema ansprechen, was schon einmal in einem Vorforum angeschnitten wurde.
>Wie bereiten wir unsere Familien, speziell unsere Kinder darauf vor (hier sind vorwiegend Mütter und Väter angesprochen)? Muss es für eine 10-Jährige das neueste Handy zu Weihnachten sein, oder wäre es nicht besser die Kinder so zu lenken, dass sie selbst bewusst und mit Verstand auf Luxus verzichten können? Wollen wir die Kinder nicht mal an härtere Zeiten vorsichtig gewöhnen und stattdessen eigene Schulden abbauen? Wäre es nicht ratsam den ganzen Konsum noch mehr zurückzuschrauben, auch wenn dadurch die Binnenwirtschaft noch mehr leidet (obwohl ein paar Mitleser in diesem Forum dürfte noch keine zu erkennenden Auswirkungen haben).:-)) Ich habe schon mit mir ein Problem bekommen, als ich mir die Digitalkamera kaufte. Brauche ich die wirklich?
>Aber zurück. Was machen wir mit unseren Kindern? Können wir sie eigentlich noch lenken und beeinflussen, oder wie stark sind wir als Vorbilder selbst in der Gesellschaft gefangen?
>Klar, der Mensch ist ein sehr flexibles und anpassungsfähiges Wesen, auch sehr leidensfähig. Wenn ich aber in einigen Familien schaue, dann habe ich so meine Zweifel, dass sie es packen werden, wenn es auch mal stürmischer wird. Kinder sind unser Spiegelbild. Die Vorturner sind nun mal die Eltern, der Druck und weitere Beeinflussung kommt durch die Gesellschaft. Dieses hieße aber, dass wir die Verantwortung haben bei uns anzufangen, um als leuchtendes Vorbild voranzuschreiten. Ich fürchte, das ist genau der Knackpunkt, woran es am meisten scheitern wird. Wir werden eher von unseren Kindern „verlangen“ und mit dem Zeigefinger zeigen, anstatt bei uns selbst und uns stattdessen an die Nase zu fassen. Das ist eh ein oder das „Erziehungs“problem (wie ich dieses Wort verabscheue).
>Was kann man noch machen? Ja, mal mit den Kindern in die Natur gehen! Meine Tochter z.B. erzählt mir, was man in der Natur essen kann! Sie ist erst 10. Mein Sohn (7) spielt mit Schlangen und Kröten und sammelt Kaulquappen für die Zucht (niiiedlich). Nein, man kann natürlich von niemandem verlangen mit den Kindern in die Wildnis zu ziehen, wenn er/sie selbst noch nie ein Zelt alleine aufgebaut hat. Aller Anfang ist schwer, ich weiß. Es kostet Überwindung, die Erschöpfung vom Alltag, die eigene Trägheit. Ein PC-Spiel oder das KiKa ist ja viel bequemer. Dann noch eine Tüte Chips und ne Cola gereicht, und jeder kann seinen eigenen Selbstverwirklichungstrip nachgehen, oder sich „ausruhen.“ Lieber ins Wellness, anstatt in die Wildnis. Lieber Cluburlaub in Florida, als Natururlaub in Panama:-) Tolle Vorbilder wir sind! Nein, ich möchte mich auch nicht als Vorbild sehen, dafür sind in der Vergangenheit zu viele Fehler gemacht worden. Ist nicht schön, wenn Kinder nie beide Elternteile gleichzeitig haben können.
>Ich mache mir wirkliche Gedanken darüber. Die Verrohung in der Gesellschaft ist einerseits ja schon recht fortgeschritten, aber da kommt noch mehr auf uns zu. Die Selbstmordraten bei Kindern steigen unaufhörlich, Schutzgelderpressung und Handel mit Waffen und Drogen ist Alltag in Deutschlands Schulen. Ich will auch gar nicht über die Gründe dieser Zustände sprechen, sondern für uns alle Auswege aufgezeigt bekommen. Nein, nur schimpfen reicht nicht. Lösungen sind gefragt.
>Es heißt so schön, die Kinder sind unsere Zukunft. Also was können wir tun?
>Grüße
>Röde
- Re: Kinder - unsere Zukunft Röde Orm 06.1.2005 19:46 (0)